Private Vorsorge erscheint unverzichtbar Die private Rentenversicherung

Es ist fast schon eine Binsenweisheit: die gesetzliche Rentenversicherung wird künftig immer weniger in der Lage sein, den gewohnten Lebensstandard im Alter zu sichern. Denn demografischer Wandel und steigende Lebenserwartung belasten das Rentensystem. Private Vorsorge erscheint daher unverzichtbar - eine Möglichkeit ist die private Rentenversicherung.

Die private Rentenversicherung bietet eine lebenslange Zusatzrente zur gesetzlichen Rente. Im Unterschied zum gesetzlichen System bildet bei der privaten Altersvorsorge allerdings eigenes Vermögen bzw. angespartes Kapital die Grundlage für die dann später zu erbringenden Leistungen - und das dann auch noch lebenslang. 

Klassische Rentenversicherung - Zinssituation belastet 

Bei der privaten Rentenversicherung in ihrer klassischen Form handelt es sich um eine Variante der Kapitallebensversicherung - mit dem wesentlichen Unterschied, dass hier keine Absicherung des Todesfallrisikos erfolgt und daher eine Gesundheitsprüfung verzichtbar ist. Bei der sogenannten "aufgeschobenen" Rentenversicherung wird über einen längeren Zeitraum regelmäßig Kapital angespart, das ab Rentenbeginn verrentet wird.

Es ist aber auch eine Sofort-Rente möglich. Dann wird das benötigte Kapital als Einmalbetrag eingezahlt und die Rentenzahlung kann sofort beginnen. In beiden Fällen ist in der klassischen Rentenversicherung eine Mindestrente garantiert. Die tatsächliche Rente liegt höher, wenn darüber hinaus Überschüsse erwirtschaftet werden können.

Ähnlich wie die Kapitallebensversicherung hat die klassische private Rentenversicherung in den letzten Jahren stark unter den niedrigen Zinsen gelitten. Neuverträge bieten nur noch geringe Renditen. Im Zusammenhang mit der staatlichen Förderung der Altersvorsorge - insbesondere Riester-Förderung - kann die private Rentenversicherung dennoch sinnvoll sein, weil Zulagen bzw. Steuervorteile renditesteigernd wirken.

Allerdings werden Vorteile häufig durch hohe Abschlusskosten und unattraktive Produktgestaltungen geschmälert."

Es kommt entscheidend darauf an, gute Angebote am Markt zu finden und sich z.B. bei einem Anbieter von Versicherungsvergleichen zum Thema "private Rentenversicherung" beraten zu lassen.

Chancen und Risiken - neue Formen der Rentenversicherung

Um der Niedrigzins-Situation zu entfliehen, gibt es inzwischen eine große Bandbreite an Rentenversicherungs-Varianten, die mehr Rendite - allerdings bei größerem Risiko - versprechen. Sie lassen sich grob in zwei Gruppen einteilen:

  • die fondsgebundene Rentenversicherung: dabei handelt es sich im Prinzip um einen Fondssparplan in einem Versicherungsmantel. Anstatt das Geld verzinslich anzulegen, wird es in Investmentfonds angespart. Das können Aktien-, Renten- oder Immobilienfonds sein. Eine solche Rentenversicherung ist so gut oder schlecht wie der jeweilige Fonds - abzüglich der oft nicht unerheblichen Kosten für die Versicherungs-Konstruktion.
  • Rentenversicherungen der "neuen Klassik": bieten verminderte Garantien im Vergleich zur klassischen privaten Rentenversicherung bei zusätzlichen Renditechancen. Dazu zählen auch sogenannte Indexpolicen, bei denen ein indexorientiertes Investment erfolgt. Der Indexbezug wird allerdings über Derivate hergestellt, während der größte Teil des Kapitals weiter verzinslich angelegt ist.