Ein kleiner Überblick Die Vor- und Nachteile einer Esports-Karriere
Stellen Sie sich einfach mal vor: Sie spielen jeden Tag Computerspiele, reisen in die schönsten Länder der Welt, sind ein Vorbild für Millionen von Menschen - und Sie werden noch dafür bezahlt. Nicht schlecht, oder? So ungefähr stellt sich der Durchschnittsmensch das Leben eines Cybersportlers vor - sorglos, einfach und glücklich. Ist das denn wirklich so?
Cybersport ist ein Videospielwettbewerb, der auf verschiedenen Plattformen ausgetragen wird: PlayStation, Xbox, Smartphone, aber vor allem auf PC. Der Computersport ist ein ganzer Wirtschaftszweig mit einer Reihe verschiedener Disziplinen (sowohl im Team als auch im Einzelspielermodus). Alle diese Disziplinen verlangen auch ein hartes Training von den E-Sportlern, wobei man nach CyberGhost Angaben bis zu 50 Stunden pro Woche trainieren muss. Aber dazu kommen wir ein bisschen später nochmal.
Was bedeutet überhaupt Cybersport?
Theoretisch kann fast jedes Spiel für Cybersport zugelassen werden, hauptsache es enthält ein Wettbewerbselement. Ein Shooter mit zwei Teams von je 5 Spielern ist schon ein Cybersport. Ein Strategiespiel, bei dem ein Spieler eine Armee hat und gegen einen Gegner antritt, ist Cybersport. Selbst herkömmliche Kartenspiele können als Cybersport angesehen werden.
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Konzentriert bleiben!
Hier stellt sich die berechtigte Frage, was ein Spiel tun muss, um eine beliebte Cybersportdisziplin zu werden. In der Regel hilft der Spieleentwickler dabei. So gibt es zum Beispiel ein Unternehmen namens Blizzard, das den berühmten teambasierten Shooter Overwatch herausgebracht hat. Der Entwickler positionierte sein Spiel zunächst als Cybersport - und schuf kurz nach der Veröffentlichung eine spezielle Liga für Wettbewerbe.
Es gibt auch gegenteilige Fälle - wenn sich eine Cybersportdisziplin nur dank der Liebe von Fans und Drittveranstaltern von Turnieren entwickelt. Das beste Beispiel ist das bekannte Counter-Strike. Vor der Veröffentlichung der neuesten Version des Spiels (CS:GO) haben die Entwickler von Valve den Cybersportteil des Spiels in keiner Weise unterstützt, so dass es keine klare Struktur in der Disziplin gab. Gleichzeitig ist es unmöglich zu sagen, dass eine Struktur besser ist als die andere - jede davon hat ihre Vor- und Nachteile.
Welche Disziplinen gibt es im Cybersport?
In der modernen Spieleindustrie gibt es Dutzende von Spielen, die als Cybersport gelten. Dabei gibt es gleich mehrere Hauptklassifizierungen von Spielen im Cybersport.
Zum einen werden die Spiele in Einzelspieler- und Mannschaftsspiele unterteilt - genau wie im klassischen Sport. Bei Wettbewerben in Strategie- oder Kartenspielen tritt beispielsweise meist nur eine Person gegen einen Gegner an. Ego-Shooter hingegen werden meist im 5-gegen-5-Format ausgetragen, bei dem ein Team gegen ein anderes antritt. Wie bei den klassischen Sportarten sind Mannschaftssportarten die beliebtesten - die Menschen sehen gerne zu, wie die Spieler interagieren.
Zweitens unterscheiden sich die Spiele je nach Plattform. In der Regel werden Cyber-Sport-Wettbewerbe auf PC ausgetragen, aber einige Disziplinen werden auch auf Spielkonsolen (Xbox und PlayStation) oder sogar auf mobilen Geräten gespielt. Letzteres gewinnt derzeit vor allem in China an Bedeutung - dort wird mobiler Cybersport von Jahr zu Jahr immer beliebter.
Vor- und Nachteile des Berufs
Vorteile:
Man reist viel um die Welt.
Eine große Berufsgemeinschaft von leidenschaftlichen Gleichgesinnten.
Ihr Einkommen und Ihre Entwicklung hängen nur von Ihnen selbst ab. Ein Cybersportler entscheidet selbst, welche Spiele er spielt und an welchen Turnieren er teilnimmt.
Man kann von zu Hause aus arbeiten. Sie trainieren nicht nur, sondern nehmen auch an einer Reihe von Turnieren teil.
Dabei können Sie etwas Sinnvolles tun. Ja, Cybersport kann manchmal ziemlich nervenaufreibend und herausfordernd sein, aber es macht viel mehr Spaß, sich in seinem Lieblingsspiel zu entwickeln, als langweilige Büroarbeit zu machen.
Ruhm und Anerkennung. Die besten Cybersportler haben Millionen von Fans, und das Einkommen erlaubt es Ihnen, ein Luxusleben zu führen.
Nachteile:
Wie jede andere Sportart verlangt auch der Cybersport von den Spielern Opferbereitschaft. Ein Spieler muss dem Spiel viel Zeit widmen, bevor er anständige Ergebnisse erzielen kann.
Finanzielle Kosten: Cybersportler müssen viel Geld für ihre technischen Geräte ausgeben: für einen ausreichend leistungsstarken Computer mit einer guten Grafikkarte, einen guten Monitor, eine Maus, ein Mikrofon, Kopfhörer usw. Auch für die Reisen zu den Turniers, die auf der ganzen Welt ausgetragen werden, wird Geld benötigt.
Hypodynamie. Es stimmt, wie die Profis selbst versichern, dass viele von ihnen gerne Sport treiben. Ständiges Sitzen vor dem Computer führt nicht zum Erfolg, wenn es der Gesundheit schadet. Daher kann die Zeit, die der Bewegung gewidmet ist, als Teil der sportlichen Disziplin eines Spielers angesehen werden. Darüber hinaus haben Cyber-Athleten in Profiteams persönliche Trainer. Sie sorgen dafür, dass die Spieler körperlich fit bleiben.
Die Belastung für die Augen ist enorm. Aus diesem Grund wird Menschen mit Weitsichtigkeit, Kurzsichtigkeit oder anderen Augenproblemen nicht empfohlen, Cybersport zu betreiben - diese Aktivität beeinträchtigt die Sehkraft stark.
Ständiger Stress und Anspannung. Die Hitze der Leidenschaft wird noch stärker sein als bei traditionellen Sportarten!
Frühes Beenden der Karriere. Also, 25-30 Jahre - das ist die Grenze für einen Cybersportler. Dann kann er sich als Kommentator, Trainer, Turnierveranstalter oder sogar als Investor in junge Spieler versuchen. Eine andere Möglichkeit ist, in die Entwicklung und das Testen von Videospielen zu wechseln.
Verdient man dabei wirklich eine Menge Geld? Wie geht es und woher kommt das ganze Geld?
Im Cybersport wird tatsächlich sehr viel Geld verdient. Aber man darf sich keine Illusionen machen - nicht jeder schafft es.
Es sollte klar sein, dass nicht jeder mit Cybersport groß verdienen wird."
Zunächst einmal ist die Quelle der Einnahmen der Spieler die Gehälter von Vereinen. Interessanterweise variieren die Beträge von einer Disziplin zur anderen. Bei CS:GO erhalten die Spieler zum Beispiel mehr als bei Dota 2 (dort verdienen die Cybersportler mehr an den Preisgeldern der Turniere).
Im Allgemeinen unterscheidet sich der Cybersport in finanzieller Hinsicht nicht wesentlich vom klassischen Sport: Spieler unterschreiben Verträge, sie können von einem anderen Verein aufgekauft werden, und reiche Organisationen können einem Spieler ein höheres Gehalt bieten als kleine Vereine.
Die nächste Einnahmequelle sind Preisgelder aus Turnieren. Erinnern wir uns an Spirit und ihren Sieg bei The International 2021. Dort hat das Team 18,2 Millionen Dollar gewonnen, das sind 3,64 Millionen Dollar pro Person (wenn man den Anteil der Organisation und der Trainer nicht mitzählt). Das ist doch kein schlechter Betrag, oder? Das Problem ist natürlich, dass man sich nicht immer auf Preisgelder verlassen kann. Oftmals hat eine Mannschaft eine Flaute und belegt lange Zeit keine guten Plätze bei Turnieren, und das Preisgeld bei Meisterschaften übersteigt selten 1 Million Dollar. Das Internationale Turnier ist eher eine Ausnahme, denn dort wird das Geld für das Turnier durch den Verkauf von Gegenständen im Spiel eingenommen.
Also, wenn wir schon beim Thema Gegenstände sind. Diese können eine weitere großartige Möglichkeit für einen Cybersportler sein, Geld zu verdienen. In vielen Spielen kann man spezielle Team-Skins für Waffen oder Charaktere kaufen. Ein Teil der Einnahmen aus dem Verkauf solcher Gegenstände wird dann in der Regel an Teams und Spieler persönlich weitergeleitet. So entsteht eine Win-Win-Situation: Die Fans kaufen eine Art Merchandising-Artikel ihrer Lieblingsmannschaft, und die Spieler verdienen damit Geld.
Es sollte klar sein, dass nicht jeder mit Cybersport groß verdienen wird. Wenn ein Cybersportler in ein großes Team kommt, ist sein Leben sicherlich erfolgreich. Aber nach ein paar erfolglosen Auftritten kann er aus dem Verein rausgeworfen werden - und dann wird es für ihn schwierig. Viele Teams in den unteren Rängen zahlen den Spielern sehr symbolisches Geld, manchmal nicht einmal bis zu 1.000 Dollar im Monat. Die Annahme, dass alle Cybersportler in Geld schwimmen, ist also grundlegend falsch.