Gute Alternative oder eher uninteressant? Ein neuer Zahlungsanbieter aus Schweden

Erst in Schweden und Finnland gestartet, wird Zimpler auch hierzulande als Online-Zahlungsdienstleister immer bekannter. Gerade rund um die Welt der Online-Casinos ist er vielen Spielern ein Name, doch auch in Shops und bei Dienstleistern steht Zimpler schon hin und wieder unter den Zahlungsanbietern. Doch was ist Zimpler und was bietet der Dienst überhaupt? Hält er, was er verspricht? Dieser Artikel setzt sich einmal genauer mit dem Dienst auseinander.

Worum geht es bei dem Zahlungsanbieter?

Auf dem Markt der Online-Zahlungsanbieter ist Zimpler noch ein recht junges Unternehmen. Im Jahr 2012 von Johan Friis und Kristofer Ekman Sinclai in Skandinavien gestartet, fand er jedoch auch seinen Weg nach Großbritannien, Frankreich und Deutschland. Einige Informationen rund um das Unternehmen und den Dienst:

  • Möglichkeiten - Zimpler bietet Verbrauchern eine einfache Zahlungsweise im Internet an. Voraussetzungen hierfür ist, dass der Verbraucher sich registriert, sein Smartphone zur Hand hat und dass der Shop, das Casino oder der Dienstleister diese Variante der Zahlung anbietet.
  • Kosten - für das Angebot selbst fallen keine Kosten an. Der Kunde kann also sein Wallet einrichten, ohne eine Gebühr zu bezahlen. Das gilt jedoch nicht für Transaktionsgebühren und etwaige Steuern. Diese fallen betragsabhängig an und beginnen bei 0,85 bis 5,00 Euro. Ein vergleichender Blick zu anderen Zahlungsanbieter ist je nach Zahlungssituation also durchaus anzuraten.
  • Maßgabe - Zimpler stellt die Sicherheit in den Vordergrund. Müssen Verbraucher bei anderen Zahlungsdienstleistern über eine Weiterleitung ihre Bank- oder Anmeldedaten eingegeben und übertragen, nutzt Zimpler das Smartphone des Kunden. Er muss seine Handynummer eingeben und erhält nun einen Code per SMS. Zudem läuft alles über verschlüsselte Verbindungen. Bei der Erstanmeldung ist ebenso eine Verifikation notwendig. Darüber hinaus werden moderne SSL-Verschlüsselungen genutzt, die die Daten zusätzlich abschotten.

Welche Besonderheiten weist der Zahlungsanbieter auf?

Abbildung 1: Mobiles Bezahlen wird immer einfacher und beliebter.

Die Sicherheit wurde bereits benannt. Zimpler möchte den Kunden ein absolut sicheres Umfeld bieten und achtet daher stark darauf, dass einzig der Verbraucher, der zu einem Wallet gehört, auch Transaktionen leisten kann. Doch auch weitere Besonderheiten stehen in der ersten Reihe:

  • Zahlungsweisen - um Geld über Zimpler zu überweisen, stehen Verbrauchern drei Optionen offen. Entweder, sie wählen die Zahlung auf Rechnung. In diesem Fall erklärt Zimpler dem Zahlungsempfänger die Bezahlung, sodass für den Kunden keine Wartezeiten entstehen. Der Verbraucher muss jedoch innerhalb von vierzehn Tagen die Rechnung begleichen, die er auf das Smartphone bekommt. Der zweite Weg ist die Kreditkarte, die im Account hinterlegt und verifiziert werden muss. Die dritte Option besteht in der Verknüpfung mit dem Bankkonto, auch hier findet eine Verifizierung statt.
  • Bonitätscheck - dieser wird immer durchgeführt, wobei in diesem Fall das schwedische Recht gilt. Der Check ist deshalb notwendig, weil dem Nutzer ein Kreditlimit eingeräumt wird, innerhalb dessen er agieren kann.
  • Einzahlungslimit - jeder Nutzer kann ein festes Limit anlegen, in dessen Rahmen sich nun bewegt werden kann. Dies trifft insbesondere für Online-Casinos und Einzahlungen zu. Der Nutzer kann vorab entscheiden, wie viel Geld monatlich höchstens eingezahlt werden darf - ist der Betrag erreicht, ist erst einmal Schluss. Wer sich tiefergehend dafür interessiert, findet hier mehr zur Einzahlung mit Zimpler.

Zimpler sammelt, nach dem jeweils gültigen Recht, Daten von den Nutzern. Viele der Daten hängen mit der Bonitätsprüfung zusammen, da diese immer wieder durchgeführt wird. Warum das der Fall ist, zeigt der nächste Absatz.

Was ist bei der Nutzung zu beachten?

Sicherheit ist hier besonders wichtig, weshalb auch ein Nutzer, der sein Smartphone verliert oder eine neue Handynummer erhält, zuerst einmal nicht bezahlen kann. Erst, wenn die neue Nummer freigegeben ist, lässt sich der Dienst erneut nutzen. Ansonsten gilt:

  • Verpflichtungen - Verbraucher müssen gezielt darauf achten, Rechnungen pünktlich zu bezahlen oder auch für eine ausreichende Konto- und Kreditkartendeckung zu sorgen. Denn das Kreditlimit ist nicht in Stein gemeißelt. Kommt ein Nutzer den Verpflichtungen nicht oder verspätet nach, sinkt es deutlich. Ein positives Zahlungsverhalten hingegen führt zur Aufstockung des Limits.
  • Währungen - einzig Euro, schwedische Kronen und britische Pfund werden als Währungen unterstützt. Hier liegen im Vergleich zu anderen Zahlungsdienstleistern wie PayPal definitiv noch Schwächen.
  • Verbreitung - Zimpler arbeitet mittlerweile eng mit etlichen Casinos zusammen und auch Shops nehmen den Anbieter immer häufiger auf. Allerdings sollten Verbraucher vorab genau prüfen, ob sich Zimpler wirklich unter den Zahlungsoptionen befindet. An die Verbreitung der bekannten Alternativen wie PayPal (Marktanteil von 20,5%) kommt Zimpler bei weitem noch nicht heran.
  • Auszahlungen - Gewinne in Online-Casinos können aktuell nicht über Zimpler ausgezahlt werden. Casinos bieten dieses Feature bislang noch nicht an.
  • Käufe/Einzahlungen - Zimpler ist überaus komfortabel, doch muss der Nutzer für die Zahlung sein Handy zur Hand haben. Jede angestoßene Ausgabe wird wieder mit einem SMS-Code bestätigt, sodass die Nutzung nicht funktioniert, wenn Verbraucher ihr Smartphone vergessen.

Generell ist es für Verbraucher immer ratsam, zu schauen, welchen Zahlungsanbieter sie wählen - und ob sie einen Online-Angebot nur wählen, weil ein bestimmter Zahlungsanbieter angeboten wird. Aktuell sind Anbieter wie PayPal nach wie vor das Maß aller Dinge, aber es scheint Bewegung in den Markt zu kommen. Dienste wie Trustly oder auch Zimpler versuchen, auch hierzulande Fuß zu fassen.

Fazit - simpel und sicher

Zimpler stellt den Verbraucher nicht vor hohe technische Anforderungen."

Zimpler stellt den Verbraucher nicht vor hohe technische Anforderungen, wenn er den Dienst nutzen möchte. Registrieren, via Handynummer verifizieren, Zahlungsart hinterlegen - fertig. Die Sicherheit wird nicht allein durch verschlüsselte Verbindungen hergestellt, sondern auch durch die Verifizierung jeder einzelnen Transaktion.

Ein Manko ist, dass Zimpler in Deutschland noch nicht sehr stark verbreitet ist, sondern sich insbesondere auf Casinokreise beschränken muss. Ob sich dies in Zukunft ändert und das schwedische Unternehmen es mit den Platzhirschen im Bereich Online-Bezahlung aufnehmen kann, steht nach wie vor in den Sternen.