Langfristige Geldanlage ETF-Sparpläne: Kosten im Vergleich zum Fonds

Geld renditeorientiert anlegen ist seit einigen Jahren schwer. Vor dem Hintergrund der Finanz- und Bankenkrise haben die Zentralbanken Zinsen gesenkt. Wer auf Zinsen setzt, hat in diesem Umfeld klar das Nachsehen. Wertpapiere erzielen auf der anderen Seite immer noch Gewinne.

Anleger, die sich nicht selbst kümmern wollen, setzen auf Fonds. ETFs bzw. ETF-Sparpläne nehmen hier eine besondere Stellung ein - auch bei den Kosten. Warum? Fonds basieren in ihrer Grundidee darauf, dass sich Anleger nicht auf einzelne Aktien oder Anleihen konzentrieren. Investmentfonds nehmen ein breites Spektrum unterschiedlicher Assets auf - und kombinieren so Wachstum mit Risikostreuung. Welche Werte in einen Fonds aufgenommen werden, variiert sehr stark. Branchenfonds konzentrieren sich auf einzelne Marktsegmente, während regional ausgerichtete Fonds Europa oder Asien in den Mittelpunkt rücken.

ETFs: Einfache Verwaltung und kostengünstig

ETF steht für Exchange-traded Fund, was auf den ersten Blick nur begrenzt Aussagekraft besitzt. Dahinter verbergen sich heute in weiten Teilen sogenannte Indexfonds. Hierbei picken sich Fondsgesellschaften nicht irgendwelche Werte aus dem Markt heraus. Die Idee hinter Indexfonds ist ein Abbilden verschiedener Wertpapierindizes - die Fonds werden passiv verwaltet. 

Anleger finden für den Weltaktienindex MSCI World oder Indizes aus Europa meist sehr schnell bei verschiedenen Anbietern entsprechende ETFs. Neben der Möglichkeit einer Einmalinvestition lassen sich diese Instrumente auch in langfristige Anlagestrategien integrieren. Inzwischen bieten viele Anbieter die Möglichkeit, mit ETFs Sparpläne zu konstruieren.

Hier wird dem Anleger die Möglichkeit gegeben, mit monatlich festen Raten Anteile am ETF zu erwerben und diese im Depot zu verwahren. Der Vorteil: Über den Cost-Average-Effekt wird die Volatilität in der Kursentwicklung des ETFs verringert. Am Bullenmarkt gibt es für die Sparrate nur wenige Fondsanteile, bei fallenden Kursen werden mehr Anteile erworben - der Depotwert spiegelt den Durchschnittskosteneffekt wider.

Kosten ETF Sparplan versus Investmentfonds

Warum für den ETF Sparplan entscheiden und nicht den Investmentfonds? Die Antwort setzt sich am Ende aus mehreren Elementen zusammen. Zu den wesentlichen Entscheidungskriterien gehören die Kosten.

Grundsätzlich fallen für aktiv verwaltete Fonds Gebühren in Form von

· Ausgabeaufschlag

· Verwaltungsgebühr

· Performance Fee usw.

an. Der Ausgabeaufschlag ist - so die Erfahrungen - bei Aktienfonds hoch und kann hier teils bei bis zu fünf Prozent liegen. Die Verwaltungsgebühr variiert von Fonds zu Fonds, erhöht die Kosten aber noch einmal mitunter um bis zu zwei Prozent.

Performance Fee und Transaktionskosten sind variabel, da sie von verschiedenen Rahmenbedingungen abhängen. Im Vergleich dazu sind die Kosten für ETFs bzw. die ETF Sparpläne vergleichsweise gering. Die TER (Gesamtkostenquote, Total Expense Ratio) ist im Vergleich zum klassischen Fonds geringer - und zwar meist sehr deutlich.

Der Grund ist in der Verwaltungsstruktur zu suchen. Ein aktives Management lassen sich die Gesellschaften teuer bezahlen. Diese Komponente entfällt beim ETF in gleicher Weise wie häufige Umschichtungen, was Transaktionskosten nach sich zieht. Als zweiter Aspekt im Hinblick auf den Kostenvorteil kommt hinzu, dass ETFs oft ohne bzw. mit sehr geringen Ausgabeaufschlägen ausgegeben werden.Anhand der Sparplan-Möglichkeiten bei DAB lässt sich über ETFs.de sehr gut nachvollziehen, welche Kostenvorteile sich für ETFs ergeben.

ETF Sparpläne: Immer die kostengünstige Variante?

Offenkundig schneiden die ETFs bei den Kosten wesentlich besser als aktiv verwaltete Fonds ab. In der Praxis würde dies also bedeuten, dass Anleger damit immer gute Renditen erzielen. Kennzahlen wie die TER bilden letztlich aber nicht alle Aspekte ab.

Prinzipiell ist zu berücksichtigen, dass Depotbanken und Broker

· Entgelte für die Depotführung

· Ordergebühren

erheben. Je nach Konstellation machen sich diese Effekte unterschiedlich stark bei der Performance bemerkbar. Für den Sparplan bedeutet dies, dass gerade kleinere Sparraten möglicherweise sehr stark belastet werden. Dieser Effekt wird bei Festpreis-Ordergebühren spürbar. Beispiel: Ein Broker erhebt 2,50 Euro auf jede ETF-Order. Bei 100 Euro Sparrate entspricht dies 2,50 Prozent Kosten, bei 1.000 Euro nur noch 0,25 Prozent.

ETF-Sparpläne scheiden bei den Kosten - im Vergleich zu klassischen Fonds - meist gut ab."

Kostenfallen bei ETF-Sparplänen vermeiden

ETF-Sparpläne scheiden bei den Kosten - im Vergleich zu klassischen Fonds - meist gut ab. Das passive Management führt zu spürbaren Kostenvorteilen, sofern sich der Blick nur auf die TER richtet. Aus Sicht der Anleger muss es darum gehen, das Gesamtbild im Auge zu behalten. Neben den Depotkosten kann sich das Verhältnis aus Sparrate und Ordergebühren nachteilig entwickeln. Dieser Aspekt ist in jedem Fall zu berücksichtigen.

Wer sich als Anleger für die Sparpläne auf Basis der ETFs interessiert, sollte sich das Portfolio kostenloser ETFs (Indexfonds ohne Ausgabeaufschlag) bei den Brokern im Detail anschauen. Es gibt diverse Anbieter am Markt, bei denen deren Zahl sehr hoch ist.