Wirtschaftsdenker: Kenneth R. French (geb. 1954) Faktoren und die Logik systematischer Renditen
Warum Renditen durch Muster erklärbar werden.
Lange galt die Vorstellung, dass Marktrisiko die zentrale Quelle erwarteter Renditen sei. Kenneth French zeigte gemeinsam mit Eugene Fama, dass Märkte systematische Muster aufweisen, die sich nicht allein durch das allgemeine Marktrisiko erklären lassen. Unternehmensgröße, Bewertungskennzahlen, Profitabilität oder Investitionsverhalten – all diese Faktoren prägen langfristige Renditen. French öffnete damit den Blick für ein differenziertes Verständnis von Risiko und Ertrag. Weitere Aphorismen und Konzepte sind hier.
Renditen folgen strukturellen Mustern
French macht sichtbar, dass Wertpapiere nicht zufällig höhere oder niedrigere Renditen erzielen, sondern dass sich über lange Zeiträume klare Muster zeigen.
Strukturierte Faktorenmodelle erklären Renditen tiefer als reine Marktmodelle."
Kleine Unternehmen verhalten sich anders als große, günstig bewertete anders als teuer bewertete. Diese Unterschiede spiegeln unterschiedliche Risiken, Erwartungen und wirtschaftliche Strukturen.
Zentrale Einsichten seines Ansatzes:
- Märkte enthalten mehrere systematische Risikofaktoren.
- Renditen lassen sich über diese Faktoren ordnen und vergleichen.
- Struktur entsteht aus wiederkehrenden Mustern, nicht aus Einzelfällen.
French zeigt, dass Risikoverständnis dann Tiefe gewinnt, wenn es die Vielfalt realer Einflüsse berücksichtigt.
Der Analytiker der Faktorenwelt
Kenneth French verbindet empirische Genauigkeit mit theoretischer Klarheit. Seine Zusammenarbeit mit Eugene Fama prägte die moderne Finanzforschung entscheidend. Gemeinsam entwickelten sie Modelle, die über das klassische Marktrisiko hinausgehen und erklären, warum bestimmte Unternehmensmerkmale langfristig höhere Renditen tragen. French steht für eine Forschung, die beobachtet, misst und einordnet – ohne sich auf vereinfachende Annahmen zu verlassen.
Seine Arbeit zeigt, dass Märkte durch Strukturen geprägt sind, die sich empirisch erfassen lassen. Risiko bedeutet nicht Zufall, sondern Zusammenhang.
Warum Frenchs Ansatz heute besonders relevant ist
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Moderne Märkte sind vielfältiger und datenreicher geworden. Portfolios bestehen aus Unternehmen verschiedener Größen, Branchen und Geschäftsmodelle.
Globale Kapitalströme, digitale Ökosysteme und technologische Veränderungen erzeugen neue Risikodimensionen. Frenchs Ansatz hilft, diese Vielfalt zu strukturieren: Faktoren ordnen unterschiedliche Risiken und ermöglichen ein tieferes Verständnis von Renditemustern.
Zugleich gewinnen Faktoren durch algorithmische Strategien, Smart-Beta-Konzepte und quantitative Modelle neue Bedeutung. In einer Welt schneller Informationen und komplexer Strukturen bietet Frenchs Perspektive einen Rahmen, um Muster von Lärm zu unterscheiden.
Systematische Faktoren machen Märkte verständlicher, ohne ihre Komplexität zu unterschätzen.
Fazit und Merksätze
French zeigt, dass Märkte nicht eindimensional funktionieren. Renditen entstehen aus der Überlagerung mehrerer systematischer Einflüsse.
Drei Merksätze:
- Risiko besitzt mehrere Quellen, die sich empirisch erfassen lassen.
- Strukturierte Faktorenmodelle erklären Renditen tiefer als reine Marktmodelle.
- Märkte folgen Mustern, die über Zeiträume hinweg stabil bleiben.
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