Die Ära der neuen Zahlungsmethoden Gewinnen Kryptowährungen an Akzeptanz?
Im Wandel der Digitalisierung befindet sich auch das Finanzsystem heutzutage auf einem Prüfstand. Obwohl die Deutschen besonders gerne zu Münzen und Scheinen greifen, befindet sich selbst im Land des Bargelds inzwischen neue Bezahlmethoden auf dem Vormarsch. Sowohl die Kreditkarte als auch das Smartphone etablieren sich zunehmend als akzeptiertes Zahlungsmittel. Wie sieht dies mit den Kryptowährungen aus? Könnten sie das neue Zahlungsmittel der Zukunft werden? Schon heute zeigt der Trend aufwärts, so gibt es in Deutschland bereits diverse Möglichkeiten, mit Bitcoin und Co. zu zahlen.
Die Kreditkarte holt auf
Ob im Internet oder an der Ladenkasse, die traditionellen Bezahlmethoden erhalten zunehmend Konkurrenz. Sogar im bargeldliebenden Deutschland gewinnen kontaktlose Zahlungsmethoden in den Geschäften an Beliebtheit. 2019 übertrafen einer Studie zufolge zum ersten Mal in der Geschichte die Kartenumsätze die Bargeldumsätze. Erstmals lag der Bargeldanteil mit 48,3 Prozent des Umsatzes unter 50 Prozent, mit der Kreditkarte wurden dagegen 48,6 Prozent der Waren gekauft. Neben der Kreditkarte steigt auch die Affinität zu modernen, technikunterstützen Zahlungsmethoden in Deutschland. So gewinnt das kontaktlose Bezahlen an der Kasse an Bedeutung. Bereits 60 Prozent der Deutschen bezahlen „im Vorbeigehen“. Dies zwar auch mit der Kreditkarte, besonders gern jedoch direkt mit dem Smartphone.
Das Smartphone auf dem Vormarsch
Mobiles Bezahlen ist ein aktueller Trend, der auch in Deutschland auf dem Vormarsch ist. Durch Anbieter wie Apple Pay wird es möglich, lediglich das Smartphone an das Kassenterminal zu halten, um über NFC und die entsprechende Bezahl-App vollkommen ohne Plastik und ohne Münzen zu zahlen. Im Internet verhält sich diese Bezahlungsmethode besonders praktisch, denn Zahlungen erfolgen mit wenigen Klicks und einer Fingerabdruck- oder Gesichtsauthentifizierung. Die Annahmestellen für Apple Pay nehmen in Deutschland rasant zu, so lässt sich mit der mobilen Zahlungsmethode Kleidung auf Asos einkaufen, Reisen können auf booking.com gebucht werden und beim Spielen im Netz lassen sich etwa im Unterhaltungsplattformen wie Online Casino Ein- und Auszahlungen über Apple Pay effizient, sicher und einfach abwickeln. Im Ladengeschäft ist das Bezahlen über Smartphone an jeder Kasse möglich, die NFC unterstützt, was aktuell in Deutschland bei über 80 Prozent der Kassenterminals der Fall sein soll. Die moderne Art zu bezahlen ist damit eindeutig auf dem Vormarsch und verändert das Nutzerverhalten der Deutschen nachhaltig.
Sind Kryptowährungen der nächste Schritt?
Bei diesem Trend stellt sich unweigerlich die Frage, wie sich die Kryptowährungen als digitales Asset auf diesem Gebiet einordnen. Könnten Bitcoin, Ethereum und Co. das Zahlungsmittel der Zukunft werden? Tatsächlich schreitet die Bitcoin Adoption in Sachen Zahlungsmittel rasanten Schrittes voran. In Italien handelt es sich bei der digitalen Währung bereits um das dritthäufigste Zahlungsmittel für Online-Einkäufe. Weltweit zeigt der Trend von Bitcoin als Zahlungsmittel ebenfalls nach oben, so erfolgten bis 2023 waren bereits fast 800 Millionen Bitcoin-Transaktionen. Weiterhin kann jedoch bisher nicht davon gesprochen werden, dass Kryptowährungen als Zahlungsmittel etabliert sind, doch die Entwicklungen zeigen aufwärts. In Deutschland lassen sich bisher noch Berührungsängste mit der neuen Art der Währung erkennen, häufig liegt dies auch an mangelnden Kenntnissen. Während die Volatilität des Werts der Kryptowährungen gegen eine Nutzung als Medium of Exchange spricht, stehen Vorteile wie ein hohes Maß an Sicherheit durch die Blockchain sowie das dezentrale unabhängige System im Vordergrund.
Aktuelle Möglichkeiten, mit Kryptowährungen zu bezahlen
Langsam aber sicher springen vermehrt Händler sowohl online als auch offline auf den Krypto-Zug auf und ermöglichen es Kunden, mit der digitalen Währung zu bezahlen. Eine Pizzabestellung, die im Jahr 2010 Geschichte schreiben sollte, erfolgte in den USA, als der erste dokumentierte Kauf mit Bitcoin erfolgte. Für 10.000 Bitcoin kaufte Laszlo Hanyecz damals die Pizza, heute hätte sie damit einen Wert von 200 Millionen Dollar. Trotz dieser gigantischen Fehlinvestition kann man auch heute Pizza mit Bitcoin bestellen, denn der Essenslieferservice Lieferando nimmt Bitcoin als Zahlungsmittel an. Auch der Technikgigant Microsoft unterstützt Zahlungen mit Kryptowährungen, so wie auch das Reiseunternehmen Expedia. Auch diverse Ladengeschäfte ermöglichen es, mit Kryptowährungen zu bezahlen. Hierzu wird im Geschäft in der Regel ein QR-generiert, der vom Kunden gescannt wird, um über die Wallet zu bezahlen. Eine der ersten Bars weltweit, die Bitcoin als Zahlungsmittel annimmt, ist die Room 77 in Berlin. Inzwischen lässt sich jedoch an jeder Kasse mit Kryptowährungen bezahlen, denn die Kreditkarte TenX ist jetzt auch in Deutschland erhältlich. Sie kann wie eine gewöhnliche Kreditkarte an Kassenterminals eingesetzt werden, jedoch greift sie auf die Wallet zu und rechnet die Coins zum tagesaktuellen Wert direkt in Echtzeit zu Euros um, um die Zahlung abzuschließen. Damit war es noch nie einfacher, alles Mögliche über die digitale Währung zu zahlen.
Das Nutzerverhalten in Sachen Bezahlung verändert sich in Deutschland aktuell rasant. Das Smartphone befindet sich mit mobilen Zahlmethoden bereits auf dem Vormarsch, da bleibt es spannend zu sehen, wie sich dies mit Bezug auf Kryptowährungen in den nächsten Jahren entwickeln wird.