Häufige Fragen zur privaten Altersvorsorge
Beim Thema Altersvorsorge plagen viele Menschen Zweifel. Dass die Rente nicht ausreicht, darüber sind sich die meisten heute im Klaren. Klar ist daher auch, dass eine private Vorsorge notwendig ist. Doch welche Anlageformen sind wirklich die passenden? Können die Sparer den Finanzberatern trauen, oder verfolgen diese nur eigene Umsatz- und Provisionsziele? Hinzu kommt, dass die Angst vor der Inflation umgeht und das Vertrauen in den Euro erschüttert ist. Diese Unsicherheit machen sich einige Berater zunutze und preisen Immobilien als sichere Wertanlage und Altersvorsorge an. Doch ist das tatsächlich eine gute Krisenvorsorge? Oder füllen sich die Immobilienmakler und Finanzvermittler auch damit nur die eigenen Taschen? Verbraucher haben in diesem Zusammenhang sehr viele Fragen.
Was ist bei der Produktauswahl für die Altersvorsorge zu beachten?
Wenn eine Geldanlage eine hohe Rendite verspricht und das Risiko gleichzeitig gering sein soll, ist Vorsicht geboten. Anleger sollten Produkte, die nicht transparent sind eher meiden. Es ist wichtig zu wissen, wo das Geld hingeht. Denn die Altersvorsorge ist nichts anderes als eine Geldanlage zum Vermögensaufbau. Im Idealfall ist das Geld breit gestreut, das Risiko gut verteilt. Wer sichere Geldanlagen sucht, ist mit Sparbriefen und Festgeld gut beraten. Diese kombiniert mit internationalen Aktienfonds und ergänzt um Silber- oder Goldmünzen ergibt eine Geldanlage, die auch in der Eurokrise eine Rendite für die Altersvorsorge verspricht.
Was tun, wenn sich die Beratung falsch anfühlt?
Wer das Gefühl hat, falsch beraten zu sein, muss dafür Beweise haben. Das können die Notizen des Finanzberaters sein, die unrealistische Gewinne versprechen oder nicht vorhandene Anlagesicherheit. Auch Zeugenaussagen können hilfreich sein. Provisionen, die der Vermittler von Dritten erhalten hat, ohne sie dem Kunden offenzulegen, können ebenfalls einen Anspruch auf Schadenersatz begründen. Wenn Kunden jedoch keine Beweise für eine Falschberatung haben, ist es schwierig entsprechenden Ansprüche geltend zu machen. Bevor ein Kunde den Klageweg geht, sollte er sich anwaltlich beraten lassen. Wird der Berater als Zeuge aufgerufen, wird er sicher sagen, dass er alle Risiken offengelegt hat. Für einen Schadenersatzanspruch spielt auch die Verjährung eine Rolle, denn die Ansprüche verjähren nach drei Jahren.
Wie sinnvoll ist eine betriebliche Altersversorgung?
Die betriebliche Altersversorgung ist immer dann einfach zu entscheiden, wenn der Arbeitgeber einen hohen Zuschuss zu den Beiträgen bezahlt. Ist das nicht der Fall, lohnt es sich, genau zu rechnen. Die Versicherungsnehmer sparen dann zwar Steuern und Sozialabgaben, aber damit alleine lohnt sich eine betriebliche Altersvorsorge nicht immer. Was viele Berate unerwähnt lassen, ist die Tatsache, dass auf die Betriebsrente später Steuern zu zahlen sind. Außerdem sind Betriebsrenten sehr unflexibel. Beispielsweise können Versicherungsnehmer kein Kapital entnehmen, wenn sie Eigenkapital für den Erwerb eines Eigenheims brauchen. Wer keinen Zuschuss von seinem Arbeitgeber bekommt, findet in andere Sparformen unter Umständen bessere und flexiblere Möglichkeiten.
Sind Immobilien eine gute Altersvorsorge?
Ein Eigenheim zu besitzen ist ein wichtiger Teil bei der Altersversorgung. Es sollte allerdings nicht der einzige sein. Historisch betrachtet sind Immobilien keine sichere Anlageform und auch nicht sehr rentabel. Die derzeit hohen Inflationsraten kurbeln das Immobiliengeschäft an, weil viele denken, dass es eine sichere Wertanlage sei. Bei steigender Inflation steigt in der Regel der Immobilienwert, das ist korrekt. Allerdings verschlechtert sich dann häufig das wirtschaftliche Umfeld.
Gibt es sichere Anlageprodukte?
Wenn Deutschland nicht pleitegeht, sind Bundesschatzbriefe, Bundesobligationen, Bundesanleihen und andere Geldanlagen beim deutschen Staat sicher. Ebenfalls sicher sind Einlagen auf Girokonten, Sparbüchern und Ähnlichem, wenn die Bank der deutschen Einlagensicherung angeschlossen ist. Bis zu einer Höhe von 100.000 Euro haben Kontoinhaber einen Entschädigungsanspruch, wenn die Bank pleitegeht. Es gibt ein Verzeichnis, welche Banken der Einlagensicherung angehören.
Nicht mit der Einlagensicherung abgesichert sind Aktien und Anleihen, Genuss- und Optionsschein sowie Zertifikate. Auch Inhaberschuldverschreibungen von Privatbanken, Sparkassen und GEnossenschaftsbanken fallen nicht darunter.
Wie viel Sicherheit bietet die deutsche Einlagensicherung?
Die gesetzliche Einlagensicherung bietet Sicherheit bis 100.000 Euro pro Kontoinhaber. Wenn die Mittel in der Entschädigungseinrichtung allerdings nicht ausreichen, verlangen sie Sonderbeiträge von ihren Mitgliedern. Dabei gibt es allerdings Obergrenzen. Private Banken haben zusätzlich einen Einlagensicherungsfonds, um auch größere Summen abzusichern. Doch auf diese Zahlungen haben die Kunden keinen Rechtsanspruch.
Genossenschaftsbanken und Sparkassen haben sogenannte Institutssicherungen. Die Gemeinschaft der Volks- und Raiffeisenbanken und der Sparkassen steht für den Ausfall eines einzelnen Instituts gerade. Der Gesetzgeber setzt großes Vertrauen in die Institute und geht davon aus, dass das Geld der Kunden damit mindestens so sicher ist wie mit der Einlagensicherung.
Wie sicher ist Gold?
Theoretisch kann das übliche Papiergeld wertlos werden. Gold unterliegt zwar teilweise starken Schwankungen. Langfristig betrachtet ist es allerdings sehr wertstabil. Es kommt hier nicht zu Kaufkraftverlusten. Kurzfristige Anlagen in Gold sind Spekulationswerte.
Doch wer Gold in einer breit gestreuten Anlage hält, hat hier eine sinnvolle Geldanlage. Auf Gold gibt es allerdings keine Zinsen und die Wertschwankungen sind teilweise erheblich. Jedoch bietet Gold auch Schutz. In der Vergangenheit war es bisher so, dass der Wert des Goldes gestiegen ist, wenn die Finanzmärkte unsicher waren. Je weniger Vertrauen die Menschen in das Papiergeld haben, umso höher stieg bisher der Goldpreis. In gewissem Umfang gilt das auch für Silber. Allerdings ist Silber eher ein Rohstoff in der Industrie als eine "Angstwährung". Der Preis schwankt je nach wirtschaftlicher Nachfrage.