Kritisch hinterfragt Ist Photovoltaik noch sinnvoll?

Photovoltaik-Anlagen auf Hausdächern gehören mittlerweile zum typischen Ortsbild überall in Deutschland. Es soll hierzulande über 1,7 Millionen Anlagen mit einer Gesamtleistung von rund 49 Gigawatt geben. Dennoch ist der große Photovoltaik-Boom früherer Jahre merklich abgeklungen. Angesichts sinkender Förderung fragt sich mancher: ist Photovoltaik noch sinnvoll?

Diese Frage lässt sich nicht mit einem einfachen Ja oder Nein beantworten. Es kommt auf die jeweiligen Gegebenheiten an, das persönliche Stromnutzungsverhalten, aber auch auf die eigene Zielsetzung im Zusammenhang mit erneuerbaren Energien. Die Potentiale von Solarenergie sind jedenfalls längst nicht erschöpft.

Einspeisevergütungen im Zeitablauf immer weiter gesunken

Vor 20 Jahren lag der Beitrag der Photovoltaik an der deutschen Stromerzeugung noch fast bei null. 2019 war der Anteil schon auf 8,2 Prozent gestiegen. Es könnte sehr viel mehr sein, wenn alle verfügbaren Flächen mit Solar-Modulen ausgestattet wären. Dann ließe sich die Stromerzeugung mit Sonnenkraft um das 20fache steigern. Eigentlich eine gute Perspektive angesichts des von der Politik angestrebten Komplett-Ausstiegs aus der Kern- und Kohlekraft. Die Photovoltaik könnte in diesem Sinne einen wertvollen Beitrag dazu leisten, trotz weiter steigendem Energiebedarf unsere Energieversorgung in der Zukunft zu sichern. Vielleicht besinnt man sich bald wieder stärker darauf.

Die Gegenwart sieht einstweilen etwas anders aus. Beim Ausbau erneuerbarer Energien liegt der Fokus inzwischen stark auf Windenergie. Die Einspeisevergütungen für den Betrieb von Photovoltaik-Anlagen wurden in den letzten Jahren drastisch gesenkt und sinken weiter. Aktuell (Stand November 2020) beträgt die Vergütung für Dachanlagen bis 10 kWp noch 8,52 Cent/kWh. Wer jetzt mit einer Photovoltaik-Anlage an den Start geht, erhält diese Einspeisevergütung 20 Jahre garantiert.

Nutzung für Eigenverbrauch rechnet sich - der ideelle Aspekt

Die sinkenden Einspeisevergütungen haben dazu geführt, dass sich die Stromerzeugung für Fremdnutzung deutlich weniger rentiert als in früheren Jahren. Es dauert länger, bis sich eine Anlage amortisiert, obwohl auch auf der Anschaffungsseite die Investitionskosten deutlich gesunken sind. Anders sieht die Rechnung aus, wenn der Strom für den Eigenverbrauch genutzt werden kann.

Strom aus Sonnenenergie ist ein aktiver Beitrag zur Energiewende."

Je höher dieser Anteil ist, umso mehr geht das Kalkül mit der Photovoltaik wieder auf. Denn hier sind den Anschaffungskosten nicht die Erlöse aus Einspeisevergütungen gegenzurechnen, sondern die ersparten eigenen Stromkosten. Angesichts steigender Strompreise wird diese Ersparnis eher größer als kleiner.

Last but not least gibt es auch ideelle Gründe, die für eine Photovoltaikanlage auf dem Dach sprechen. Strom aus Sonnenenergie ist ein aktiver Beitrag zur Energiewende und zum Klimaschutz. Photovoltaik erzeugt - wenn möglichst viele mitmachen - einen spürbaren Effekt.