Private Altersvorsorge mit 50 Lohnt das noch?

50 Jahre – ein Alter, in dem wir schon mal einen Blick zurückwerfen dürfen. Aber auch einen nach vorn: Für die meisten von uns sind es noch rund 15 Jahre bis zur Rente. Und wie sieht es dann mit den Finanzen aus? Bei vielen dürfte es eng werden, mit der gesetzlichen Rente kommen die wenigsten aus. Lohnt es sich jetzt noch, etwas für die Altersvorsorge zu tun? Und wenn ja, was?

Aktien versprechen die höchsten Renditen

Logisch: Wer jetzt erst anfängt, für das Alter zu sparen, dem läuft die Zeit davon. Wichtig ist also, eine möglichst hohe Rendite auf die Anlagesumme zu erzielen. Und das idealerweise bei niedrigen Kosten. Aber klar ist auch: Je höher die mögliche Rendite, desto größer auch das Risiko für den Anleger.

Die höchsten Anlagenerträge liefern nach wie vor Aktien. Anleger, die mit dem täglichen Auf und Ab der Kurse einzelner Unternehmen nicht vertraut sind oder sich nicht übermäßig dafür interessieren, sollten über einen börsennotierten Indexfonds (ETF) nachdenken: Auf längere Sicht liegen diese meist im Plus, Renditen von 3 bis 4 Prozent im Jahr sind drin. Allerdings müssen Anleger einen langen Atem haben und Kursschwankungen hinnehmen. Interessenten sollte in jedem Fall mit einem Fachmann wie einem Berater des Finanzdienstleisters tecis sprechen, bevor sie sich auf eine Anlageform festlegen.

Mit 50 noch riestern?

Auch ein Riester-Vertrag kann für 50-Jährige eine Alternative sein. Besonders reizvoll wird das Riestern für Familien mit Kindern, da der Staat – zusätzlich zu der jährlichen Zulage von 175 Euro – pro Kind mit Anspruch auf Kindergeld noch einmal 185 Euro drauflegt. Für ab 2008 geborene Kinder sind es sogar 300 Euro.

Geringverdiener profitieren von den staatlichen Zulagen bei niedrigen Eigenbeträgen. Für Gutverdienende, besonders für Singles, lohnt sich hingegen der Sonderausgabenabzug bei der Steuererklärung: Je höher die Steuer, desto höher auch der steuersenkende Effekt. Vor dem Abschluss eines Riester-Vertrags mehrere Anbieter prüfen, da sich die Gebühren oft stark unterscheiden.

Bei der Rürup- oder Basis-Rente läuft die staatliche Förderung über Steuervorteile und nicht über Zulagen. Wie hoch die Förderung ausfällt, hängt von den monatlichen Bruttobeträgen ab, die der Sparer einzahlt. Da bei Arbeitnehmernder absetzbare Teil um den steuerfreien Arbeitgeberanteil reduziert wird, ist die Rürup-Rente eher für Selbstständige und Freiberufler interessant – die können nämlich den vollen Steuerfreibetrag in Anspruch nehmen.

Private Renten- und Lebensversicherungen

Die früher beliebte klassische Lebensversicherung ist ein Auslaufmodell. Kein Wunder, bei einem Garantiezins von derzeit gerade mal 0,9 Prozent. Alternativ gibt es fondsgebundene Lebensversicherungen, die in Form einer monatlichen Rente oder einmaligen Kapitalzahlung fällig werden. Der Versicherer legt die eingezahlten Beträge der Sparer in verschiedenen Fonds an – das steigert die Renditeaussichten, aber auch das Risiko.

Die höchsten Anlagenerträge liefern nach wie vor Aktien.

Weitere Möglichkeit: eine Sofortrente. Bei dieser Form der Altersvorsorge zahlt der Sparer, kurz bevor er in Rente geht, einmalig einen substanziellen Geldbetrag ein. Davon bekommt er monatlich eine Summe als Rente überwiesen.

Interessant ist diese Form vor allem für Menschen, die über etwas Geld verfügen – ob angespart, durch eine Erbschaft oder die Auszahlung einer Lebensversicherung.

Besteuert wird bei der Sofortrente übrigens nur der Ertragsanteil, und der fällt in der Regel gering aus.