Das Gefühl der Freiheit Motorradfahren macht Spaß

Das Motorrad ist für viele Menschen mehr als ein Fortbewegungsmittel. Die Freude am Fahren stellt ein wichtiges Kaufmotiv dar, für manchen ist es wichtiger, als einen fahrbaren Untersatz zu besitzen, um von A nach B zu kommen. Derzeit haben Motorräder Konjunktur, es sind mehr Bikes auf deutschen Straßen unterwegs als noch vor einigen Jahren.

Seit 2011 geht es wieder aufwärts bei den Neuzulassungen. 2010 hatten die Zulassungen mit rd. 139.000 einen Tiefstand erreicht. Bis 2016 stieg die Zahl auf gut 182.000 an. 2017 war allerdings in dieser Hinsicht mit 144.000 neuen Motorrädern ein eher schlechtes Jahr. Die kommenden Monate werden zeigen, ob es sich nur um eine vorübergehende Delle oder eine Trendwende handelt. 

Motorräder haben Konjunktur  

In der Tat gibt es bei Motorrädern regelrechte Konjunkturzyklen. Eine "Boom-Phase" bewirkte zum Beispiel die deutsche Wiedervereinigung. In den 1990er Jahren schnellten die Zulassungszahlen steil nach oben. Mancher Ostdeutsche erfüllte sich in dieser Zeit seinen Motorrad-Wunsch. Mit gut 253.000 Neuzulassungen war das Jahr 2000 das bisher beste seit dem Zweiten Weltkrieg. Danach flachte die Motorrad-Welle etwas ab - vermutlich eine Sättigungs-Erscheinung. Ab 2008 brachen die Zahlen dann drastisch ein. Die Finanzkrise mag dabei eine Rolle gespielt haben. 

Tatsächlich stellt die Anschaffung eines Motorrads ein beträchtliches Investment dar. Billig ist das Hobby nicht. 1.000 Euro für ein Gebrauchtfahrzeug sind schon eher eine Untergrenze. Bei neuen Motorrädern ist man mit mindestens 6.000 Euro dabei. Nach oben gibt es kaum Beschränkungen. Aber die Anschaffung ist längst nicht alles. Motorradführerschein, Equipment, Zulassung, Kfz-Steuer, laufende Betriebs- und Wartungskosten gehen ins Geld. Auch die Motorrad-Versicherung - das Pendant zur Kfz-Versicherung - will bezahlt sein. Versicherungs-Vergleiche lohnen sich. 

Für Motorrad-Fahrer zählen der Spaß am Fahren und ein Gefühl von Freiheit."

Flucht vor gesellschaftlichen Zwängen 

Viele Motorrad-Fans schrecken diese Kosten nicht. Für sie zählen der Spaß am Fahren und ein Gefühl von Freiheit, das den Fahrer auf dem Zweisitzer umweht. Offenbar ist das Bedürfnis, frei von Zwängen seinem Vergnügen frönen zu können, in den letzten Jahren stärker geworden. Das ist zumindest eine Erklärung für die wieder steigenden Zulassungszahlen ab 2011. Das Motorrad wäre in diesem Sinne ein "Fluchtweg", um gesellschaftlichen Normen und Anpassungsdruck zu entkommen. 

Der Motorrad-Begeisterung tut auch das gestiegene ökologische Bewusstsein keinen Abbruch. Trotz aller Bemühungen um weniger Benzinverbrauch und schadstoffarme Emissionen - am umweltfreundlichsten wäre der Verzicht auf den Motorrad-Spaß. Doch so weit will mancher Motorrad-Fan wohl nicht gehen. Aktuell spielen ökologische Bedenken beim Kauf eher eine nachrangige Rolle.