Wirtschaftsdenker: Fischer Black (1938–1995) & Myron Scholes (geb. 1941) Optionsbewertung und Risikopreise
Warum das Black-Scholes-Modell die Struktur moderner Risikobewertung geprägt hat.
Optionen gehören zu den Instrumenten, in denen die Unsicherheit der Märkte besonders sichtbar wird. Sie bündeln Erwartungen, Risiken und Zeit in einem einzigen Preis. Lange blieb jedoch unklar, wie sich dieser Preis systematisch bestimmen lässt. Mit dem Modell von Fischer Black und Myron Scholes entstand erstmals ein theoretisch stimmiger Rahmen, der aus Unsicherheit eine nachvollziehbare Struktur macht. Die Idee prägte nicht nur die Bewertung komplexer Produkte, sondern auch die Ordnung moderner Finanzmärkte. Weitere Aphorismen und Konzepte sind hier.
Logik eines strukturierten Risikokonzepts
Black und Scholes führten eine Methode ein, die Risiko nicht intuitiv behandelt, sondern in Bestandteile zerlegt. Der Wert einer Option ergibt sich aus dem Zusammenspiel zentraler Größen wie Basispreis, Marktvolatilität, Restlaufzeit und Zinsniveau. Diese Faktoren wirken nicht nebeneinander, sondern in einem konsistenten Verhältnis.
Risiko wird beherrschbar, wenn seine Bestandteile klar getrennt werden."
Die wesentlichen Elemente lassen sich in drei Punkten bündeln:
- Preisrisiko entsteht durch die Schwankungen des Basiswertes.
- Zeitrisiko ergibt sich aus dem fortlaufenden Wertverlust einer Option mit sinkender Restlaufzeit.
- Absicherung verbindet beide Risiken, indem Positionen so kombiniert werden, dass ein stabiler Bewertungsrahmen entsteht.
Damit erhält ein komplexes Produkt eine klare Struktur. Die Bewertung basiert nicht mehr auf Einschätzungen, sondern auf einem Modell, das innere Konsistenz sicherstellt.
Analytische Arbeitsweise zweier Strukturbildner
Fischer Black suchte nach Ordnungssystemen hinter Marktbewegungen. Er betrachtete Finanzmärkte als Räume, in denen Unsicherheit zwar unvermeidbar ist, aber nicht unbeherrschbar. Myron Scholes ergänzte diesen Ansatz durch empirische Präzision und ein feines Gespür für die Funktionsweise realer Handelssysteme.
Ihre Zusammenarbeit war kein rein mathematisches Projekt. Beide wollten ein Werkzeug schaffen, das in der Praxis verwendbar ist: ein Modell, das Marktteilnehmern ermöglicht, Risiken transparent zu strukturieren und Preisbeziehungen nachvollziehbar zu halten. Durch diese Verbindung von Theorie und Anwendung entstand ein Rahmen, der weit über die Optionsbewertung hinausreicht.
Einfluss in der heutigen Finanzarchitektur
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Viele Bereiche der Finanzmärkte stehen auf Grundlagen, die aus der Black-Scholes-Logik hervorgegangen sind. Derivatehandel, Risikomanagement und regulatorische Anforderungen arbeiten mit Modellen, die Risikoarten klar voneinander trennen.
Auch wenn das ursprüngliche Modell in der Praxis erweitert wurde — etwa um extreme Bewegungen oder Sprungprozesse — bleibt der Kern entscheidend:
Preise entstehen aus Strukturen, nicht aus Vermutungen.
In einer Zeit digitaler Handelsstrategien, hoher Marktgeschwindigkeit und globaler Vernetzung ist diese Klarheit wichtiger denn je. Sie zwingt dazu, Risikoquellen zu identifizieren und Preisbildung methodisch zu begründen.
Fazit
Black und Scholes entwickelten ein Ordnungssystem für Unsicherheit. Ihr Modell zeigt, dass selbst komplexe Produkte nachvollziehbar werden, wenn Risiko, Zeit und Marktbewegung systematisch verbunden sind.
Merksätze
- Risiko wird beherrschbar, wenn seine Bestandteile klar getrennt werden.
- Preisbildung gewinnt an Stabilität durch konsistente Modelle.
- Marktlogik entsteht aus Struktur, nicht aus Intuition.
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