Blick hinter die Kulissen Softwarelösungen für den Konzernabschluss eines Unternehmens
Der Konzernabschluss ist ein aufwendiger Prozess, welcher aus verschiedenen Einzelschritten besteht und den gesamten Konzern umfasst: die Tochterunternehmen und den Mutterkonzern.
Es sind verschiedene Abteilungen und Personen an der Erstellung eines Konzernabschlusses beteiligt. Dadurch kann es zu Verzögerungen und Fehlerquellen kommen. Wie hilfreich ist hier eine für den gesamten Konzern gültige Konzernabschlusssoftware?
Der Konzern- und Jahresabschluss einer Unternehmung
Ein Konzern ist ein Zusammenschluss mehrerer rechtlich unabhängiger Unternehmen. Diese bilden eine gemeinsame, wirtschaftliche Einheit. Die Leitung eines Konzerns übernimmt in aller Regel das Mutterunternehmen. Dieses steuert die gesamte Unternehmung und erstellt neben dem eigenen Jahresabschluss auch einen Konzernabschluss. Tochtergesellschaften des Mutterkonzerns übernehmen oftmals einen ausgelagerten Geschäftsbereich wie die Produktion oder das Marketing. Es bestehen zwischen den Tochtergesellschaften und dem Mutterunternehmen wirtschaftliche Zusammenhänge sowie Abhängigkeiten.
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Gewissenhaft arbeiten.
Der Fall ist dies beispielsweise, wenn die Tochtergesellschaft für das Mutterunternehmen produziert. Jede Tochter erstellt einen eigenen Jahresabschluss, den sogenannten Einzelabschluss.
Im Konzernabschluss erfolgt anschließend die Zusammenfassung der Einzelabschlüsse der Tochtergesellschaften. Einzelabschlüsse spielen hier deshalb für zukünftige Entscheidungen eine wichtige Rolle.
Der Konzernabschluss hat allerdings nur in konsolidierter und bereinigter Form eine Aussagekraft.
Der Jahresabschluss verfolgt das Ziel, die Ertrags- und Finanzlage eines oder mehrerer Unternehmen abzubilden. Zudem gibt der Einzelabschluss einen tatsächlichen Überblick über die aktuelle Vermögenslage.
Der Jahres- beziehungsweise Konzernabschluss hat für Unternehmen einige wichtige Funktionen. Dazu zählen unter anderem:
- Der Jahresabschluss bildet die Grundlage für die Steuererklärung.
- Die Dokumente geben zudem Stakeholdern Auskunft über die Finanzlage des Konzerns.
- Der Jahresabschluss ist ein Instrument zur Kontrolle des eigenen Erfolgs und
- dient auch als Vorbereitung für den Verkauf einer Unternehmung, sofern dies geplant ist.
Ein Konzernabschluss besteht aus mehreren Bestandteilen. Nach dem Handelsgesetzbuch zählen zum Konzernabschluss die folgenden Teilbereiche:
- Die Konzernbilanz,
- die Konzern Gewinn- und Verlustrechnung,
- der Konzernanhang mit der Kapitalflussrechnung sowie
- der Konzernlagebericht.
Die Begutachtung des Konzernabschlusses erfolgt durch einen Konzernabschlussprüfer. Zudem wird der Konzernabschluss anschließend öffentlich publiziert und ist für Interessierte nachlesbar. Gewerbetreibende mit einem Jahresumsatz von maximal 600.000 Euro und Freiberufler können das Jahresergebnis durch eine vereinfachte Methode ermitteln. Hier kommt die sogenannte Einnahmen-Überschussrechnung zum Einsatz. Freiberuflich tätig sind beispielsweise Ärzte und Anwälte.
Wann und von wem wird der Jahresabschluss einer Unternehmung gemacht?
Das Handelsgesetzbuch schreibt vor, wann die Erstellung eines Jahresabschlusses zu erfolgen hat und von wem. Laut § 264 Absatz 1 HGB sieht der Gesetzgeber folgendes vor: Drei Monate nach Beginn des neuen Geschäftsjahres muss die Fertigstellung eines Jahresabschlusses für das vergangene Geschäftsjahr vorliegen. Zuständig sind die gesetzlichen Vertreter eines Konzerns. Kleine Kapitalgesellschaften haben hierfür bis zu sechs Monate Zeit. Die folgende Aufstellung gibt einen Überblick darüber, welche zeitlichen Fristen für Kapitalgesellschaften gelten:
Eine Kleinst-KG mit einer Bilanzsumme unter 350.000 Euro hat eine Frist von sechs Monaten für die Erstellung zur Verfügung. Dies regeln die §§ 267 und 267a ausführlich. Eine Klein-KG mit einer Bilanzsumme bis zu 6.000.000 Euro hat ebenfalls sechs Monate Zeit, den Jahresabschluss zu erstellen. Für beide Kapitalgesellschaften gilt als Stichtag der 30. Juni. Mittelgroße und große Kapitalgesellschaften ab einer Bilanzsumme von 6 Millionen Euro erhalten für die Erstellung einen Zeitrahmen von drei Monaten. Der Stichtag ist in diesem Fall der 31. März.
Manuelle Prozesse bei Jahresabschluss und ihre Nachteile
Um einen Einzelabschluss ordnungsgemäß zu erstellen, gehen diesem einige Prozesse voraus. Diese sind oftmals noch nicht oder nicht einheitlich digitalisiert und dadurch sehr fehleranfällig. Manuelle Abläufe beim Konzern- oder Jahresabschluss bergen somit einige Nachteile: Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn das Finanzteam mit unterschiedlichen Software-Programmen arbeitet. Es besteht die Gefahr, dass am Ende die Übertragung von Daten manuell aus diversen Excel-Dateien erfolgt. Dadurch können Fehler entstehen. An der Anfertigung eines Einzelabschlusses sind verschiedene Personen und Abteilungen beteiligt. Denn der Aufstellung eines Konzern- beziehungsweise Jahresabschlusses gehen unter anderem die folgenden Prozesse voraus:
- Die Inventur
- Die Buchhaltung und die Erfassung der Belege
- Die Buchung von Abschreibungen
- Ein korrekt erfasstes Fahrtenbuch
- Die Bildung und Erhebung von Rücklagen
- Die Prüfung und Zuordnung von noch fälligen Forderungen
Für mehr Effizienz bei der Erstellung eines Konzernabschlusses kann ein Single Point of truth (SPOT) beitragen."
Viele Unternehmen arbeiten jedoch noch nicht mit einer einheitlichen Datensammlung. Unter einem SPOT verstehen Experten, die Speicherung aller Geschäftsdaten an einem Ort. Dies ist in vielen Konzernen noch nicht gang und gäbe. Auch die Abstimmung zwischen den Tochtergesellschaften und dem Mutterkonzern erweist sich oftmals als langwieriger Prozess. Der Aufstellung gehen demnach viele Telefonate, Chats und E-Mail-Korrespondenzen voraus.
Welche Vorteile bietet eine Konzernabschlusssoftware?
Automatisierte Prozesse sind bei der Erstellung eines Konzernabschlusses daher sehr hilfreich. Denn Fehler bei der Übertragung von Excel werden beispielsweise durch bestimmte Softwarelösungen vermieden. Außerdem kommt es dabei zu Einsparungen von Personalressourcen und zeitaufwändigen Tätigkeiten. Die Automatisierung des Jahresabschlusses ist unter anderem durch eine einheitliche Softwarelösung erreichbar. Demnach arbeiten sowohl die Tochtergesellschaften als auch der Mutterkonzern mit einem Single Point of truth. Dadurch sind alle Verantwortlichen in einem Konzern in der Lage, mit derselben Datenbasis zu arbeiten.
Eine Konsolidierungssoftware kann bei den vorher genannten Nachteilen und Problemen eine hilfreiche Unterstützung bieten. So sorgt beispielsweise die Softwarelösung von LucaNet für eine hohe Automatisierung der Prozesse. Des Weiteren schafft das Programm eine korrekte Datenübernahme sowie eine Nachvollziehbarkeit der einzelnen Schritte im Konsolidierungsprozess. Softwarelösungen bieten Schnittstellen zu vielen gängigen Buchhaltungssystemen, sodass eine sichere Datenübertragung möglich ist. Als Folge dessen sind lästige Fehler bezüglich des Datenaustausches vermeidbar. Mit einer Konsolidierungssoftware haben Unternehmer und Verantwortliche vielseitige Möglichkeiten:
- Die Erstellung des Konzernabschlusses.
- Die Aufstellung von Einzelabschlüssen sowie
- ein sicherer Datentransfer zwischen den einzelnen Tochtergesellschaften und dem Mutterkonzern.
Den Konzernabschluss mit modernen Softwarelösungen effizient gestalten
Der Konzern- und Jahresabschluss von Kapitalgesellschaften ist ein umfangreiches Unterfangen und gesetzlich vorgeschrieben. Um die entsprechenden Fristen einzuhalten und Fehlerquellen zu vermeiden, kann es sinnvoll sein, auf einheitliche Softwarelösungen zurückzugreifen. Aber auch für weitere finanzwirtschaftliche Prozesse in Unternehmen ist es hilfreich, mit einem Single Point of truth zu arbeiten. Geschäftsentscheidungen sind dadurch nachvollziehbarer und klarer. Voraussetzung ist allerdings, dass allen Beteiligten eine gemeinsame Datengrundlage zur Verfügung steht. Insbesondere in großen Unternehmen und Konzernen kann dies entscheidend sein für den weiteren unternehmerischen Erfolg. Hohe Automatisierungsgrade beim Konzernabschluss sorgen zudem für mehr Effizienz.