TA-Darlehen - geglaubte Sicherheit

Die anhaltende Niedrigzinsphase offenbart bei vielen Langfrist-Finanzierungen eine neue Gefahr, die man nicht unterschätzen sollte.

 

Eine neue Gefahr

In früheren Jahren wurden häufig sog. TA-Darlehen („Tilgungsaussetzung“) zur langfristigen Finanzierung von Immobilien und Wohneigentum abgeschlossen. Auch bei Gewerbetreibenden war diese Finanzierung sehr beliebt, da die Zinsen absetzbar sind. Als Basis dieser Finanzierung dienen klassische Lebens- und Rentenversicherungen oder aber Bauspardarlehen.

Hierbei wird der Vertrag in den ersten Jahren angespart und löst dann später mit dem angesparten Guthaben die Finanzierung ab. Diese Kombination suggeriert eine langfristige Zinssicherheit und machte eine Finanzierung eigentlich kalkulierbar. Beachten muss man jedoch, dass bei dieser Darlehensform die Zinszahlungen langfristig auf die gesamte (!) Finanzierungssumme und die entsprechende Sparrate nebeneinander herlaufen.

In der derzeitigen Niedrigzinsphase ist es unabdingbar, solche Vertragskonstellationen zu überprüfen, damit die vermeintliche Sicherheit nicht schnell zu einem großen Desaster wird.  

Beispiel Lebens-/Rentenversicherungen:

Während die bei früheren Abschlüssen hohen Garantiezinsen zwar unantastbar bleiben, schaffen es die wenigsten Versicherer, die erwarteten Zusatzerträge zu erwirtschaften! Damit sinken die Überschüsse stark und reißen somit eine in die Kalkulation berücksichtigte Lücke von enormen Ausmaß. Wenn man dies nicht frühzeitig erkennt, bleiben am Ende der Finanzierung mehrere zehntausend Euro an Restschuld! 

Auch bei Bauspardarlehen sind ältere Tarife aus heutiger Sicht selten vorteilhaft, da neue Finanzierungen wesentlich günstigere Darlehenszinsen ermöglichen. Banken lock(t)en bei Bausparverträgen gerne mit günstigen Darlehenszinsen – nicht zu verachten ist jedoch, dass man sich diese günstigen Zinsen mit Verzicht auf Sparzinsen in den Anfangsjahren förmlich erkauft – oft also ein Nullsummenspiel. 

Tipp:

Altverträge sollten auf eine mögliche Umfinanzierung überprüft werden! Möglicherweise kann hierdurch auch eine niedrigere Kostenbelastung entstehen bzw. die Tilgung erhöht werden und somit schneller zur Schuldenfreiheit führen! 

Dabei gilt:

Einfach und transparent ist günstiger! Sinnvoller als teure Kombimodelle (bei denen man doppelt zahlt) ist die klassische Baufinanzierung mit langer Zinsbindung und eine entsprechend hohe Tilgung der Darlehensschuld. Gerade in Zeiten niedriger Zinsen ist eine hohe Tilgung unabdingbar, um spätere Zinsänderungen ebenso stemmen zu können. 

Wenn dann noch Sparfähigkeit vorhanden ist, empfiehlt sich der Kapitalaufbau mittels günstigen ETF-Sparplänen, um flexibel zu bleiben und jederzeit eine entsprechende Reserve zu haben!