Geldanlage Tipps für den Aufbau des Wertpapierdepots

Mit der richtigen Anlagestrategie lässt sich der Ertrag des Wertpapierdepots verbessern und die Anlage außerdem sicherer gestalten.

In Zeiten niedriger Zinsen, macht es wenig Sinn, die Ersparnisse auf einem Sparkonto anzulegen. Den meisten Privatanlegern ist inzwischen bewusst, dass sie ihr Geld besser in Aktien und Anleihen anlegen können. Selbst wenn es zu vorübergehenden Kursverschlechterungen kommt, ist diese Strategie langfristig gewinnbringender und schützt die Ersparnisse vor der Geldentwertung durch die Inflation.

Experten beobachten jedoch, dass Anleger häufig denselben Fehler machen. Bei sinkenden Kursen verkaufen sie ihre Wertpapiere. Viele Anleger lassen sich durch sinkende Kurse verunsichern und handeln voreilig.

Professionelle Anleger empfehlen, Phasen niedriger Kurse nicht zum Verkaufen zu nutzen, sondern dafür, die Aktienbestände aufzustocken. Hierbei kommt es natürlich auch drauf an, die politischen und wirtschaftlichen Ereignisse zu beobachten, um eine möglichst gute Strategie zu entwickeln. Vor allem die Top Dax Unternehmen leiden häufig nur unter kurzfristigen Verlusten.

Die richtige Strategie finden und einhalten

Bevor Sie die richtige Strategie ausarbeiten, sollten Sie zunächst Ihre persönliche Situation analysieren. Wie hoch ist Ihre Risikofähigkeit? Benötigen Sie die Erträge aus Ihrem Vermögen, um Ihre Lebenshaltungskosten zu finanzieren? Wie lange können Sie auf das investierte Geld verzichten? Je höher die Risikobereitschaft und je langfristiger die Anlage, desto besser können Anleger grundsätzlich mit Kursschwankungen am Aktienmarkt umgehen.

Unter Berücksichtigung dieser Fragen sollte die passende Anlagestrategie gefunden werden. Im Allgemeinen wird empfohlen, nur einen Teil des Vermögens in Anleihen und Aktien zu investieren. Für kleinere Vermögen empfehlen sich Fonds, da die Geldanlage bei einem Fond auf eine größere Anzahl an Titeln verteilt wird und das Risiko so insgesamt niedriger ist.

Das Anlegerrisiko durch Diversifikation senken

Durch Diversifikation können Anleger ihr Risiko reduzieren. Für eine risikoarme Geldanlage empfiehlt es sich, höchstens 5 % des Vermögens in risikoreichere Anleihen und Aktien zu investieren. Darüber hinaus hat es sich bewährt, die Anlage auf verschiedene Länder und in unterschiedliche Branchen aufzuteilen. 

Zu einem ausgewogenen Anlagemix gehören unter anderem:

  • Aktien und Anleihen aus verschiedenen Ländern und Branchen
  • Rohstoffe 
  • Edelmetalle wie Gold 
  • Immobilien
  • Festverzinsliche Wertpapiere

Gestaffelter Einstieg bei Aktien

Bevor Sie ein Depot eröffnen, sollten Sie zunächst die Preise und Konditionen verschiedener Banken vergleichen. Hierbei hilft ein einfacher Online Depot Vergleich.

Wird das Depot erstmal nach Eröffnung aufgestockt, sollte dies möglichst gestaffelt geschehen, um das Risiko eines schlechten Einstiegzeitpunktes zu verringern. Experten empfehlen beispielsweise den Kauf von mehreren gleich großen Aktienpaketen, wobei zwischen jedem Kauf ein zeitlicher Abstand von etwa drei Monaten liegen sollte. Diese Strategie empfiehlt sich für den Aufbau des Depots. Ist das Depot erst einmal angelegt, können zusätzliche Käufe bei günstigen Kursen erfolgen, beispielsweise wenn der Kurs um etwa 10 % gefallen ist.

Regelmäßige Depotinventur und Einschätzung des Risikos

Mindestens einmal im Jahr, am besten am Jahresbeginn, sollte eine Inventur des Depots erfolgen. Je nach Strategie ist dies der richtige Zeitpunkt, sich von unrentablen oder zweifelhaften Fonds oder Aktien zu trennen. Eine solche Inventur sorgt für eine bessere Übersicht.
Die Depotinventur ist auch sinnvoll, um das Risiko der eigenen Anlagestrategie abschätzen zu können. Viele Anleger kennen das Problem, dass sie bei zahlreichen Anlagen die Übersicht verlieren und ihr aktuelles Depotrisiko nicht mehr einschätzen können. Stiftung Warentest empfiehlt, zur Abschätzung des Depotrisikos die Risikoklassen zur Hilfe zu nehmen.

Und das Risiko des Wertverlustes zu streuen, empfehlen Experten eine möglichst große Diversifikation."

Risikoklassen 

Finanztest bewertet Fonds anhand der Risikoklassen von 1-12. Die Risikoklassen eins gilt als sehr sicher, die Risikoklasse zwölf als sehr riskant. Die Einschätzung der Fonds orientiert sich dabei am Aktienindex des MSCI World, dessen Risikoklasse stets 7 beträgt. Allerdings schützen auch Anlagen mit niedriger Risikoklasse nicht vor einem Verlust.

Selbst bei den als sicher geltenden MSCI World Anleihen ist es in der Vergangenheit bereits zu Verlusten von über 50 % gekommen. Trotzdem sind die Risikoklassen grundsätzlich eine gute Orientierungshilfe.

Fazit

Für den Aufbau eines Wertpapierdepots sollte zunächst eine Strategie ausgearbeitet werden. Diese richtet sich nach den persönlichen Vermögensverhältnissen und der Risikobereitschaft. Anleger sollten diese Strategie systematisch verfolgen und sich nicht durch plötzliche Kurseinbrüche dazu verleiten lassen, Titel voreilig zu verkaufen.

Und das Risiko des Wertverlustes zu streuen, empfehlen Experten eine möglichst große Diversifikation. Die jährliche Inventur des Depots ist nicht nur der richtige Zeitpunkt, um unrentable Anleihen zu verkaufen, sondern auch, um das Risiko der eigenen Geldanlage neu zu berechnen.