Alternativen finden Uhren als Kapitalanlage

In einer Zeit, in der es für Bankeinlagen kaum noch Zinsen gibt und die Notenbanken die Märkte weiter mit Geld fluten, herrscht akuter Anlagenotstand. Die Anleger flüchten vermehrt in Sachwerte. Steigende Immobilienpreise, die schnelle Erholung der Börsen nach dem Corona-Schock und die Gold-Hausse zeigen es.

Vielfach sind die Preise auf den Märkten für Vermögenswerte bereits auf Rekordniveau. Da wird mancher vorsichtig, jetzt noch einzusteigen. Aber wo gibt es noch Alternativen für Sachwerte-Investments? Eine Möglichkeit bieten vielleicht exklusive Uhren. Wertvolle Rolex Daytona Modelle zum Beispiel werden zu Preisen von mehreren 10.000 Euro angeboten - je nach Ausführung. Das ist schon ein ansehnliches Investment.

Wertsteigerungen nur bei begehrten Sammlerstücken

Allerdings weist das Uhren-Investment schon ein paar Besonderheiten auf. Auch bei Luxusuhren - die im normalen Handel gar nicht so leicht zu bekommen sind - sind Wertsteigerungen im Zeitablauf keineswegs garantiert.

Das ist im Übrigen nicht viel anders als bei Edelmetallen. Im Unterschied dazu existiert für Uhren kein amtlicher Markt in Form von Börsen. Das erschwert die "Marktgängigkeit" und sorgt für Intransparenz - keine guten Voraussetzungen für einen systematischen Uhrenhandel. Ein funktionierender Markt ist aber bei Kapitalanlagen wichtig.

Experten weisen darauf hin, dass selbst hochwertige Uhren im Zeitablauf nicht unbedingt an Wert gewinnen. Das gilt für etwa 70 Prozent bis 80 Prozent der angebotenen Zeitmesser. Gute Aussichten auf Wertsteigerung bieten Stücke, die rar und bei Sammlern besonders begehrt sind. Knappheit und hohe Nachfrage sind bei allen Handelsgütern Bedingung für steigende Preise. Das ist bei Luxusuhren nicht anders. Die Stücke, um die es hier geht, sind absolute Raritäten. Der Erwerb kann schon mal den Preis einer Eigentumswohnung kosten.

Grundsätzlich sollte man nur dann in Uhren investieren, wenn man jenseits der Kapitalanlage Freude an solchen Stücken hat."

Nicht nur als Investment sehen

Damit beim Verkauf überhaupt ein ansehnlicher Gewinn erzielt werden kann, muss die Uhr in erstklassigem Zustand sein, idealerweise ungetragen. Bei Gebrauch darf sie keine Beschädigungen und sonstigen Gebrauchsspuren aufweisen, muss regelmäßíg gewartet und gepflegt worden sein. Alles andere bedeutet empfindliche Werteinbußen. Das Tragen der Uhr will ohnehin gut überlegt sein. Ein Schmuckstück für 100.000 Euro wird man nur zu besonderen Anlässen präsentieren, kaum zum Einkauf im Supermarkt.

Grundsätzlich sollte man nur dann in Uhren investieren, wenn man jenseits der Kapitalanlage Freude an solchen Stücken hat - und wenn auch nur beim Anschauen. Das ist ähnlich wie bei Investments in Antiquitäten, Kunstwerke, Oldtimer oder Schmuck. Es handelt sich um Anschaffungen, die man sich leisten können muss. Wenn dann Wertsteigerungen realisiert werden können, ist das schön aber nicht zwingend.