Die wichtigsten Tipps Vermögen vor der Inflation retten

In unsicheren Zeiten suchen Anleger nach stabilen Werten. In Krisenzeiten kommt Inflation noch stärker aus zum Tragen als in ruhigen wirtschaftlichen Fahrwassern und entscheidet über Gewinn oder Verlust, wohl und wehe einer Geldanlage. Die Aktienmärkte sind stark in Bewegung und volatiler denn je. Selbst Werte, die über Jahre oder Jahrzehnte ein Garant für Wertzuwächse waren, brechen ein, nur um am nächsten Tag wieder hochzuschießen.

Viele Anleger wünschen sich in diesen stürmischen Zeiten eine Geldanlage, die sie ruhig schlafen lässt, sich stabil und unbeeindruckt von der Inflation im Wert entwickelt und dabei keine volatilen Ausschläge hat. Wie lässt sich das Vermögen vor der Inflation schützen? Der folgende Beitrag liefert einige Tipps und gibt wertvolle Hinweise.

Die Inflation kommt

Dass die Inflation kommt, steht außer Frage. Die Notenbanken schießen Milliarden in den Markt, um Liquidität zu sichern und Finanzierungen günstig zu machen.

Vor diesem Hintergrund zogen die Goldpreise und zuletzt auch die Zinsen für Staatsanleihen in den USA an, was als Anzeichen der aufkeimenden Angst vor Inflation gedeutet werden kann. In der derzeitigen Situation zeigt sich die Inflation noch nicht offensichtlich, doch das Blatt könnte sich bald wenden.

Schließlich werden die vielen Milliarden Euro, die von der EZB ausgeschüttet werden, Auswirkungen zeigen. Die stark angezogenen Immobilienpreise und Aktienkurse werden von kritischen Marktbeobachtern als Zeichen einer Vermögenspreisinflation eingestuft, die durch die freigiebige Geldpolitik der EZB befeuert wird.

Gold: So sicher wie sein Ruf?

Dass Gold als krisensicher gilt, ist kein Geheimnis. Viele Privatanleger setzen auf Investitionen in das Edelmetall. Die allgemeine Auffassung, dass Gold wertstabil und inflationssicher ist, hat sich durchgesetzt. Das ist auch nicht falsch, doch auch der Goldpreis unterliegen gewissen Schwankungen. Tatsächlich sind starke Kursschwankungen die Regel und keine Ausnahme, wie ein Blick auf den Goldkurs der letzten Jahre und Jahrzehnte zeigt.

Die BaFin warnt vor einem überstürzten Kauf und Anleger sollten sich stets umfassend informieren, bevor sie investieren. Denn eines ist sicher: Es ist nicht alles Gold, was glänzt. Dennoch, Gold gehört für viele ins Aktiendepot. Dies ist auch in Ordnung, wenn ein kleiner Teil des Gesamtvermögens dort investiert wird. Anlegern sollte bewusst sein, dass Goldsparpläne, Golddepots und auch der Kauf von Münzen und Barren nicht nur von Verbraucherschützern als riskante und spekulative Geldanlage betrachtet werden. Hinzu kommen Nebenkosten, die viele Anleger gerne unter den Teppich kehren.

  • Wer Gold in Form von Barren oder Münzen kauft, zahlt häufig hohe Aufschläge und Gebühren.
  • Auch kostet es Geld, das erworbene Edelmetall aufzubewahren. Zuhause ist ein sicherer Safe nötig, alternativ kommt ein Bankschließfach in Betracht, welches ebenfalls Geld kostet. Dabei ist zu klären, mit welcher Summe das Schließfach versichert ist. Die laufenden Kosten für eine ausreichende Deckung sind ebenfalls zu bezahlen.
  • Letztlich birgt Gold ein hohes Währungsrisiko, weil es in US-Dollar gehandelt wird. Einfach ausgedrückt erhalten Anleger beim Verkauf von Gold zunächst Dollar, die dann in Euro umgetauscht werden müssen. Ihr Gewinn wird somit vom Wechselkurs beeinflusst.
  • Ebenfalls zu berücksichtigen ist, dass Gold keine Zinsen und keine Dividenden produzieren kann.
  • Schließlich können Anleger nur dann vom Goldkurs profitieren, wenn sie das Gold wieder verkaufen. Von dem Verkaufserlös sind die Gebühren für den Ankauf und Verkauf, Kosten für das Schließfach oder den Safe, ggf. Versicherungskosten und eventuell anfallende Versandkosten zu berücksichtigen. Das alles mindert den Gewinn.

 

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Auch der Goldkurs unterliegt Schwankungen. Wer zur falschen Zeit investiert oder verkauft, muss mit Verlusten rechnen.

Fazit: Gold ist nicht so sicher, wie gemeinhin angenommen wird und Gewinne können durch die Nebenkosten deutlich gemindert werden.

Investoren sollten sich umfassend mit den Risiken auseinandersetzen, bevor sie investieren. Neben dem Kauf von physischem Gold kommen auch Investitionsmöglichkeiten in Papiere wie Goldzertifikate oder Goldminenaktien in Betracht. Hier ist eine intensive Beratung von einem anbieter- und provisionsunabhängigen Berater empfehlenswert.

Dieser kann abhängig vom Risikoprofil und den persönlichen finanziellen Rahmenbedingungen ein passendes Portfolio beispielsweise aus Anleihen, Fonds und Gold zusammenstellen, welches zu den persönlichen finanziellen Zielsetzungen passt.

Betongold: Krisensicher mit Immobilien

Nicht umsonst werden Immobilien als Betongold bezeichnet. Der Ruf, dass die Inflation Immobilien nicht viel anhaben kann, ist richtig, wenn Immobilien als Renditeobjekt behandelt werden. Steigt die Inflationsrate, lässt sie sich durch die Anhebung von Mieten auffangen. Zudem steigen Immobilie im Wert langfristig mit der Inflation. Damit machen sich Immobilienbesitzer dauerhaft von der Inflation unabhängig.

Immobilien finanzieren

Wer auf Renditeimmobilien setzt, profitiert von der Finanzierung über eine Bank. Die monatlichen Raten – Tilgung und Zinsen - werden dann in letzter Konsequenz größtenteils von den Mietern bezahlt. Wer unter dieser Prämisse den Zusammenhang von finanzierten Immobilien und Inflation betrachtet, sollte folgendes berücksichtigen:

Ein Darlehensvertrag mit langer Zinsbindung schützt während der Laufzeit des Vertrags vor Inflation. Inflation ist dann sogar ein Vorteil, denn mit Sondertilgungen lassen sich größere Teile der Kreditsumme vorzeitig tilgen, wenn aufgrund hoher Inflation auch die Einkommen gestiegen sind. Erst, wenn der Darlehensvertrag ausläuft und eine Anschlussfinanzierung neu verhandelt werden muss, können sich die Zinsen stark erhöhen, was den Kredit verteuert. Daraus lassen sich diese Schlussfolgerungen ziehen:

  • Eine gute Finanzierung verfügt über eine langfristige Zinsbindung zu einem günstigen Zinssatz. Im besten Fall ist die Immobilie mit Auslaufen des Kreditvertrages ausfinanziert.
  • Falls eine zukünftige Anschlussfinanzierung zu schlechteren Konditionen abgeschlossen werden muss, besteht die Möglichkeit den Mietpreis nach oben anzupassen. Denn während einer Inflation steigen die Preise grundsätzlich, was für Mieten und für Kreditzinsen gleichermaßen gilt. Mieterhöhungen können sinnvoll begründet und durchgesetzt werden.
  • Die Mietpreise für eine Immobilie lassen sich während einer Inflation nach oben anpassen. Das bedeutet bei langlaufenden Immobilienkrediten mit entsprechend langfristiger Zinsbindung, dass sich der Kredit beispielsweise über einer Sondertilgung schneller bezahlen lässt und die Rendite steigt.

Renditeimmobilien schützen vor Inflation und sorgen für Wertzuwachs

Das Investment in Renditeimmobilien ist sinnvoll, weil sich die Inflation durch die Anpassung der Mieten ausgleichen lässt. Im Vergleich zu anderen Investitionsobjekten wie zum Beispiel Aktien, sind die Risiken deutlich geringer und überschaubarer. Die volatilen Aktienmärkte in einer so unsicheren Zeit wie heute erfordern starke Nerven und ein gewisses risikobereites Anlageverhalten. Wer sich damit nicht auseinandersetzen will, trifft mit Renditeimmobilien eine gute Entscheidung. Der Dreiklang funktioniert so:

  •  Investoren wählen eine passende Immobilie aus, finanzieren und vermieten sie.
  • Über die Miete wird der Kredit inklusive aller Nebenkosten zurückgeführt.
  • Nach Ablauf von zehn Jahren kann die Immobilie mit Wertzuwachs steuerfrei veräußert werden.

 

Die Auswahl der passenden Immobilie ist gerade für Einsteiger eine Herausforderung, denn dabei ist vieles zu berücksichtigen. Wirtschaftsstarke Standorte und Universitätsstädte beispielsweise bieten ein gutes Umfeld.

Allerdings kommt es auch auf die Lage innerhalb der Stadt und die Bausubstanz der Immobilie an, wenn es um die Rendite geht. Hier müssen Investoren ganz genau hinsehen und sich intensiv mit den Gegebenheiten vor Ort auseinandersetzen.

Aus dem Bauch heraus sollte niemand eine Kaufentscheidung treffen. Die Zusammenarbeit mit einem seriösen Experten ist – genauso wie bei Investitionen in Aktien oder Edelmetall - eine empfehlenswerte Vorgehensweise.