Betongold Von Immobilieninvestoren lernen

Wer in Immobilien investiert, der hat zunächst einmal etwas wirklich Handfestes. Trotzdem wird nicht jeder reich, der diesen scheinbar einfachen Weg wählt, sondern es warten unterwegs mehr als genug Fallstricke. Einige Anleger verstehen sich gut darin, die Hindernisse zu umschiffen und dürfen sich hinterher mit Fug und Recht Multimillionäre nennen. Dazu gehören Koryphäen wie Gerald Hörhan, Sheldon Adelson und Walter Kwon. Was hinter diesen Namen steckt, klärt dieser Exkurs in die Welt der Superreichen, die tatsächlich Beton in Gold verwandeln konnten.

Gerald Hörhan, der Investment Punk aus Österreich

Im deutschsprachigen Raum gehört Gerald Hörhan ohne Zweifel zu den bekanntesten Selfmade-Millionären überhaupt. Sein Spitzname "Investment Punk" leitet sich nicht nur von dem gleichnamigen Buch ab, das er vor einigen Jahren auf den Markt brachte. Hörhan tritt auch gerne mit einer angedeuteten Punk-Frisur und einer lässigen Lederjacke ins Rampenlicht und sorgt so dafür, dass sein Image stets auf der Höhe bleibt. Seit dem Jahr 2005 sammelt der Fulltime-Anleger Immobilien, bislang nennt er etwa 160 Wohneinheiten sein Eigen.

Sein Geheimrezept besteht darin, sich tatsächlich auch finanziell wie ein Punk zu verhalten, also die Systemkonformität abzulegen. Für Investitionen Schulden zu machen, kommt ihm gar nicht erst in den Sinn. Hörhan legt ausschließlich Geldsummen an, die er bereits flüssig hat und investiert ausschließlich in Bereiche, von denen er etwas versteht. Und, besonders wichtig: Er tut nie das, was die breite Masse vorexerziert, ganz im Gegenteil! Seine erste Wohnung erwarb er, als der Immobilienmarkt offiziell am Boden lag.

Sheldon Adelson, der Immobilienkönig aus den USA

Der US-Amerikaner Sheldon Gary Adelson hat es bis auf die berühmte Forbes-Liste geschafft. 2017 durfte er sich über den 20. Platz der reichsten Menschen der Welt freuen, sein Vermögen wurde zu diesem Zeitpunkt auf etwa 37 Milliarden Dollar geschätzt. Sheldon Adelson war einer der ersten Entwickler, der das Potenzial von Las Vegas abseits der Casinos sah. Er kaufte deswegen das Sands und errichtete nebenan ein riesiges Messegelände. Mit Erfolg! Inzwischen ist Las Vegas eines der beliebtesten Orte für Tagungen, Konferenzen und Messen in den ganzen USA.

Darüber hinaus gründete der Smarte Investor 1979 eine Computermesse namens COMDEX, die er später für 860 Millionen nach Japan verkaufte. Als er aus privaten Gründen einige Zeit in Venedig verbrachte, kam er auf die Idee, die italienische Stadt in Las Vegas nachzuempfinden und errichtete bald danach das heute noch berühmte Venetian Resort Hotel. 2004 folgte das Sands Macau in der chinesischen Sonderverwaltungszone Macau und drei Jahre später das Marina Bay Sands in Singapur. Dem alten Immobilienhasen kam es also gar nicht erst in den Sinn, sich auf das eigene Land oder nur eine einzige Stadt zu beschränken, sondern er streute seine Investitionen immer dort aus, wo gerade Neues erblühte.

Walter Kwok, der Immobilienriese aus Hongkong

Auch Walter Kwok eroberte sich gemeinsam mit Thomas und Raymond Kwok einen eigenen Platz in der Forbes-Liste. 2008 besaßen die drei zusammen immerhin 19,9 Milliarden Dollar, das reichte für den 23. Rang. Seine Grundlage für diesen grandiosen Erfolg bot ein solides Studium am renommierten Imperial College in London. Dieses schloss Walter Kwok mit einem Master in Bauingenieurswesen ab. Tiefgreifende Immobilienkenntnisse waren also von Anfang an vorhanden, dies passt gut zu Hörhans Grundsatz, immer dort zu investieren, wo man sich persönlich auskennt.

2014 stand die Gründung einer eigenen Immobiliengesellschaft an, die den Namen Empire Group Holding trug. Sie existiert auch heute noch, beinahe ein Jahr, nachdem Kwok aus dem Leben schied. Thomas und Raymond leiten jetzt gemeinsam die Sun Hung Kai Properties, deren Marktkapitalisierung bei 26,7 Milliarden Dollar liegt. Damit gehören die Kwoks weiterhin zu den reichten Personen Hongkongs – und das mit Abstand.

Die genannten Immobilien-Mogule sind allesamt auf unterschiedlichem Pfad zum Erfolg gelangt, doch eines haben sie alle gemeinsam: ihren Ehrgeiz."

Sam Zell, der immobilienbesessene Anwalt

Zum Abschluss noch ein weiterer Amerikaner, dessen Wurzeln allerdings in Polen liegen: Sam Zell fühlte sich schon im Studium dazu hingezogen, studentische Wohnungen zu verwalten – früh übt sich, was ein erfolgreicher Investor werden will. Er studierte allerdings nicht wie Walter Kwok Bauingenieurswesen, sondern ausgerechnet Rechtswissenschaften, und durfte für sein Engagement auf dem Wohnungssektor kostenlos wohnen.

Der Inhaber der Immobilien übergab Zell bald schon weitere Managementaufgaben, weil dieser seinen Job mit Bravour erfüllte. Zum Ende des Studiums standen bereits 4000 Appartements unter der Verwaltung von Zells neugegründeter Firma, die er sich mit einem Kommilitonen teilte. Nur eine Woche betätigte Sam Zell sich als Anwalt, dann begann er, Wohnungen aufzukaufen.

Gemeinsam mit Bob Lurie gründete der junge Mann Ende der Sechziger gleich mehrere der heute größten Immobilienunternehmen Amerikas: Equity Residentials, Equity Office Properties und Equity Lifestyle. Der Büro-Immobiliensektor ging 2006 für 36 Milliarden Dollar an Blackstone, die restlichen beiden Firmen werden weiterhin von Sam Zell geleitet, der heute 77 Jahre alt ist und insgesamt fünf börsennotierte Unternehmen besitzt. So etwas nennt man klar und deutlich Berufung!

Viele Wege führen nach Rom, das wird an dieser Stelle klar. Die genannten Immobilien-Mogule sind allesamt auf unterschiedlichem Pfad zum Erfolg gelangt, doch eines haben sie alle gemeinsam: ihren Ehrgeiz. Dieser wiederum bringt ein starkes Durchhaltevermögen mit sich, das in einer klaren Karrierelinie mündet. So können Hörhan, Adelson, Kwok und Zell als konkrete Vorbilder für alle dienen, die sich selbst per Immobilienkauf zu großen finanziellen Höhen aufschwingen möchten.