Höchstpreise für Edelmetalle Was ist ein Edelmetallhändler?

Edelmetalle sind gerade in unsicheren Zeiten sehr begehrt. Das zeigte sich im Corona-Jahr 2020 als der Goldpreis einen neuen Höchststand erreichte und auch andere Edelmetalle wie Silber oder Platin deutlich anzogen. Nach wie vor bewegen sich die Preise auf hohem Niveau.

Mancher trägt sich auch jetzt noch mit dem Gedanken, einzusteigen und Edelmetalle zu kaufen oder gewinnbringend zu verkaufen. Ein Edelmetallhändler ist dafür erste Anlaufstelle. Gerade in Deutschland floriert der Edelmetallhandel.

Edelmetalle bei uns besonders gefragt

Nach Angaben des World Gold Council (WGC) wechselten bei uns alleine im ersten Halbjahr 2020 rund 83 Tonnen Gold den Eigentümer. Das entspricht einem Marktwert von mehreren Milliarden Euro. Tatsächlich war Deutschland in diesem Zeitraum der weltweit wichtigste Absatzmarkt für Gold und hat das sonst ebenfalls "goldanhängliche" China auf Platz 2 verdrängt. Vielleicht liegt es an der über Generationen weitergegebenen Erfahrung aus zwei Hyperinflationen, dass man bei uns so "goldgierig" ist. Oder ist es die berühmte "German Angst"? Darüber darf trefflich spekuliert werden. Fakt ist, dass Gold und andere Edelmetalle bei uns als sicherer Hafen hochgeschätzt sind.

Alternativen zum Bankgeschäft

Viele nutzen für ihre Edelmetallkäufe oder -verkäufe Banken. Der Edelmetallhandel ist traditionell Teil des Bankgeschäfts.

Allerdings ist die Bank nicht unbedingt die günstigste Wahl. Das gilt gerade, wenn es um kleinere Mengen geht, wie das beim Normalanleger typischerweise der Fall ist.

Der Gang zur Bank ist auch nicht notwendig, denn es gibt jede Menge seriöse Edelmetallhändler außerhalb des Bankgewerbes. Ein Edelmetallhändler ist letztlich nichts anderes als jemand, der gewerblich Edelmetalle an- und verkauft.

Das kann in Münzen-, in Barren- oder auch in anderer Form erfolgen - zum Beispiel als Ankauf von Zahngold.

Rahmenbedingungen für Edelmetallhandel

Der Edelmetallmetallhandel ist ein anmeldepflichtiges Handelsgewerbe. Es wird zwar keine ausdrückliche Gewerbeerlaubnis benötigt, jedoch besteht Anzeigepflicht. Außerdem gehört der Edelmetallhandel zu den sogenannten "überwachungsbedürftigen Gewerben" (§ 38 GewO). Bei diesen muss die zuständige Gewerbebehörde die Zuverlässigkeit des Händlers prüfen. Die geschieht üblicherweise anhand des polizeilichen Führungszeugnisses und einer Auskunft aus dem Gewerbezentralregister.

Für den Edelmetallhandel gelten zudem besondere Vorschriften und Vorgaben im Rahmen des Geldwäschegesetzes (GwG). Edelmetallhändler müssen ein Risikomanagement betreiben (§§ 4 ff. GwG), bestimmten Sorgfaltspflichten genügen (§§ 10 ff. GwG) sowie jeden Geldwäscheverdacht anzeigen (§§ 43 ff. GwG). Insbesondere sind sie verpflichtet, bei Barzahlungen ab 2.000 Euro eine Legitimationsprüfung ihres Kunden durchzuführen.

Es gibt viele Händler, die ihr Geschäftsmodell ganz auf Edelmetalle und Münzen ausgerichtet haben."

Oft als Vertriebspartnerschaft

Viele Edelmetallhändler, die Geschäfte mit Privatkunden tätigen, agieren als Vertriebspartner eines professionellen Edelmetall-Großhändlers. Vertriebspartner heißt, der Edelmetallhandel wird im Auftrag betrieben - oft im eigenen Namen, aber für fremde Rechnung. Das Entgelt dafür ist üblicherweise eine umsatzabhängige Provision. Dass Edelmetallhändler im Privatkundengeschäft originären Edelmetallhandel betreiben, also im eigenen Namen für eigene Rechnung handeln, ist eher die Ausnahme als die Regel. Man findet auch Franchise-Modelle am Markt, eine besondere Form der Partnerschaft.

Häufig fungieren Juweliere, Uhren- und Schmuckhändler, andere Einzelhändler oder Finanzdienstleister als Vertriebspartner. Es gibt aber auch viele Händler, die ihr Geschäftsmodell ganz auf Edelmetalle und Münzen ausgerichtet haben. Man findet inzwischen außerdem viele Online-Angebote für Edelmetallhandel - entweder als eigenständige Plattform oder als Online-Shop von Edelmetallhändlern.