Wissen verdichten Was ist ein Online-Broker?

Wertpapiergeschäfte werden heute meistens via Internet abgewickelt. Das geschieht in vielen Fällen über Online-Broker, die als Dienstleister im Kundenauftrag tätig sind. Privatanleger benötigen für Wertpapierhandel zwingend einen Dienstleister - für die Depotführung und für die Abwicklung von Transaktionen. Online-Broker stellen dafür entsprechende Plattformen und Handelssysteme zur Verfügung.

Wer sich für einen Broker entscheiden will, hat die Qual der Wahl. Allein in Deutschland sind Dutzende von Anbietern aktiv, zum Teil mit unterschiedlicher Ausrichtung und einem unterschiedlichen Angebots-Spektrum. Erfahrungen anderer Nutzer sind ein wichtiges Auswahl-Kriterium unter vielen. Wer sich zum Beispiel für den Online-Broker eToro interessiert, wird nach eToro-Erfahrungen googeln.

Was Online-Broker von (Direkt-)Banken unterscheidet (und was nicht)

Um Wertpapierhandel zu betreiben, braucht man allerdings nicht zwingend einen Online-Broker. Andere Dienstleister in diesem Bereich sind klassische Filialbanken und Direktbanken. Sie bieten ebenfalls Depotführung und Wertpapiergeschäft online an. Das Angebot - insbesondere bei herkömmlichen Banken - richtet sich aber mehr an konservativ eingestellte Anleger, die bevorzugt eine "Buy and hold"-Strategie betreiben und außer am Wertpapierhandel auch noch an anderen Bankdienstleistungen interessiert sind. Online-Broker beschränken sich dagegen ausschließlich auf den Wertpapierhandel und bieten allenfalls noch einige wertpapiernahe Dienstleistungen an.

Das schließt nicht aus, dass ein Online-Broker mit einer Bank verbunden ist, zum Beispiel als Broker-Tochter. Es gibt aber auch viele Online-Broker, die bankenunabhängig arbeiten. Ob bankverbunden oder -unabhängig - in Deutschland unterliegen Online-Broker der Regulierung und der Überwachung durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin). Bei ihnen greift auch die gesetzliche Einlagensicherung wie bei Banken und viele gehören darüber hinaus Banken-Sicherungssystemen an. Einige Online-Broker haben sich besonders schlank aufgestellt und sich als "Billiganbieter" positioniert. Man bezeichnet sie dann auch als Discountbroker.

Welche Geschäfte sind bei Online-Brokern möglich?

Online-Broker richten sich vor allem an Anleger, die viel und häufig mit Wertpapieren handeln. Einige Broker haben sich ganz oder überwiegend aufs Trading verlegt. Hier geht es vor allem darum, mit schnellem Kauf und Verkauf Gewinne einzustreichen, beim sogenannten Daytrading sogar binnen Tagesfrist. Wer Online-Broker nutzt, sieht in der Regel Wertpapierhandel mehr als Spekulation, denn als Möglichkeit für systematischen Vermögensaufbau. Trotzdem schließt das eine das andere nicht aus. Viele Broker bieten beides: schnellen Handel und die Möglichkeit, mit regelmäßigem Wertpapiersparen über Sparpläne Vermögen zu bilden.

Jeder Online-Broker hat sein eigenes Spektrum an Wertpapiergeschäften. Es gibt erhebliche Unterschiede, was Wertpapierbandreite und mögliche Handelsplätze betrifft. Typische Wertpapiere im Broker-Angebot sind Aktien, Renten, ETFs, ETCs und Zertifikate. Auch Derivate wie Optionen, Futures oder CFDs sind im Angebot. Gerade diese Instrumente richten sich wegen des eingebauten Hebeleffekts an spekulativ eingestellte Anleger. Einige Broker haben sich schwerpunktmäßig auf CFDs ausgerichtet. Contracts for Difference oder Differenzkontrakte sind das typische Instrument für das Daytrading. Bei CFDs handelt es sich nicht um Wertpapiere, sondern um eine Art Tauschgeschäft, um auf die Entwicklung von Kursdifferenzen zu setzen.

Bunte und vielfältige Gebührenlandschaft

So unterschiedlich wie das Leistungsspektrum ist die Gebührenlandschaft der Online-Broker. Trotzdem lässt sich eines feststellen: in der Regel sind Online-Broker billiger als klassische Filialbanken und auch als manche Direktbank. Das liegt daran, dass sie ihr Geschäft ausschließlich kostengünstig online anbieten, außer Wertpapierhandel kaum sonstige Geschäfte ermöglichen und sich auf reine Abwicklung beschränken. Dadurch besitzen Online-Broker geringere Kosten als andere Anbieter, die sie über attraktive Konditionen an ihre Kunden weitergeben können.

Die Depotführung ist bei vielen Online-Brokern kostenlos."

Beim Wertpapierhandel gibt es eine große Bandbreite an Gebührenmodellen - von der Flatrate über zeitlich limitierten "Freihandel" bis zur Einzel Bepreisung von Transaktionen. Unter Kostengesichtspunkten empfiehlt sich immer ein Broker, dessen Gebührenmodell dem eigenen Handelsverhalten besonders entgegenkommt.

Den passenden Broker finden

Wenn man weiß, welche Art von Wertpapierhandel man betreiben will und in welchem Umfang Geschäfte getätigt werden, sollte es kein Problem sein, den passenden Online-Broker zu finden.