"Einarmige Banditen" waren einmal Wie funktionieren moderne Automatenspiele?

"Einarmige Banditen" gehören zum Glücksspiel wie das Dotter zum Ei. Seit über hundert Jahren sind sie Teil der Ausstattung in Spielcasinos. Im digitalen Zeitalter kommen die Slot-Maschinen in elektronischer Form daher. Von ihrer Faszination haben sie dadurch nichts verloren - im Gegenteil.

Bandit werden die Maschinen auch genannt, weil sie angeblich den Spielern das Geld aus der Tasche ziehen. Eine Übertreibung, denn der größte Teil der Einsätze wird tatsächlich wieder als Gewinn ausgeschüttet. Der "einarmige Bandit" ist fast zum Synonym für Glücksspiel geworden. Mit dazu beigetragen hat der Glücksspiel-Boom in den USA ab den 1930er Jahren. Mit der Legalisierung des Glückspiels im US-Bundesstaat Nevada entstand Las Vegas.

Überall spielbereit.

Der Ausdruck "einarmiger Bandit" weist auf den meist seitlich angebrachten Hebel mechanischer Spielautomaten hin. Mit dem Drücken des Hebels wird das Spiel in Gang gesetzt.

Von der "Black Cat" zur virtuellen Slot-Maschine

Der 1889 erfundene Spielautomat "Black Cat" gilt als Urtyp des "einarmigen Banditen". Den Durchbruch schaffte aber die "Liberty Bell" des aus Schwaben stammenden US-Amerikaners Charles August Fey. Die von ihm 1899 entwickelte Maschine war die erste, die ein Spielsystem mit drei rotierenden Walzen besaß. Auf den Walzen befanden sich unterschiedliche Symbole. Der Höchstgewinn winkte, wenn beim Stehenbleiben der Walzen dreimal eine Glocke - die "Liberty Bell" - als Zeichen erschien. Das Prinzip ist bis heute unverändert, auch bei elektronischen Slot-Maschinen.

Die Hotelpaläste in der Wüstenstadt mit ihren prächtig ausgestalteten Spielhallen, in denen sich Automat an Automat reiht und sich vom jungen Glückssucher bis zur Großmutter alle an den Hebeln versuchen, prägen das Image von Las Vegas nach wie vor.

Die Automaten-Hallen dienten als Kulisse zahlreicher Filme und haben den Ruf des "einarmigen Banditen" in alle Welt getragen.

Es verwundert daher nicht, wenn die Slot-Maschinen unverzichtbar zum Angebot heutiger Online-Casinos gehören. Einen Hebel muss man hier allerdings nicht mehr betätigen. Dazu genügt heute ein Klick.

Ansonsten besteht bei den digitalen "einarmigen Banditen" die Qual der Wahl. Die Digitalisierung hat die Vielfalt eindeutig befördert.

Der Spin-Button ersetzt den Hebel

Wie sind nun die elektronischen Automatenspiele aufgebaut? Sie bestehen wie mechanische Spielautomaten aus einer Vielzahl an Symbolen, die auf "virtuellen" Walzen (vertikale Anordnung) und Reihen (horizontale Anordnung) angezeigt werden. Die Bedienung erfolgt üblicherweise über Buttons unter der Walze. Mit dem Einsatz-Button kann der Spieleinsatz festgelegt werden, mit dem Spin-Button wird die Rotation in Gang gesetzt - eine Art virtueller Hebel. Beim Auto Play Button läuft das automatisch.

Es gibt "höherwertigere" und "geringerwertige" Symbole mit unterschiedlichen Gewinnbeträgen, außerdem einige "Spezial-Symbole":

  • Wilds: ersetzen alle anderen Symbole und verbessern als eine Art "Joker" die Gewinnaussichten;
  • Scatter: dieses Symbol gibt verschiedene Bonusfunktionen in einem Spiel frei, zum Beispiel Freispiele;
  • Boni: manchmal existieren neben Scatter-Symbolen noch weitere Bonus-Symbole mit besonderen Features.

Gewinnlinien sind die meistverbreitete Form, wie man gewinnen kann. Wenn "auf einer Linie" eine Mindestanzahl gleicher Symbolen erdreht wird, gibt es einen Gewinn. Die Ausschüttungsquote (RTP = Return To Player) liegt in der Regel zwischen 94% und 97%. Der Rest ist Entgelt für Casino-Betrieb und das Spiele-Angebot. Ein Preis, den passionierte Spieler gerne zu zahlen bereit sind.