Ein Studium ist kein billiges Vergnügen Wie funktioniert ein Studienkredit?

Laut Deutschem Studentenwerk muss man als Student im Schnitt 800 Euro im Monat für Wohnung, Lebenshaltung, Studienmittel, Versicherungen usw. ausgeben. Selbst bei einem sechs-semestrigen Bachelor-Studium innerhalb der Regelstudienzeit kommen da fast 30.000 Euro zusammen. Oft dauert das Studium länger und die Kosten können - je nach Studienort - auch deutlich höher liegen.

Längst nicht jeder Student hat Anspruch auf BAföG-Förderung. Und die Eltern können auch nicht immer finanziell unterstützen. In solchen Fällen ist ein Studienkredit gefragt. Leider haben Studenten das Problem, dass sie noch nicht über ein regelmäßiges und gesichertes Einkommen verfügen. Das ist aber eine entscheidende Voraussetzung für Kreditfinanzierungen. Daher stoßen Kreditwünsche von Studenten bei vielen Banken auf Ablehnung. Ausnahmen bestätigen die Regel - manchmal bietet eine Bank einen eigenen Studienkredit an, sogar zu attraktiven Konditionen. 

Der KfW-Studienkredit - bis zu 650 Euro monatlich 

Ansonsten bleibt Studenten nur, auf öffentliche Förderkredite zu setzen, die auch ohne die üblichen Bonitätsvoraussetzungen und Sicherheiten vergeben werden. Davon gibt es zum Glück einige im Angebot. Eine zentrale Rolle besitzt hier der KfW-Studienkredit. Dabei handelt es sich um ein von der bundeseigenen Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) durchgeführtes Förderprogramm. Der KfW-Studienkredit bietet Studenten bis zu 14 Semester lang eine monatliche Zahlung von 100 bis 650 Euro. Ein postgraduales Studium oder eine Promotion wird über bis zu sechs Semester gefördert. Nach der Auszahlphase beginnt eine "Karenzphase", in der noch keine Tilgungen, sondern nur Zinszahlungen zu leisten sind. Sie beträgt im Regelfall zwischen 18 und 23 Monaten. Anschließend beginnt die Rückzahlung in monatlichen Raten, die auf bis zu 25 Jahre gestreckt werden können. Der Zinssatz des KfW-Studienkredits ist variabel und liegt unter dem von "normalen" Ratenkrediten. Beantragt werden kann der KfW-Studienkredit über Vertriebspartner der KfW (akkreditierte Banken und Studentenwerke). 

Das BAföG-Bankdarlehen - nur für BAföG-Berechtigte

Das BAföG-Bankdarlehen ist dazu gedacht, die Finanzierung der Schlussphase eines Studiums zu unterstützen. Anträge können BAföG-berechtigte Studenten stellen, bei denen die Regelstudienzeit abgelaufen ist, der BAföG-Bezug geendet hat und die bei Beginn ihres aktuellen Ausbildungsabschnitts nicht älter als 30 Jahre sind. Die Höhe des Darlehens wird vom zuständigen BAföG-Amt festgelegt. Die Auszahlung erfolgt ratenweise über bis zu 12 Monate. Die Tilgung startet nach einer Karenzphase von 18 Monaten in monatlichen Raten von mindestens 105 Euro. Die Antragstellung erfolgt beim jeweiligen BAföG-Amt bzw. Studentenwerk. 

Laut Deutschem Studentenwerk muss man als Student im Schnitt 800 Euro im Monat für Wohnung, Lebenshaltung, Studienmittel, Versicherungen usw. ausgeben.

Der KfW-Bildungskredit 

Ebenfalls als "Abschlussfinanzierung" gedacht ist der KfW-Bildungskredit. Er ist auch für nicht-BAföG-berechtigte Studenten zugänglich, sofern sie nicht älter als 35 Jahre sind. Er bietet bis zu 24 Monate lang monatliche Raten von 100, 200 oder 300 Euro. Die Rückzahlung beginnt vier Jahre nach der ersten Auszahlung in monatlichen Raten von 120 Euro. Die Laufzeit hängt von der Auszahlungsrate und dem Zinssatz ab. Der Zinssatz ist variabel (6 Monats-Euribor + ein Prozent). Beantragt wird der KfW-Bildungskredit beim Bundesverwaltungsamt. 

Auch bei den Studienkrediten von Banken werden üblicherweise keine Sicherheiten gefordert. Anders als bei den Förderkrediten sind hier zum Teil Einmalauszahlungen möglich. Bei den Krediten sind auch von Studenten Mindest-Anforderungen an die Bonität zu erfüllen. Dazu gehört zum Beispiel eine "saubere" Schufa-Auskunft.