Das ist der aktuelle Stand Wird sich Bitcoin als Zahlungsmittel durchsetzen können?

Waren die Begriffe Blockchain und Kryptowährungen vor rund fünf Jahren noch fast nur den Technikaffinen und Early Adopters bekannt, sind sie heute regelmäßig in den Schlagzeilen zu finden. Kryptowährungen – ganz besonders Bitcoin, die Kryptowährung mit der größten Marktkapitalisierung – dringen immer mehr in den Alltag der Menschen und sind inzwischen vielen ein Begriff.

Durch die Berg-und-Talfahrt der digitalen Assets und die Aufmerksamkeit durch die Presse und sozialen Medien ist dies sicherlich nicht verwunderlich. Im Zuge dessen brechen die digitalen Coins auch zunehmend aus den Grenzen eines Spekulationsobjekts heraus und werden an diversen Stellen bereits zur Bezahlung von Gütern und Services angenommen. Können sie sich jedoch als Zahlungsmittel etablieren? Ein Blick auf die aktuellen Entwicklungen.

Steigende Anzahl der Akzeptanzstellen

Während Bitcoin und Co. in der Gesellschaft zunehmend Aufmerksamkeit erhalten, versuchen sich immer mehr Unternehmen als innovativ und zukunftsweisend aufzustellen, indem sie selbst Kryptowährungen in ihr Geschäftsmodell einbauen. Damit einhergehend bietet inzwischen eine steigende Anzahl an Unternehmen die digitalen Assets als Zahlungsmittel an. Diese Entwicklung lässt sich inzwischen an vielen Stellen und in unterschiedlichen Branchen beobachten. Nutzer können etwa in Microsofts Xbox Store mit Bitcoin bezahlen und die Umweltorganisation Greenpeace mit Bitcoin unterstützen. Auch die Streaming-Plattform Twitch erlaubt Bitcoin-Zahlungen und auf Lieferando ist es sogar möglich, Essen zu bestellen und mit Bitcoin zu bezahlen.

Auch Zahlungsdienstleister steigen verstärkt in das Krypto-Geschäft ein. So erlauben es die eWallet-Anbieter Skrill und Neteller, das Guthaben im Kundenkonto mit Bitcoin aufzuladen.

Die Dienstleister sind vor allem in der iGaming-Branche vertreten und gehören zu den verbreitetsten und beliebtesten Zahlungsmethoden im Online Casino.

Spieler können sich somit ihr eWallet aufladen, um mit dem Guthaben dann im Online Casino mit Echtgeld zu spielen. Seriöse Anbieter, die von Experten überprüft werden, bieten in der Regel Neteller und Skrill als Zahlungsoption an. Spannend ist auch, dass Fintech-Firma Revolut jetzt den Handel mit Kryptowährungen auf seiner Plattform unterstützt. Wer als Vorreiter vorangeht, ist jedoch Fintech-Riese PayPal.

PayPal gibt den digitalen Assets ordentlich Rückenwind

Die absolute Nummer eins unter den Unternehmen, die die digitalen Assets in Richtung Mainstream befördern, ist zweifelsohne der Zahlungsdienstleister PayPal. Das Fintech-Unternehmen erlaubt es seinen US-Kunden seit Ende letzten Jahres, auf der Plattform Bitcoin, Ethereum, Litecoin und Bitcoin Cash zu kaufen, zu halten und zu verkaufen. Seit März dieses Jahres hat PayPal den Dienst noch ausgeweitet und ermöglicht es Kunden in den USA nun, innerhalb des Händlernetzwerks mit Kryptowährungen zu bezahlen. Der Händler bekommt dann allerdings keine Kryptowährungen, sondern diese werden mit dem Zahlungsprozess direkt in Fiat gewechselt.

Gerade hat PayPal den Handel mit Kryptowährungen auf seiner Plattform auch im Vereinigten Königreich ausgerollt und diesen damit zum ersten Mal nach Europa gebracht. Zwar kann dort noch nicht bei Händlern mit Kryptowährungen bezahlt werden, doch dies könnte je nach Nutzerverhalten und Akzeptanz der Kunden noch kommen. Auch in anderen Teilen Europas will PayPal seine Kryptowährungs-Roadmap fortsetzen. Mit ihrer riesigen globalen Nutzerbasis sorgt die Fintech-Firma für reichlich Rückenwind bei der umfassenden Adoption der digitalen Assets.

Kursschwankungen als großes Hindernis

Während die weltweite Adoption der digitalen Währungen zwar rasanten Schrittes vorangeht und Bitcoin und Co. verstärkt allgemeine Bekanntheit genießen, bestehen weiterhin einige Hürden, die den Weg der digitalen Assets zum Mainstream versperren. Problematik Nummer eins ist die Wertvolatilität der Kryptowährungen. Da es sich um ein dezentrales System handelt, gibt es keine Instanz, die den Wert der Coins vorgibt oder steuert. Stattdessen ist der Wert von Bitcoin und Co. von einer Vielzahl an Faktoren stark abhängig und Nachrichten und Marktveränderungen verschiedener Art können sich maßgeblich auf den Kursverlauf auswirken.

Die große Hürde der Kryptowährungen ist die Wertvolatilität der digitalen Assets."

Bestes Beispiel ist die Ankündigung von Tesla-Geschäftsführer Elon Musk, der im Februar bekannt gab, dass seine Firma für ihre Elektrofahrzeuge Bitcoin als Zahlungsmittel annehmen würde. Diese Nachrichten ließen den Kurs von Bitcoin rasant in die Höhe steigen. Doch nur wenige Monate später wurde die Akzeptanz der digitalen Währung bei Tesla wieder eingestellt. Grund dafür sollen die Auswirkungen der digitalen Assets auf die Umwelt gewesen sein, da diese hohe Rechenleistung beanspruchen. Damit rutschte der Wert der digitalen Währungen in den Keller. Obwohl sich der Kurs inzwischen wieder erholt hat, stellt eine solche Wertvolatilität ein großes Risiko dar, was den Weg von Bitcoin und Co. zum Mainstream-Zahlungsmittel bis auf weiteres verhindert.

Kryptowährungen gewinnen rasanten Schrittes an Bekanntheit und Aufmerksamkeit und werden an immer mehr Stellen sogar zu Zahlungszwecken eingesetzt. Während PayPal und weitere Unternehmen diese Entwicklung zwar vorantreiben, besteht die große Hürde der Wertvolatilität der digitalen Assets weiterhin. Ob und wann sich die Kryptowährungen als Zahlungsmittel etablieren könnten, ist damit noch sehr ungewiss.