Aphorismen: André Kostolany Zeit als Sicherheitsfaktor
Stabilität, Langfristigkeit und die Kunst des Wartens.
André Kostolany bringt einen zentralen Gedanken des langfristigen Investierens auf den Punkt: „Geduld ist die oberste Börsentugend.“ In einer Umgebung, die auf kurzfristige Information und schnelle Reaktion angelegt ist, wirkt dieser Satz wie ein Gegenentwurf. Er verschiebt den Blick von der Suche nach dem perfekten Zeitpunkt hin zur Haltung gegenüber Zeit und Schwankung. Weitere Aphorismen und Konzepte sind hier.
Der Börsenphilosoph und Finanzpublizist: André Kostolany
Geduld ist die oberste Börsentugend.“
Kostolany (1906–1999) stammte aus Budapest und wirkte als Investor und Spekulant in Paris, New York und München. Er erlebte mehrere Krisen, Währungsreformen und Boomphasen und war über Jahrzehnte im internationalen Finanzgeschehen verankert.
Bekannt wurde er im deutschsprachigen Raum durch Bücher, Vorträge und Medienauftritte. Seine Stärke lag darin, Marktmechanismen und Psychologie zu verbinden und in prägnante Formulierungen zu bringen. Viele seiner Sätze haben aphoristischen Charakter und dienen als Ausgangspunkt für grundsätzliche wirtschaftliche Überlegungen.
Zeit als Filter für Zufall
Kurzfristig dominieren Zufall, Stimmung und Nachrichtenflüsse. Langfristig wirken Geschäftsmodelle, Produktivität, demografische und technologische Entwicklungen. Geduld bedeutet in diesem Kontext, die eigene Perspektive an der zweiten Ebene auszurichten und die erste Ebene auszuhalten. Zeit wird damit zu einem Filter: Sie schwächt die Bedeutung einzelner Ausschläge und stärkt die Sicht auf Strukturen.
Kostolanys Betonung der Geduld zielt auf diese Verschiebung. Wer seine Entscheidungen an langen Horizonten ausrichtet, reduziert die Notwendigkeit, ständig zu reagieren.
Geduld als Verhaltenssteuerung
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Zeit allein reicht nicht aus; entscheidend ist der Umgang mit ihr.
Geduld begrenzt die Entscheidungsdichte. Wer weniger, aber bewusster handelt, verringert die Wahrscheinlichkeit, aus kurzfristiger Unruhe heraus Marktbewegungen zu verstärken.
Risiko liegt dann nicht nur in der Anlage, sondern im eigenen Verhalten.
Kostolanys Ansatz macht deutlich:
Geduld ist ein Instrument der Risikosteuerung.
Sie verhindert nicht Verluste, aber sie begrenzt die Summe unnötiger Eingriffe, die langfristige Entwicklungen stören.
Fazit
Zeit wird zum Sicherheitsfaktor, wenn sie mit Geduld verbunden ist. Kostolanys Satz über die „oberste Börsentugend“ beschreibt eine Haltung, in der Stabilität aus Dauer entsteht. Langfristiger Erfolg hängt nicht nur von der Auswahl der Anlagen ab, sondern von der Bereitschaft, Entwicklungen wirken zu lassen. Geduld macht Märkte nicht ruhig, aber sie macht den Umgang mit ihnen tragfähiger.
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