Das Banking hat sich verändert Zeitgemäße Abwicklung internationaler Zahlungen

In früheren Zeiten war bei Zahlungen über Grenzen hinweg durchaus Geduld gefragt. Auch wenn professionelle Banken in die Zahlungsabwicklung eingeschaltet waren, konnte es mehrere Tage - manchmal sogar Wochen - dauern, bis das Geld den Weg von einem zum anderen Konto gefunden hatte. Vor allem bedeuteten grenzüberschreitende Zahlungstransfers ein Kostenproblem. Denn die Institute ließen sich diese Leistung entsprechend mit kräftigen Gebühren bezahlen.

Im Zeitalter der Globalisierung hat eine solche altertümliche Zahlungsabwicklung keinen Platz mehr. Das gilt vor dem Hintergrund der fortschreitenden Digitalisierung in besonderer Weise. Rein technisch gesehen ist es heute kein Problem, Zahlungen auch im internationalen Maßstab nahezu in Echtzeit durchzuführen. Was dem oft noch entgegensteht, sind rechtliche Regularien, Sicherheitsvorschriften, aber auch geschäftspolitische Interessen. Einen guten Überblick über den internationalen Zahlungsverkehr und seine Akteure bietet www.geldtransfer.org. 

SEPA und SWIFT - Zahlungen in Europa und darüber hinaus  

Innerhalb des EU-Raums - und darüber hinaus auch im EWR-Bereich - sind noch bestehende nationale Hürden im grenzüberschreitenden Zahlungsverkehr mit der Schaffung von SEPA endgültig überwunden worden. SEPA steht für "Single European Payment Area" - Einheitlicher Europäischer Zahlungsraum. Das SEPA-Projekt wurde praktisch zeitgleich mit der Einführung des Euro zum 1.1.1999 in Gang gesetzt und nach mehrjährigen Vorbereitungen schrittweise umgesetzt. Spätestens mit der definitiven Abschaffung noch bestehender nationaler Überweisungs- und Lastschriftverfahren zum 31. Oktober 2016 ist SEPA endgültig Wirklichkeit geworden. 

Seither gelten für grenzüberschreitende Zahlungen, Überweisungen und Lastschriften im EU- und EWR-Raum einheitliche Standards. In diesem Bereich unterscheidet sich der Auslandszahlungsverkehr de facto nicht mehr vom Inlandszahlungsverkehr. Das gilt dank entsprechender EU-Vorgaben auch bezüglich der Gebühren. Seit kurzem gibt es auch SEPA Instant Payments, mit denen Überweisungen im SEPA-Raum in Sekundenschnelle möglich werden. In Deutschland bietet allerdings noch längst nicht jede Bank diesen Service an. 

SEPA steht für "Single European Payment Area" - Einheitlicher Europäischer Zahlungsraum."

Für Zahlungen außerhalb des SEPA-Raums steht das SWIFT-System zur Verfügung. SWIFT ist eine bereits 1973 gegründete internationale Organisation, die ein weltweites Telekommunikationsnetz zum (vor allem zahlungsbezogenen) Nachrichtenaustausch zwischen Banken betreibt. An SWIFT sind rund 10.500 Geldinstitute in 210 Ländern rund um den Globus angeschlossen. Für den Nachrichtenverkehr werden bestimmte Standards - die sogenannten SWIFT-Codes - genutzt. Sie ermöglichen u.a. eine reibungslose Abwicklung von internationalen Zahlungen und die eindeutige Identifikation von Zahlungsempfängern. 

Neue Player treten auf

Neben den Banken sind seit jeher auch internationale Zahlungs-Spezialisten im Zahlungstransfer-Geschäft aktiv. In jüngerer Zeit tummeln sich auch digitale Anbieter in diesem Bereich. Dank Mobile Banking und Apps könnte der internationale Zahlungsverkehr künftig noch einfacher werden.