Für viele Anleger sind Aktien immer noch gleichbedeutend mit Spekulation und Risiko

Langfristig denken und handeln Aktien brauchen Zeit

Für viele Anleger sind Aktien immer noch gleichbedeutend mit Spekulation und (hohem) Risiko. Das ist ein wesentlicher Grund dafür, warum hierzulande die Aktienkultur unterentwickelt ist. Der sicherheitsorientierte Deutsche setzt lieber auf verzinsliche Anlagen, auch wenn sich die Zinserträge dank Mario Draghis Geldpolitik dem Nullniveau nähern. Diese Strategie ist suboptimal, denn im Langfristvergleich sind Aktien die wirklichen Renditebringer.

Nirgendwo wird das so deutlich wie in der Entwicklung des Dow Jones-Indexes, des wohl berühmtesten Aktienindexes, der mittlerweile auf eine 120-jährige Geschichte zurückblicken kann. Er bietet eine lückenlose Zeitreihe für Aktienentwicklung, wie sie kein anderer Index abbilden kann. Als der Dow Jones am 26. Mai 1896 erstmals festgestellt wurde, notierte er bei 40,94 Punkten. In den letzten Wochen übersprang er - dank Trump-Rallye - erstmals die magische 20.000 Punkte-Marke. Das bedeutet gegenüber der Ausgangsnotierung fast das 500fache.

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Trotz Krisen und Einbrüchen dauerhaft zugelegt 

Zugegeben, ganz ohne Brüche und Makel ist die Zeitreihe nicht. So waren am Anfang nur zwölf Werte im Dow Jones abgebildet, die Zahl wurde später auf 30 erhöht und auch die Zusammensetzung hat sich verändert. An der Berechnungsmethode gibt es ebenfalls Kritik. So wird der Index nach wie vor durch einfache Durchschnittsbildung der Kurse ermittelt, eine Gewichtung - wie beim DAX - findet nicht statt. Auch gibt es keine verbindliche Methode, wann welche Unternehmen dem Index angehören sollen. Manchmal wird dem Dow Jones vorgeworfen, wichtige Entwicklungen zu verschlafen und neue bedeutende Aktientitel zu spät zu berücksichtigen. 

Sieht man davon ab, zeigt der Index sehr eindrucksvoll die "Erfolgsgeschichte" von Aktien. Denn trotz aller Einbrüche und dramatischer Ereignisse in 120 Jahren - 1. und 2. Weltkrieg, Schwarzer Freitag und Weltwirtschaftskrise, Kuba-Krise, Ölkrise, Dotcom-Blase und Finanzkrise - den Aufwärtstrend konnte das nicht dauerhaft bremsen. Im Schnitt legte der Dow Jones um 6,3 Prozent pro Jahr zu. Nach Abzug von Inflation verbleibt immer noch eine Realrendite von 2 Prozent. Die Dividendenrendite - von durchschnittlich 4,3 Prozent - kommt noch hinzu, denn der Dow Jones ist ein reiner Kursindex. 

Im Langfristvergleich sind Aktien die wirklichen Renditebringer." 

Aktieninvestment, das sich rentiert 

Die Zeitreihenanalyse zeigt auch, dass zwar immer wieder einmal heftige Kursstürze vorkamen, der Dow Jones sich aber danach stets relativ schnell wieder erholen konnte. Manchmal dauerte es ein paar Jahre, manchmal auch nur einige Monate. Die Dow Jones-Entwicklung ist die beste Empfehlung für eine Aktienstrategie, die auf Spekulation verzichtet und stattdessen auf ebenso regelmäßiges wie langfristiges Aktien-Investment setzt. Dabei sollte man nicht einzelne Titel kaufen, sondern den Markt als Ganzes. Kurzfristige Kursschwankungen verlieren dabei ihre Bedeutung.

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