Nicht die ganze Welt in einem Index Amerika prägt den MSCI World
Er gilt zwar als Weltaktien-Index und erzielt immer neue Rekordwerte, der MSCI All Country World wird jedoch von einem Staat geprägt: den USA. Es ist also nicht leicht, die ganze Welt in einem Index abzubilden.
Der MSCI All Country World fristet in der Öffentlichkeit ein Schattendasein, legt aber eine beeindruckende Performance hin. Mit mehr als 2.400 aus rund 50 Ländern stammenden Aktiengesellschaften gilt er als Benchmark für die durchschnittliche Entwicklung an den Weltbörsen - jedoch mit einigen gravierenden Ausnahmen.
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Initiatoren und Schwerpunkte des MSCI All Country World
Die für den Namen verantwortlichen Initiatoren sitzen in New York. MSCI konnte einige der renommiertesten Börsenindizes überhaupt entwickeln und etablieren. Der berühmteste, nämlich der MSCI World, konzentriert sich jedoch dem Namen zum Trotz auf die Industrieländer und lässt die Schwellenländer außen vor. Das war der Grund, einen weiteren Index aufzustellen, der eine größere Bandbreite abdeckt - den MSCI ACWI.
Auch für Privatanleger eröffnet dieser Index eine interessante Anlagemöglichkeit, denn es gibt einige ETFs, die diesen Börsenindex authentisch nachbilden. Erfahrungsgemäß erreichen auch diese Indexfonds die Performance der jeweiligen Benchmark - und das zu deutlich niedrigeren Gebühren, als bei einem aktiv gemanagten Fonds in Abzug gebracht werden. So kommen die passiv gemanagten Indexfonds durchaus mit rund 0,6 Prozent des Anlagebetrages pro Jahr aus.
Es ist unter dem Strich ausgesprochen schwierig, die Wirtschaft der gesamten Welt in einen Index zu packen."
Starke Abhängigkeit von den Vereinigten Staaten von Amerika
Bei all den interessanten Ergebnissen, die der MSCI All Country World in den letzten fünf Jahren erreicht hat - es waren immerhin durchschnittlich zwölf Prozent jährlich -, sollten sich Anleger auch über die Risiken im Klaren sein. Einerseits machen US-amerikanische Firmen rund 50 Prozent der Performance aus, dazu zählen beispielsweise Apple, Facebook und Microsoft. Andererseits sind auch die Schwellenländer in einem erheblichen Maß von mehr als zwölf Prozent vertreten, was für den Index wegen der stärkeren Schwankungen der Aktienkurse dort angesiedelter Firmen ein gewisses Risiko darstellt.
Als Alternative empfehlen sich daher ETFs, die nicht alle über 2.400 Aktien des MSCI All Country World kaufen, sondern sich auf eine bestimmte Auswahl konzentrieren, beispielsweise der SPDR MSCI ACWI (ISIN: IE00B44Z5B48) oder der db xtrackers MSCI AC World (ISIN: IE00BGHQ0G80). Beide ETFs beschränken sich auf eine deutlich geringere Anzahl an Aktien, deren Performance den Index jedoch gut nachbilden. Es ist unter dem Strich ausgesprochen schwierig, die Wirtschaft der gesamten Welt in einen Index zu packen, die Fondsgesellschaften müssten permanent ver- und zukaufen, um alle Bewegungen authentisch übernehmen zu können. Das beschriebene Sampling, also die Konzentration auf eine repräsentative Auswahl, kann daher sehr sinnvoll sein.