Durch tägliches Rebalancieren von vielen Assetklassenfonds wird die reine und vollständige Assetklasse kontinuerlich erfasst

Breit diversifizieren Assetklassenfonds im Vergleich zu ETFs und Indexfonds

ETFs (Exchange Traded Funds) und Indexfonds erfreuen sich in den letzten Jahren immer größerer Beliebtheit, weil sie offensichtlich günstig, transparent und breit gestreut sind. Assetklassenfonds sind hingegen deutlich unbekannter, obwohl dies bei genauer Betrachtung nicht nachvollziehbar ist. – Ein kurzer Vergleich!

1) Maximales Ausnutzen der in aktuellen Marktpreisen enthaltenen Informationen

Aktuelle Marktpreise spiegeln die Erwartungen und das Wissen aller Marktteilnehmer wider, unter anderem über erwartete Renditen und Risiken einzelner Wertpapiere oder Assetklassen.

Viele ETFs oder Indexfonds schwächen die Verbindung zu aktuellen Preisen aufgrund ihrer Wertpapiergewichtung oder durch seltenes Ausgleichsmanagement. Werden Wertpapiere in einem Portfolio z.B. gleichgewichtet, oder nur auf Grundlage von Fundamentaldaten gewichtet, so gehen wertvolle in Marktpreisen enthaltene Informationen verloren. 

Assetklassenfonds nutzt die in Marktpreisen enthaltene Information während des gesamten Investmentprozesses, von der Identifizierung höherer erwarteter Renditen bis zum ausgeführten Handel. Die Gewichtung einzelner Wertpapiere in Assetklassenportfolios steht immer im starken Bezug zu ihrer aktuellen Marktkapitalisierung.

2) Präzise Abbildung der Assetklassen

Ein Großteil der Variation in Portfoliorenditen eines Portfolios wird durch die langfristige strategische Allokation in Anlageklassen bestimmt. Die theoretisch-empirische Forschung hat mehrere Faktoren höherer erwarteter Renditen in Aktienmärkten und in Anleihenmärkten identifiziert. 

Durch tägliches Rebalancieren von vielen Assetklassenfonds wird die reine und vollständige Assetklasse kontinuerlich erfasst. Somit kann ein Anleger seine Portfoliostruktur je nach Risikoneigung in Richtung dieser Faktoren höhere erwartete Renditen gewichten und die gesamte Prämie abgreifen. 

Viele Indexfonds und ETFs hingegen werden nur in bestimmten Intervallen (z.B. jährlich oder halbjährlich) an die neuesten Marktbedingungen angepaßt.  Dies führt zwischen den Anpassungsintervallen zu einer verwässerten Assetklassenabdeckung.

Ein weltweites Portfolio mit Assetklassenfonds kann ca. 8.000-13.000 Einzeltitel enthalten."

3) Maximale globale Diversifikation

Die moderne Portfoliotheorie zeigt, dass das Einzeltitelrisiko und Sektorenrisiko durch breites und globales Diversifizieren stark reduziert werden kann. 

Ein weltweites Portfolio mit Assetklassenfonds kann (überlappungsbereinigt)  ca. 8.000-13.000 Einzeltitel enthalten und ermöglicht somit breite globale Diversifikation.

Viele Indizes begrenzen die Anzahl ihrer Wertpapiere. Darüber hinaus bilden ETFs in Märkten mit niedriger Liquidität wie Schwellenländern oft nur einen repräsentativen Anteil des Index ab oder setzen unter Inkaufnahme zusätzlicher Kosten Derivate ein, um die entsprechende Assetklasse abzudecken. Dies kann dazu führen, dass die Einzeltitel mit den höchsten Renditen verpasst werden.

4) Minimierung von Kapitalumschlag und Transaktionskosten

Die Gesamtkostenquote (TER) eines Fonds ist oft irreführend, da sie nur einen Teil der gesamten Handelskosten ausmacht.  Die expliziten Kosten, wie Provisionen und Verwaltungsgebühren, repräsentieren nur die Spitze des Eisbergs. 

Viel bedeutender sind die impliziten Gebühren, z.B. Transaktionskosten und Markteinfluss, die ziemlich groß sein können.

Assetklassenfonds schränken sowohl explizite als auch implizite Kosten ein. Sowohl geduldiges und opportunistisches Handeln, wie auch eine Verteilung des Kapitalumschlags über das gesamte Jahr tragen hierzu bei. Ein Handel wird nur dann ausgeführt, wenn die erwartete Prämie die Kosten übertrifft.

5) Transparente Fonds mit physisch hinterlegten Wertpapieren

Manche ETFs bilden die Wertentwicklung der Aktien im Index synthetisch über Swaps ab, was oft zu Komplexität und Intransparenz führt. Dies verursacht auch ein „Kontrahenten-Risiko“. 

Assetklassenfonds verzichtet im Allgemeinen auf Derivate und synthetische Konstruktionen, da die Aktien-und Anleihenwerte physisch hinterlegt sind.

 

 

Autor: Tobias Riefe

 

 

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