Große Auswirkungen Banken leiden unter Immobilieneinbruch
Der Immobilienmarkt in Deutschland steckt in der Krise. Darunter leiden nicht nur diejenigen, die sich den Traum vom Eigenheim nicht erfüllen können, sondern auch die Banken.
Baufinanzierungen sind für Banken und Sparkassen ein wichtiges Standbein. In der langanhaltenden Niedrigzinsphase boomte das Geschäft mit Darlehen für den Bau oder Kauf von Eigenheimen. In den vergangenen Monaten brach die Nachfrage stark ein. Wegen der gestiegenen Zinsen können sich viele Menschen nun keine Immobilie mehr leisten. Um die Lage des Immobilienmarktes fundiert einzuschätzen und eine Prognose für die weitere Entwicklung zu stellen, werteten Ökonomen die Daten von 401 Landkreisen und Städten aus. Basis dieser Untersuchung waren Daten der Immobilienmarktforschungsgesellschaft vom Verband deutscher Pfandbriefbanken. Hinzugezogen wurden Zahlen des Statistischen Bundesamtes zum Bereich Wohnungsneubau, Bevölkerungs- und Lohnentwicklung.
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Entwicklung der Preise
- Im Vergleich zu 2021 stiegen die Preise für Wohnimmobilien im Durchschnitt um 9,5 Prozent.
- Im Zeitraum von 2010 bis Jahresende 2022 wurden Eigentumswohnungen und Häuser um rund 80 Prozent teurer.
- Berücksichtigt man die Einkommensentwicklung, verteuerten sich städtische Wohnimmobilien seit 2010 um etwa 50 Prozent. Auf dem Lande lag das Preisniveau etwa 30 Prozent höher.
Neugeschäft mit Baufinanzierungen bricht ein
Die Auswirkungen der Zinspolitik der EZB bekamen die Baufinanzierer sehr drastisch zu spüren. Abrupt brach das für Banken und Sparkassen so wichtige Geschäft ein. Die Gründe für die plötzliche Zurückhaltung der Häuslebauer und potentiellen Immobilienkäufer liegen auf der Hand. Viele können es sich zur Zeit nicht leisten, den Traum vom Eigenheim Realität werden zu lassen. Die Finanzierungskosten sind im Vergleich zu den Vorjahren deutlich höher. Hinzu kommt, dass das Baumaterial deutlich teurer geworden ist. Zusätzliche Kostentreiber sind die hohen Effizienzstandards.
Berücksichtigt man die Einkommensentwicklung, verteuerten sich städtische Wohnimmobilien seit 2010 um etwa 50 Prozent."
Banken müssen sich neu ausrichten
Obwohl Wohnraum in Deutschland auch in den nächsten Jahren ein rares Gut sein wird und aktuell nicht abzusehen ist, dass das Zinsniveau weiter steigt, ist ein Ende der Flaute im Bereich der Baufinanzierung noch nicht zu erkennen.
Interhyp, ein Vermittler von Baufinanzierungen, reagiert bereits auf die veränderte Situation und entlässt 100 der 1.700 Mitarbeiter.
Wer langfristig am Markt bestehen will, wird nicht umhin kommen, Arbeitsprozesse im Bereich der Kreditvergabe effizienter zu gestalten und sich an die veränderten Bedingungen anzupassen.
"Finanzplanung ist Lebensplanung - Geben Sie beidem nachhaltig Sinn!"