Relativitätstheorie einmal anders Berliner Mieten günstig

Trotzdem sind Berliner Mieten im Vergleich zu anderen Weltmetropolen immer noch relativ günstig. Wer zum Beispiel in London eine Wohnung sucht, muss wesentlich tiefer in die Tasche greifen. Hier schaut man geradezu neidisch auf ein bei uns umstrittenes Modell - die Mietpreisbremse. Auch an der Spree hat man die neue gesetzliche Möglichkeit zur Begrenzung des Mietanstiegs genutzt.

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Mietpreisanstieg in der Hauptstadt  - hilft die Mietpreisbremse? 

Dabei verläuft die Entwicklung auf dem Berliner Bau- und Wohnungsmarkt keineswegs günstig. Der jährliche Baubedarf an Wohnungen wird bis 2030 auf über 15.000 pro Jahr geschätzt. Dem stehen nur wenig mehr als 6.000 neue Wohnungen gegenüber. In keiner anderen deutschen Großstadt ist die Diskrepanz zwischen Angebot und Nachfrage bei neuen Wohnungen so groß. Sie kommt durch die anhaltende Zuwanderung von außen zustande. Berlin gilt nicht nur in Deutschland als eine City von Weltformat, auch in anderen Ländern genießt die Stadt einen guten Ruf und ist attraktiv. 

Es überrascht daher nicht, dass die Berliner Mieten drastisch gestiegen sind. Alleine in den letzten fünf Jahren betrug der Anstieg rund 45 Prozent. Heute liegt der Quadratmeterpreis im Schnitt bei 10,50 Euro pro Monat. Und Berliner Haushalte müssen etwa 23 Prozent ihres Einkommens für die Miete aufwenden. Die Mietpreisbremse mag den weiteren Anstieg zwar erst einmal dämpfen. Ob das Rezept auf Dauer tauglich ist, darf aber bezweifelt werden. Tatsächlich könnte sich dadurch die Schere zwischen Angebot und Nachfrage in Zukunft noch weiter öffnen. Staatliche Preisregulierungen haben bereits früher oft das Gegenteil dessen bewirkt, was eigentlich gewollt war. 

Die Berliner Mieten sind im Vergleich zu anderen Weltmetropolen immer noch relativ günstig." 

Berliner Mieten -  in London ein Schnäppchen 

Dennoch sind die Berliner Mieten im Verhältnis zu London immer noch geradezu idyllisch. Hier zahlt man zwischen 69 und 86 Euro pro Quadratmeter und es ist keine Seltenheit, dass 60 Prozent vom Einkommen oder mehr für die Miete ausgegeben werden muss. Selbst bessere Besenkammern finden hier zu astronomischen Preisen interessierte Mieter. Doch immer mehr Londoner kehren inzwischen der Stadt an der Themse den Rücken.

Es sind Zehntausende, die derzeit pro Jahr abwandern - oft jüngere Menschen, die eigentlich die Zukunft einer Metropole sind. Einige, die sich woanders orientieren, haben dabei die immer noch relativ günstigen Berliner Mieten für sich entdeckt. Die Zahl der in Berlin lebenden Briten ist binnen zwei Jahren von 11.000 auf 14.000 gestiegen.