Insgesamt rund 1,6 Millionen Container hatte P&R an Investoren verkauft

Es fehlen 1.000.000 Container Betrugsverdacht bei P&R

Als im März der Container-Vermieter P&R Insolvenz anmelden musste, bedeutete das für rund 54.000 Anleger ein böses Erwachen. Jahrelang war ihnen das Container-Investment als vermeintlich sichere Anlage versprochen worden. Doch in schwierigen Zeiten für die internationale Seeschifffahrt ging das Kalkül immer weniger auf.

Es waren aber anscheinend nicht nur Fehleinschätzungen, die das Geschäftsmodell ins Aus führten. Es ist wohl auch Betrug mit im Spiel gewesen. Offenbar wurden wesentlich mehr Container verkauft als heute tatsächlich vorhanden sind. Es soll um eine Größenordnung von rund einer Million Behältern gehen. Das heißt konkret: auf drei noch existierende Container kommen fast fünf, die fehlen.

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Geschäftsmodell seit der Finanzkrise in Schieflage 

Insgesamt rund 1,6 Millionen Container hatte P&R an Investoren verkauft und dafür rund 3,5 Mrd. Euro an Anleger-Geldern kassiert. Der bei der Insolvenz festgestellte Bestand beläuft sich aber nur auf 618.000 Container - ein Riesen-Gap. Die Lücke soll sich seit 2007 aufgebaut haben und im Zeitablauf immer größer geworden sein. Dabei hörte sich das Geschäft für Anleger eigentlich recht sicher an. Diese kauften von P&R Container und vermieteten sie an das Unternehmen, das die Behälter seinerseits über eine Schweizer Tochter an Reedereien und Leasing-Partner weitervermietete. Nach ein paar Jahren wurden dann die Container von P&R zurückgekauft - oft zu garantierten Preisen. 

Das Modell funktionierte lange, geriet aber in Schieflage, als die internationale Seeschifffahrt im Zuge der Finanzkrise dramatisch einbrach. In der Folge verfielen die Container-Preise und die Behälter ließen sich wesentlich schwerer vermieten. P&R musste aber seine Preisgarantien weiter erfüllen und die Mieten an die Anleger zahlen. 

Offenbar wurden wesentlich mehr Container verkauft als heute tatsächlich vorhanden sind."

Die dafür erforderlichen Mittel konnten nur noch zum Teil aus dem laufenden Geschäft erwirtschaftet werden. Um die Lücke zu füllen, wurden Container verkauft - allerdings "unter Wert". Dadurch reduzierte sich der Bestand laufend und es kam zu einem fortwährenden Substanzverzehr. 

Geschäftsbetrieb geht einstweilen weiter 

Für die Anleger sind das keine guten Nachrichten, müssen sie doch mit weiteren Kapitalverlusten rechnen. Zwar bemüht sich der Insolvenzverwalter, das P&R-Geschäft aufrecht zu erhalten, damit die Geldgeber wenigstens einen Teil ihres Investments wieder sehen. Doch allzu viel dürfte das nach Lage der Dinge nicht sein.

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