Die Zinsen bleiben niedrig

Bert Flossbach Bleiben die Zinsen ewig nahe Null?

Offenbar ist eine Geldpolitik, die sich als normal bezeichnen ließe, nicht in Sicht: Die Zinsen bleiben niedrig, was laut Bert Flossbach gravierende Folgen nach sich zieht.

Der deutsche Vermögensverwalter Bert Flossbach sagte schon vor Jahren voraus, dass die Zinsen für lange Zeit nahe Null bleiben würden. Was damals leicht provokant klang, hat sich in der Realität bewahrheitet. Die jüngsten Aussagen der Notenbanken lassen auch für die Zukunft keine Änderung vermuten; die Tiefzinspolitik könnte zum Dauerbrenner werden.

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Tiefzinspolitik: Welche Konsequenzen sind zu erwarten?

Vor einiger Zeit sah es noch so aus, als könnte sich in den USA der Trend wenden und es einen Weg zurück in die Zeiten geben, als dem Geld noch ein Preis zugerechnet werden konnte. Allerdings wurden diese Erwartungen seit dem Herbst des letzten Jahres der Boden entzogen, die Renditen für Anleihen fielen nämlich wieder deutlich und haben somit die erneute Zinssenkung durch die FED schon eingepreist.

Im Juni äußerte sich die FED ganz klar, es beginnt wieder ein Zyklus der Zinssenkungen. Allerdings steht die FED im Vergleich zur EZB besser da, denn wegen der zuvor durchgeführten Zinsanhebungen kann sie deutlich besser manövrieren. Und dann ist da noch das deutlich robustere Wirtschaftswachstum, das die USA von der EU unterscheidet - auch in diesem Punkt hat die Eurozone die schlechteren Karten.

Pensionskassen unter Druck

Es sind vor allem die Sparer direkt, aber auch die Lebensversicherungen und Pensionskassen, die wegen der fehlenden Zinseinnahmen zunehmend unter Druck geraten. Ein Warnsignal: Selbst die niedrigsten Renditen für Anleihen konnten Anleger nicht abschrecken, sie sehen einfach keine Alternative - und drücken somit noch weiter auf die Anleiherenditen. Nur in Griechenland und Italien sind mit diesen Papieren überhaupt noch Erträge zu erwirtschaften. In Deutschland fielen hingegen die Renditen erneut in den negativen Bereich und das auch noch deutlich.

Staatsanleihen gelten weltweit nicht zuletzt wegen ihrer Sicherheit zu den wichtigsten Anlageformen."

Wie Bert Flossbach betont, ist diese Entwicklung ausgesprochen gefährlich: Staatsanleihen gelten weltweit nicht zuletzt wegen ihrer Sicherheit zu den wichtigsten Anlageformen. Sie dienen außerdem als Basis zur Kalkulation der Renditen von Unternehmensanleihen und Krediten für Unternehmen und Immobilien.

Darüber hinaus geben die Renditen von US- und Bundesanleihen einen Anhaltspunkt für den als risikolos empfundenen Referenzzins am Kapitalmarkt.

Das künstlich niedrig gehaltene Zinsniveau wirkt sich also auf die unterschiedlichsten Segmente des Kapitalmarktes aus - und dürfte für einige Verwerfungen sorgen.

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