Weltweit steckt die Luftfahrt in der Krise

Die Europäer liegen vorn Boeing oder Airbus?

Im Wettbewerb zwischen den Rivalen haben die Europäer zur Zeit die Nase vorn. Es mehren sich die Zeichen, dass Airbus die tiefgreifende Krise der Luftfahrt besser meistert als Boeing.

Weltweit steckt die Luftfahrt in der Krise. Weil die Fluggesellschaften wegen der corona-bedingt eingebrochenen Passagierzahlen ihre Bestellungen stornieren müssen oder Flugzeuge nicht abnehmen können, verschärft sich die ohnehin schon angespannte Situation für die Flugzeugbauer noch weiter. Umso erstaunter waren viele Beobachter, als Airbus-Chef Guillaume Faury kürzlich in Aussicht stellte, dass der europäische Flugzeughersteller die Produktion bereits 2021 wieder steigern wolle. Entscheidet sich jetzt das Kopf-an-Kopf-Rennen der Konkurrenten?

Der aktuelle Stand:

  • Nach Einschätzung von Fachleuten wird die Luftfahrt erst 2023 wieder das Vor-Corona-Niveau erreichen.
  • Boeing und Airbus mussten die Produktion drosseln.
  • Wegen fehlender Einnahmen und hoher Kosten aufgrund des notwendigen Stellenabbaus schreiben Boeing und Airbus tiefrote Zahlen.   

Boeing

Für die Einleitung des Sinkflugs von Boeing gibt es ein Datum: Am 29.10.2018 stürzte in Indonesien eine Boeing 737-Max ab. Als fünf Monate später ein weiteres Flugzeug des gleichen Typs verunglückte, reagierte die Aufsichtsbehörde mit einem Flugverbot. Die Flugsoftware, die als Unglücksauslöser identifiziert wurde, ist überarbeitet und eine Freigabe für die Boeing 737-Max wird in Kürze erwartet. In der Zwischenzeit warten bereits 245 Modelle dieses Typs auf Abnehmer. Das Image des Flugzeugbauers ist angeschlagen und die Kosten des Desasters bewegen sich im Multi-Milliarden-Bereich. 

Airbus

Der europäische Flugzeughersteller konnte weiter ausliefern. Der Auftragsbestand beziffert sich auf 7741 Flugzeuge (Boeing: 4.300). Dennoch musste Airbus im dritten Quartal 2020 ein dickes Minus von 2,65 Millionen Euro verzeichnen. Trotzdem ist Airbus-Chef Faury optimistisch. Das Unternehmen hätte sein Geschäft erfolgreich an das Corona-Marktumfeld angepasst. Um die Belastungen durch den geplanten Abbau von 17.000 Stellen zu minimieren, solle dieser ohne Kündigungen erfolgen.

Im Moment erscheint es, als könne Airbus den transatlantischen Wettlauf gewinnen."

Airlines profitieren von der Konkurrenz

Für die Airlines und damit auch für die Passagiere wäre es nicht wünschenswert, dass einer der international wichtigsten Flugzeughersteller auf der Strecke bleibt.  

Bliebe nur ein Unternehmen übrig, würde die Weiterentwicklung der Flugtechnik vermutlich gebremst und der Gewinner des Wettbewerbs könnte in Zukunft die Preise diktieren.

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