Die Verkaufszahlen bestätigen auf den ersten Blick den Anlagetipp

Passive Fonds werden immer aktiver gekauft Buffett, der zweitbeste Verkäufer

Er sorgt einmal mehr für Schlagzeilen: Warren Buffett empfahl seiner Frau einen passiv gemanagten Indexfonds zur Anlage seines potenziellen Erbes. Auch die Statistiken sprechen für Indexfonds - sollte man ihnen glauben?

Wenn eine lebende Legende in der Finanzwelt eine Empfehlung abgibt, merkt die gesamte Branche auf: Mit Warren Buffett stellte sich nun einer der erfolgreichsten Investoren überhaupt eindeutig auf die Seite der Fonds, die einen der großen Indizes nachbilden - in diesem Fall den S&P500-Indexfonds des US-Investmenthauses Vanguard. Dessen Gründer bedankte sich auch artig, nachdem Buffett seiner Frau diesen Anlagetipp für den Fall seines Ablebens öffentlich erteilt hatte. Mit der Auszeichnung "zweitbester Verkäufer" dürfte Buffett indes nicht zufrieden gewesen sein.

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Passive Fonds auf dem Vormarsch - den Index als Vorbild

Die Verkaufszahlen bestätigen auf den ersten Blick den Anlagetipp, Indexfonds schneiden in der Regel besser ab als jene, die sich Einzelwerte individuell auswählen und das Portfolio aktiv managen. Wie eine europaweite Analyse von S&P Dow Jones Indices belegt, hat sich die Anzahl der schlechter als die passiven Fonds abschneidenden aktiv verwalteten Aktienfonds in Europa dramatisch verändert: Vor zehn Jahren waren es noch 32 Prozent, die sich Schritt für Schritt auf 86 Prozent hochschraubten. 

Für Anleger bedeutet dies unter dem Strich, dass die hohen Gebühren für ein aktives Fondsmanagement, die sich gut und gerne auf zwei Prozent des Fondsvermögens jährlich belaufen können, in keiner Weise berechtigt wären. Zum Vergleich: Ein Indexfonds kommt mit rund einem Viertel dieser Kosten aus - und erreicht offenbar deutlich bessere Ergebnisse. Sind aktive Aktienfonds demnach die eindeutig schlechtere Wahl?

Finanzaufsichten haben Witterung aufgenommen - Schummlern auf der Spur

Die Ermittlungsaktivitäten bei der BaFin und der Esma, der europäischen Wertpapieraufsicht, legen allerdings nahe, dass sich hinter den statistischen Ergebnissen deutlich mehr versteckt: Die immense Kostenschere, die sich zwischen aktiv und passiv gemanagten Fonds auftut, brachte die Finanzaufseher dazu, sich die Daten der Fondsanbieter genauer anzusehen. Das Ergebnis: Rund 20 Prozent der aktiv gemanagten Aktienfonds sind verkappte Indexfonds. Die Fondsgesellschaft streicht also die hohen Gebühren ein, um sich still und konsequent am Index zu orientieren.

Rund 20 Prozent der aktiv gemanagten Aktienfonds sind verkappte Indexfonds."

Das lässt natürlich nur einen Schluss zu: Die echten Ergebnisse von Fonds, die sich detailliert mit Einzelwerten befassen, um anhand des Potenzials ein ganz individuelles Portfolio jenseits der großen Benchmark zusammenzustellen, wird verfälscht. Antti Petajisto, ein Finanzprofessor an der New Yorker Universität, selektierte die wirklich aktiven Kandidaten für eine realistische Bewertung aus, sie konnten den Index um rund ein Prozent übertreffen. Buffett ist wohl wirklich zweitbester Verkäufer, er sollte seine Empfehlung überdenken.

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