Sicherheitskontrolle am Internationalen Flughafen Frankfurt

Flughäfen stoßen an ihre Grenzen Chaos durch Wachstum

In den letzten Wochen gab es mehrfach an deutschen Flughäfen "Sicherheitslücken", bei denen Passagiere (unbeabsichtigt) durch das dichtgeknüpfte Kontrollnetz schlüpften. Stundenlange Terminalschließungen mit Flugausfällen und massiven Verspätungen waren die Folge.

Die Sicherheits-Vorfälle sind keineswegs die einzigen Ereignisse, warum immer wieder Störungen im Flugbetrieb auftreten. Streiks - ob beim Flughafenpersonal oder bei Airlines - sind ebenfalls ein häufiges Ärgernis. Dazu kommen "normale" Ursachen wie technische Pannen, Unzulänglichkeiten im organisatorischen Ablauf oder Wetter-Kapriolen. Gegen letztere lässt sich natürlich nur wenig ausrichten, aber andere Störungen sind überwiegend "menschengemacht".

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Sicherheitssystem wird zum Nadelöhr

Sie zeigen eines: dass Deutschlands Flughäfen und der Flugbetrieb an ihre Kapazitätsgrenzen stoßen. Die Sicherheitskontrollen erweisen sich zunehmend als "Nadelöhr". Wenn es hier zu Problemen kommt, sind die Störungen stets gravierend. Obwohl viel in neueste Überwachungstechnik investiert wurde und auch Wert auf Prozessoptimierung gelegt wird, läuft doch manches nicht reibungslos. 

Das hat zunächst damit zu tun, dass die Sicherheitskontrollen nach den Anschlägen des 11. September massiv ausgeweitet wurden. Da die Terrorgefahr seither nicht geringer geworden ist, war und ist dies auch sicher berechtigt. Doch die jüngsten Vorfälle an deutschen Flughäfen zeigen, dass das System störanfällig ist. Das liegt u.a. an der Organisation. Für die Sicherheit an den Airports ist die Bundespolizei zuständig, die aber in der Regel die Kontrollen an Sicherheitsdienste - private und staatliche - auslagert. Der Flughafenbetreiber hat auf die Kontrollen de facto keinen Einfluss. 

Im ersten Halbjahr starteten oder landeten 118 Millionen Passagiere an deutschen Flughäfen - nochmal gut zwei Prozent mehr als im gleichen Vorjahreszeitraum."

Infrastruktur hält nicht mit 

Ein anderer Grund für die Störanfälligkeit ist schlichte Überlastung. Im ersten Halbjahr starteten oder landeten 118 Millionen Passagiere an deutschen Flughäfen - nochmal gut zwei Prozent mehr als im gleichen Vorjahreszeitraum. Bemerkenswert dabei: im innerdeutschen Flugverkehr gingen die Passagierzahlen um fünf Prozent zurück. Das war aber nicht mangelnder Nachfrage geschuldet, sondern fehlendem Angebot. Die "Lücke" durch die Air-Berlin-Pleite konnte nicht so schnell geschlossen werden wie ursprünglich gedacht. Inzwischen ist dieser Engpass beseitigt. 

Doch das Problem, dass Deutschlands Flughäfen mit ihrer Infrastruktur mit dem wachsenden Flugbetrieb kaum mithalten können, bleibt. Das beste Beispiel dafür ist der chronisch überlastete Flughafen Berlin-Tegel, der nach wie vor als "Notlösung" für den BER-Airport herhalten muss. Der soll erst im Oktober 2020 in Betrieb gehen - wenn man das glauben darf.

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