Schnelle, kostengünstige und unkomplizierte Handhabung

Herr Tobias Koch informiert Crowdfunding vs. Crowdlending

Als Vermögensverwalter mit individuell auf den Kunden zugeschnittenen Depots haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, uns stets auch mit neuen Möglichkeiten der verschiedenen Anlageformen auseinander zu setzen. Dabei ist es für uns persönlich wichtig, alle Schritte selbst zu durchlaufen und auf privater Ebene zu testen, um den Kunden letztlich bestmöglich zu betreuen. Das gilt sowohl für Fonds – wer selbst z.B. Fonds gemanagt hat, hat oftmals einen anderen Blick als jemand, der diese Produkte aus reinen Renditeaspekten oder im Rahmen seines Arbeitsalltags bei Kunden vertreibt – als auch für das Thema Crowdfunding.

Der ursprüngliche Gedanke des klassischen Crowdfunding liegt in der monetären Unterstützung eines Projekts über das Internet im Gegenzug für ein nicht-finanzielles Dankeschön. Hierbei kann es sich beispielsweise um die Bezuschussung von Material für Kunst-/Kulturprojekte oder den Trikotsatz einer Sportmannschaft handeln. Im Gegenzug erhält man vielleicht eine Urkunde oder einen freien Eintritt. Auch eine Staffelung in Abhängigkeit vom Geldbetrag ist denkbar. Gerade unter sozialen und bildungstechnischen Aspekten sollte sich diese Variante für ein ausgewähltes Publikum langfristig halten können.

Autorenbox (bitte nicht verändern)

Unterstützung einer guten Idee

Diese klassische Form ist zuletzt immer mehr dem Crowdinvesting gewichen. Mittels Online-Mikroinvestitionen können Start-ups, Mittelstandsunternehmen, Filmprojekte, Immobilien oder Energieideen gefördert werden. Häufig erfolgt dies über Nachrangdarlehen oder den Erwerb von Gesellschaftsanteilen. Letztlich weisen Investments in dieser Form immer einen starken Eigenkapitalcharakter auf. Hier liegt aber auch das Problem: Der Verkauf dieser Anteile ist meist nur im großen Erfolgsfall lukrativ – ansonsten besteht durchaus eine gewisse Illiquidität am Sekundärmarkt. Solange man nicht entsprechend hohe Anteile hat, um als Investor Einfluss auf das Geschäftskonzept zu nehmen, bleibt es auch hier eher bei der Unterstützung einer guten Idee, die eventuell am Ende auch etwas abwirft.

Umgehung einer traditionellen Bank

Den Gesetzen des klassischen Kapitalmarkts folgt am ehesten das Crowdlending. Im Prinzip wird hier ähnlich einer Unternehmensanleihe dem entsprechenden Antragsteller ein Kredit gewährt, der einen deutlich über dem aktuellen Leitniveau liegenden Zinssatz für eine begrenzte Laufzeit bietet. Die Mindestanlagesummen variieren je nach Plattform zwischen 10€ und 250€. Typische Beispiele sind Verbraucherkredite, Betriebsmittelkredite, Darlehen von Selbstständigen, Autofinanzierungen, Factoring, Finanzierung von Start-ups und Pfandkredite. Der Vorteil liegt durch die Umgehung einer traditionellen Bank in der schnellen, kostengünstigen und unkomplizierten Handhabung. Teilweise werden die Finanzierungen auch durch Hedgefonds über die jeweiligen Anbieter garantiert. Gleichzeitig ist je nach Plattform auch eine entsprechende Transparenz vorhanden und der Investor kann in wenigen Schritten sein Portfolio gestalten. Wenn sogenannte Darlehensanbahner zwischengeschaltet sind, ist auch deren Bonität für das Investment von Bedeutung. 

Den meisten Anlegern kann der Investitionsprozess nicht schnell genug gehen."

Entscheidend für das Crowdinvesting und das Crowdlending ist immer die Plattform. Eine sehr aussagekräftige Übersicht findet man unter: https://www.crowdfunding.de/plattformen/
Leider spielt der Wohnsitz für die Teilnahme an gewissen Plattformen aus rechtlichen Gründen eine entscheidende Rolle. Daher ist für den deutschen Investor überwiegend Europa als Anlageregion vorgegeben.

Erschreckend ist allerdings ein Trend, der immer deutlicher zum Vorschein tritt. Den meisten Anlegern kann der Investitionsprozess nicht schnell genug gehen. Daher geht eine Vielzahl der Plattformen dazu über, einen Großteil der relevanten Informationen zu streichen und über eine entsprechende Software eine automatische Anlage sowie Zusammenstellung des Portfolios nach gewissen Filtern durchzuführen. Haupttreiber hierfür sind vermutlich Zeitmangel, fehlendes Fachwissen oder Gier aus Anlegersicht. Aus Erfahrung wissen wir, dass erst bei einer steigenden Ausfallrate der Kredite oder Projekte eine Bereinigung sowie eine Optimierung dieses Trends stattfinden kann.

Umdenken zwischen den Generationen

Weltweit sind im Jahr 2015 34,4 Milliarden US-Dollar über Crowdfunding-Plattformen eingesammelt worden. In Deutschland waren es alleine im vierten Quartal 2016 immerhin 67,3 Millionen Euro. In 2017 hat sich dies nochmals beschleunigt – so vermelden einzelne Europaplattformen Umsätze in Höhe von 330 Millionen Euro. Dank der Digitalisierung und dem Umdenken zwischen den Generationen wird sich Crowdfunding wohl in den kommenden Jahren immer stärker als Alternative zum klassischen Bankmodell durchsetzen. Aus persönlicher Investorsicht werden wir den Fokus auf das Crowdlending legen und die Entwicklungen bei Kapilendo, Funding Circle, Mintos, Auxmoney und Flender beobachten.

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