Die aktuelle Wirtschaftslage ist schwieriger als nach der Finanzkrise 2008

Lars Feld Das dicke Ende der Energiekrise kommt erst noch

Nach Ansicht des renommierten Wirtschaftsexperten Lars Feld ist die aktuelle Wirtschaftslage schwieriger als nach der Finanzkrise 2008. Als besonders belastenden Faktor schätzt er den Mangel an Energie ein.

Wer sich die Vita von Lars Feld anschaut, kann nicht verkennen, dass der renommierte Wirtschaftswissenschaftler einen realistischen Blick auf die Dinge hat und die herrschenden Bedingungen nüchtern analysiert. Das ist sicher einer der Gründe, warum er von 2011 bis 2021 dem sogenannten 'Rat der Wirtschaftsweisen' angehörte und zeitweise dessen Vorsitzender war. Christian Lindner, Bundesminister für Finanzen, weiß die Expertise Felds ebenfalls zu schätzen und berief ihn im Februar 2022 zum ehrenamtlichen 'Persönlichen Beauftragten des Bundesministers der Finanzen für die gesamtwirtschaftliche Entwicklung'.

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Zur aktuellen wirtschaftlichen Situation stellt Lars Feld fest:

  • Die Probleme im ersten Halbjahr 2022 sind erst der Anfang einer negativen Entwicklung. Für die folgenden Quartale dieses Jahres rechnet er mit einer technischen Rezession.
  • Als einen der Gründe für die negativen Vorzeichen nennt er die Energiekrise, die voll durchschlagen wird.
  • Unternehmen rät er, sich so schnell wie möglich vom Gas unabhängig zu machen und auf andere Energieträger umzustellen.

Die Folgen der Corona-Pandemie sind noch nicht überwunden. Jetzt sorgt der Krieg für eine Verknappung von Lebensmitteln und den Stopp von Energielieferungen."

Probleme werden sich verschärfen

Nach der Einschätzung von Lars Feld schlittern wir in eine Krise, deren Auswirkungen noch härter als die der Finanzkrise 2008 sein könnten. Zur Begründung meint er, dass es damals nur einen Schock gab, auf den man schnell und gezielt reagieren konnte. Jetzt gibt es gleich mehrere Probleme. Die Folgen der Corona-Pandemie, wie zum Beispiel die Unterbrechung der weltweiten Lieferketten, sind noch nicht überwunden.

Jetzt sorgt der Krieg Russlands gegen die Ukraine unter anderem für eine Verknappung von Lebensmitteln und den Stopp von Energielieferungen, auf die Deutschland besonders angewiesen ist. Die Auswirkungen bekommt jeder Einzelne zu spüren, denn die Preise ziehen an und ein Ende ist nicht abzusehen.

Mehr Tempo bei der Substitution des Gases

Unzufrieden zeigt sich Feld, wenn es um die Veränderungen im Bereich der Energieversorgung geht. Nach seiner Einschätzung hat noch nicht jeder die Dringlichkeit der erforderlichen Maßnahmen erkannt. Feld mahnt an, die Substitution des wertvollen Rohstoffs Erdgas müsse wesentlich schneller erfolgen. Jedes Unternehmen müsse dabei seinen Anteil leisten und die Umstellung auf andere Energieträger als vordringliche Aufgabe ansehen.

 

 

Autor: Reiner Braun, Braun Finanzberatung GmbH & Co. KG Bamberg, www.braun-finanzberatung.de

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