Die künstliche Zinsverbilligung führt zur fortlaufenden Enteignung von Sparern und Besitzern von Geldvermögen

Verkehrte Welt Der Zins ist der Preis des Geldes

Zinsen sind das Entgelt für die Bereitschaft, eigenes Geld anderen auf Zeit zu überlassen und dafür auf Konsum zu verzichten. Etwas verkürzt nennt man das auch "den Preis des Geldes". Folgt man dieser Sicht, ist Geld bei uns derzeit nahezu "kostenlos", denn die Zinsen bewegen sich auf historisch niedrigem Niveau.

Schuld daran ist die anhaltende EZB-Niedrigzinspolitik. Sie zwingt Banken sogar dazu, für Einlagen bei der Euro-Notenbank Negativzinsen zu zahlen - wahrhaft eine verkehrte Welt: wenn ich jemandem Geld leihe, muss ich dafür etwas bezahlen. In der realen Wirtschaft ist man zwar noch nicht ganz so weit, doch es fehlt nicht mehr viel dazu.

Gesetze von Angebot und Nachfrage außer Kraft

Tatsächlich hat die EZB mit ihrer Geldschwemme und der Politik von Null- und Negativzinsen die Gesetze von Angebot und Nachfrage beim Geld ein gutes Stück weit außer Kraft gesetzt. Die künstliche Zinsverbilligung führt zur fortlaufenden Enteignung von Sparern und Besitzern von Geldvermögen. Denn bei Zinsen nahe, im Extremfall sogar unter Null führt selbst eine niedrige Inflation zu einem realen Vermögensverlust. 

Ein einfaches Beispiel mag das verdeutlichen: bei einer Vermögensanlage von 20.000 Euro, einem Zinssatz von 0,5 Prozent und einer Inflationsrate von zwei Prozent beträgt das Realvermögen (mit Zinseszinseffekt) nach fünf Jahren 18.572 Euro. Das bedeutet einen realen Vermögensverlust von 1.428 Euro bzw. relativ gesehen 7,14 Prozent. Dieser Verlust wird aber vielfach nicht empfunden, denn nominal stehen nach fünf Jahren 20.505 Euro auf dem Konto, also ein scheinbares Plus von 505 Euro. 

Keine schnelle Änderung in Sicht 

An diesem Zustand dürfte sich im Euro-Raum erst einmal nichts ändern. Die EZB will zwar ihr Anleihekaufprogramm auslaufen lassen, an den Niedrigzinsen möchte man aber mindestens bis zum Sommer 2019 festhalten. 

Zinsen sind das Entgelt für die Bereitschaft, eigenes Geld anderen auf Zeit zu überlassen und dafür auf Konsum zu verzichten."

Da mag mancher Anleger neidisch auf die USA schauen, wo die Fed bereits seit Längerem einen Kurs moderater Zinserhöhungen fährt. US-Staatsanleihen mit zehnjähriger Restlaufzeit rentieren inzwischen wieder mit - bei uns fast utopischen - drei Prozent. 

Wer hierzulande dem drohenden Vermögensverlust entfliehen will, hat eigentlich nur eine Chance - das Aktieninvestment. Aktien lassen langfristig Renditen von mehr als sechs Prozent erwarten. Mit den richtigen Strategien kann eine breite Risikostreuung mit gleichzeitig niedrigen Anlagekosten realisiert werden.

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