Immer wieder Annahmen überprüfen!

Niedrigzinsen und Altersvorsorgesysteme Die richtige Vorsorge für das Alter

Die Altersvorsorge könnte zu einem zentralen Thema der nächsten Bundestagswahl werden. Angesichts anhaltender Niedrigzinsen geht für immer mehr Deutsche die Kalkulation beim Sparen fürs Alter nicht mehr auf und beliebte Vorsorgemodelle der Vergangenheit rechnen sich nicht mehr. Es ist höchste Zeit zum Umdenken.

Leider konzentriert sich die politische Debatte mal wieder auf Nebenkriegsschauplätze. Ob die Riester-Rente gescheitert ist oder nicht, spielt angesichts der Problematik, um die es geht, nur eine untergeordnete Rolle - auch wenn es berechtigte Zweifel an dem "Bürokratiemonster" gibt. Viel wichtiger ist, dass bei dauerhaften Zinsen nahe Null klassische Formen des Sparens für die Altersvorsorge immer fragwürdiger und vor allem teurer werden. Dies gilt für Bankeinlagen genauso wie für Rentenpapiere oder Lebensversicherungen - das Vorsorgeprodukt schlechthin.

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Sicherheit - trügerisch und kostspielig 

Alle diese Spar- und Anlageformen wurden in der Vergangenheit gerne der Sicherheit wegen gewählt. Und auch jetzt mögen viele Deutsche trotz niedrigster Erträge nicht darauf verzichten. Der gesetzliche Einlagenschutz bei Bankeinlagen, die Bonität des Staates bei Rentenwerten und die Kapital- und Zinsgarantie bei Lebensversicherungen sind es, die für ein Gefühl der Sicherheit sorgen. Doch dieses Gefühl muss in Niedrigzinszeiten besonders teuer bezahlt werden - gleichzeitig vergibt man sich wesentlich bessere Chancen. 

Ein Beispiel verdeutlicht dies: eine junge Frau, die 42 Jahre lang eine Lebensversicherung mit monatlich 50 Euro bespart, erhält am Schluss - geltende Marktzinsen und Garantieregelungen unterstellt - rund 90.000 Euro ausgezahlt. Mit einem Aktiensparplan käme sie bei einer - empirisch gut begründbaren - Jahresrendite von acht Prozent dagegen auf 230.000 Euro. Mit der Wahl der Lebensversicherung verzichtet sie also auf 140.000 Euro möglicher Erträge. Das ist letztlich der Preis für die Garantieleistungen und die vermeintlich höhere Sicherheit. 

Mit der Wahl der Lebensversicherung verzichtet sie also auf 140.000 Euro möglicher Erträge."

Verkanntes Aktieninvestment - Umdenken gefragt 

Es ist sehr bedauerlich, dass sich in Deutschland trotz mancher Bemühungen bisher keine Aktienkultur entwickeln konnte. Die Deutschen sind nach wie vor Aktienmuffel. Dies liegt nicht nur an eventuellen persönlichen Negativerfahungen mit Aktien, sondern auch an einer einseitigen Sichtweise. Aktieninvestments werden vor allem spekulativ und folgerichtig als hochriskant gesehen. Dass mit Aktien auch systematische Vermögensbildung mit kalkulierbarem Risiko betrieben werden kann, haben nur wenige verinnerlicht. Das mag auch erklären, warum Vorschläge zur Altersvorsorge, die auch Aktienfonds einbeziehen, bisher nicht die breite Resonanz gefunden haben. 

Dabei steht es jedem Bundesbürger auch heute schon frei, mit Aktienfonds gezielt private Altersvorsorge zu betreiben. Sachkundige und unabhängige Beratung hilft bei der Auswahl und entwickelt eine bedarfsorientierte Strategie. Das ist allemal lohnender, als auf Rezepte der Vergangenheit zu setzen.

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