Auf 4,0 Prozent hob die EZB Ende September den Leitzins an

EZB Die Zinsen bleiben wohl weiterhin hoch

Auf 4,0 Prozent hob die EZB Ende September den Leitzins an - und dabei wird es vorerst bleiben. Erst für das kommende Jahr erwarten Experten Änderungen. Welche Auswirkungen sind zu erwarten?

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat angesichts der immer noch sehr hohen Inflation den Leitzins erneut angehoben - auf 4,0 Prozent. Ein Blick auf die Statistiken bestätigt, dass die zwar leicht gesunkenen Inflationsraten das ausgegebene EZB-Ziel von knapp unter 2,0 Prozent hartnäckig übersteigen. Doch jede Medaille hat zwei Seiten.

Hohe Inflation befeuert Zinserhöhungszyklus - wie lange noch?

Die EU-Geldhüter befinden sich in einer nicht zu unterschätzenden Zwickmühle: Einerseits erfordert die hohe Inflation ein Eingreifen, andererseits müssen die BIP-Prognosen bis 2025 alarmieren. Für die Eurozone wurden nämlich die wirtschaftlichen Aussichten nach unten korrigiert. Waren für 2023 noch 0,9 Prozent Wachstum erwartet worden, gehen die Experten derzeit von nur noch 0,7 Prozent aus - und in den kommenden Jahren stellt sich das Bild ähnlich dar. Wie Christine Lagarde, die EZB-Chefin, betonte, soll die restriktive Geldpolitik so lange, wie die Daten dies notwendig machen, beibehalten werden.

Allerdings darf dabei die Nachfrage nach Krediten nicht außer Acht gelassen werden: Diese ist nämlich ohnehin schon beeinträchtigt, was sich naturgemäß negativ auf die Wirtschaft auswirkt. Als größte EU-Volkswirtschaft steuert Deutschland sogar in die Rezession. Daher erwarten Experten, dass die jüngste Zinsanhebung wohl die letzte gewesen sein könnte - und müsste. Die EZB schließt sich mit dieser Strategie der Politik anderer relevanter Zentralbanken an, die zunächst die Entwicklung abwarten.

Experten erwarten, dass die jüngste Zinsanhebung wohl die letzte gewesen sein könnte."

Des einen Leid, des anderen Freud - Geldmarkt mit Rekordrenditen

Geldmarktstrategien profitieren vom aktuellen Umfeld, das von anhaltender Inflation, Restriktionen bei der Kreditvergabe und zögerlichem Wachstum geprägt ist. Mit mehr als 4,0 Prozent eröffnen sich hier attraktive Alternativen zum Aktienmarkt. So empfehlen sich beispielsweise variabel verzinsliche Anleihen, die auch als Floater bezeichnet werden. Diese spielen nicht nur eine schöne Rendite ein, sondern schützen auch effektiv vor Schwankungen bei Inflationsraten und Zinsen.

Ob und in welchem Umfang diese Anlageklasse für Ihr Portfolio in Frage kommt, sollten Sie in einer umfassenden und unabhängigen Beratung mit einem Spezialisten klären. Wichtig ist, dass die Gesamtausrichtung Ihrer Geldanlagen zu Ihrem Vorhaben, aber eben auch zu Ihrem Risikoprofil passt.

 

 

Autor: Reiner Braun, Braun Finanzberatung GmbH & Co. KG Bamberg, www.braun-finanzberatung.de

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