Die Facebook-Pläne, eine eigene Kryptowährung namens Libra aufzulegen, sorgte für einige Aufregungen

Kommt der e-Euro? Digitales Zentralbankgeld möglich?

Die Facebook-Pläne, eine eigene Kryptowährung namens Libra aufzulegen, sorgte für einige Aufregungen. Ökonomen und Politiker fordern einen E-Euro - ist das die probate Antwort?

Offenbar will sich die CDU/CSU-Bundestagsfraktion für die Einführung einer europäischen Digitalwährung aussprechen. Zahlreiche Vorteile sprechen für eine solche Alternative, wenn sie wie vorgesehen von den Zentralbanken aufgelegt und ausgeben würde. Auch der Erwerb von anderen Kryptowährungen könnte auf diese Weise deutlich vereinfacht werden - ebenso wie staatliche Zugriffsmöglichkeiten im Falle krimineller Aktivitäten.

Politik und Wirtschaft vs. Notenbanken

Die Initiative der Bundestagsfraktion klingt zunächst logisch: Angesichts der riesigen Datenmacht von Facebook hätte Libra von Beginn an ein enormes Gewicht. Die Kryptowährung könnte sich in absehbarer Zeit schon allein wegen der Nutzerzahl auf dem Markt etablieren - und zwar vollkommen unabhängig von einer Kontrolle oder Steuerung durch Staaten und Zentralbanken sowie deren Geldpolitik.

Außerdem soll die Libra nicht wirklich dezentral organisiert werden, sondern in den Händen einiger Konzerne liegen, was vielfältige Kritiker auf den Plan rief. Und natürlich den Plan, eine eigene, europäische Digitalwährung dagegenzusetzen. Allerdings gibt es kein europäisches Pendant zu Facebook, so dass die EZB logischerweise ins Spiel gebracht wurde. Doch die sehen noch größere Probleme.

Technologie noch nicht ausgefeilt

Einerseits wies die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) auf die Krisenanfälligkeit der von Notenbanken aufgelegten Kryptowährungen hin. Als Grund führten die Banker vor allem die Tatsache ins Feld, dass die Technologie noch relativ neu und damit unerforscht sei. In der Folge könnte das Vertrauen der Bevölkerung in die Währung per se erschüttert werden.

Die schwedische Zentralbank ist schon mit der Erforschung einer e-Währung befasst, ebenso wie die Notenbanken in Australen und in der Schweiz."

Eine BIZ-Umfrage unter 60 internationalen Notenbanken ergab, dass rund die Hälfte der Zentralbanken derzeit Tests mit digitalen Währungen durchführen, um einerseits die Vorteile, andererseits die Gefahren und Herausforderungen einschätzen zu können. Nur ein Teil der befragten Zentralbanken befasst sich darüber hinaus mit der Machbarkeit unterschiedlicher in Frage kommender Technologien und führt dazu Pilotprojekte durch.

Auch Jens Weidmann, Präsident der Deutschen Bundesbank, äußerte sich in einer Rede besorgt in Bezug auf die Krisenanfälligkeit, die bei der Einführung einer digitalen Zentralbankwährung unbedingt zu berücksichtigen sei. Im Gegensatz dazu ist die schwedische Zentralbank ebenso schon mit der Erforschung einer e-Währung befasst wie die Notenbanken in Australen und in der Schweiz, wo derartige Konzepte bereits einen Prüfprozess durchlaufen.

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