Der Blick nun richtet sich wieder auf Wachstum

Übernahmen als neuer Wachstumstreiber DWS auf Expansionskurs

Die deutsche Fondsgesellschaft DWS hat ehrgeizige Pläne: Nachdem sie sich in den vergangenen Jahren erfolgreich stabilisiert und ihre Marktposition gefestigt hat, richtet sie ihren Blick nun wieder auf Wachstum – und zwar nicht nur organisch, sondern vor allem durch Übernahmen.

In einem aktuellen Interview signalisiert Unternehmenschef Stefan Hoops, dass die DWS über ausreichend Überschusskapital verfügt, um gezielt nach passenden Übernahmekandidaten Ausschau zu halten. Angesichts des zunehmenden Wettbewerbs und der sich wandelnden Marktbedingungen in der globalen Vermögensverwaltung könnte dieser Schritt richtungsweisend für die künftige Positionierung des Hauses sein.


Warum jetzt? Das perfekte Zeitfenster für Akquisitionen

Dass die DWS sich genau jetzt auf Kaufkurs begibt, ist kein Zufall. Die Rahmenbedingungen sind günstig:

  • Vermögensverwalter weltweit stehen unter Druck, da die steigende Beliebtheit von kostengünstigen ETFs die Margen im klassischen Fondsmanagement schrumpfen lässt.
  • Marktbereinigung und Konzentration nehmen zu – kleinere und mittelgroße Player suchen zunehmend nach starken Partnern oder Käufern.
  • Bewertungen sind vielerorts moderat, da viele Asset Manager unter den schwankenden Börsenkursen und den gestiegenen Finanzierungskosten leiden.
  • Regulatorische Anforderungen werden komplexer und teurer, was die Eigenständigkeit kleinerer Gesellschaften zusätzlich erschwert.

Vor diesem Hintergrund bietet sich für finanzstarke Häuser wie die DWS die Möglichkeit, durch gezielte Zukäufe Marktanteile auszubauen, neue Geschäftsfelder zu erschließen und geografische Lücken zu schließen.


Was Stefan Hoops plant: Fokus auf Qualität und Synergien

DWS-Chef Stefan Hoops betont, dass es nicht um Übernahmen um jeden Preis geht. Vielmehr werde gezielt nach strategisch sinnvollen Ergänzungen gesucht. Im Fokus stehen:

  • Boutiquen mit besonderem Know-how etwa im Bereich nachhaltiger Investments, Private Markets oder spezialisierter Aktienstrategien.
  • Asset Manager mit starker regionaler Präsenz, insbesondere in Märkten, in denen die DWS bislang unterrepräsentiert ist – etwa Nordamerika oder Asien.
  • Technologie- und Plattformanbieter, die helfen könnten, digitale Angebote auszubauen und effizienter zu gestalten.

Dabei geht es Hoops zufolge auch darum, Skaleneffekte zu nutzen: Durch die Integration neuer Gesellschaften in die eigene Plattform können Kosten gesenkt und Vertriebsstrukturen gestärkt werden.

Die DWS, die als ehemalige Tochter der Deutschen Bank immer noch eng mit dem Konzern verbunden ist, betont zugleich ihre operative Unabhängigkeit. Übernahmen sollen die Eigenständigkeit und Innovationskraft der Marke DWS weiter stärken – nicht verwässern.


Wieviel Kapital steht zur Verfügung?

Die Entscheidung der DWS, sich offensiv nach Übernahmekandidaten umzusehen, ist konsequent und strategisch klug. Der Markt bietet Chancen, und die DWS bringt die nötigen Ressourcen sowie die operative Basis mit, um solche Gelegenheiten zu nutzen."

Stefan Hoops macht deutlich: Die DWS ist für größere Schritte gerüstet.
Durch solide Geschäftsentwicklung, Effizienzsteigerungen und eine zurückhaltende Dividendenpolitik verfügt das Unternehmen über signifikantes Überschusskapital, das gezielt eingesetzt werden kann.

Konkrete Summen nennt Hoops zwar nicht, doch Analysten schätzen, dass die DWS mittelgroße bis größere Übernahmen aus eigener Kraft stemmen könnte, ohne eine Kapitalerhöhung oder signifikante Verschuldung eingehen zu müssen. Das verschafft der Gesellschaft Flexibilität – und macht sie zum ernsthaften Bieter im Konsolidierungswettlauf der Branche.


Herausforderungen: Integration und kulturelle Passung

So attraktiv Übernahmen sein können – sie bergen auch Risiken. Besonders in der Vermögensverwaltungsbranche ist die Integration neuer Teams und Kulturen oft eine heikle Angelegenheit. Erfolgreiches Asset Management lebt von Vertrauen, Stabilität und einer klaren Philosophie. Werden diese Grundpfeiler durch eine Übernahme beschädigt, kann das langfristig mehr schaden als nutzen.

Deshalb wird die DWS bei möglichen Deals nicht nur auf finanzielle Kennzahlen, sondern auch auf kulturelle Kompatibilität achten müssen. Die Erfahrung zeigt: Gerade in einem von Fachwissen und Kundenbeziehungen geprägten Geschäft wie Asset Management entscheidet oft die "weiche Seite" einer Transaktion über den Erfolg.


Fazit: Ein mutiger, aber logischer Schritt

Die Entscheidung der DWS, sich offensiv nach Übernahmekandidaten umzusehen, ist konsequent und strategisch klug. Der Markt bietet Chancen, und die DWS bringt die nötigen Ressourcen sowie die operative Basis mit, um solche Gelegenheiten zu nutzen.

Sollte es gelingen, passende Partner zu finden und klug zu integrieren, könnte die DWS ihre Position im globalen Wettbewerb nachhaltig stärken – nicht nur im klassischen Fondsmanagement, sondern auch in zukunftsträchtigen Bereichen wie Nachhaltigkeit, alternative Anlagen und Digitalisierung.

Stefan Hoops setzt damit ein klares Zeichen: Stillstand ist keine Option. Und die DWS will nicht nur Zuschauer der Branchentransformation sein – sondern aktiver Gestalter.

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