Die Uhr zeigt die tatsächlichen Schulden in Deutschland

Weltweite Turbulenzen Einbruch bei Bundesanleihen

Bundesanleihen gelten als sehr sichere, wenn auch nicht unbedingt als rentierliche Anlagen. Bei kurzen bis mittleren Laufzeiten ist die Rendite sogar negativ. Doch ganz so risikolos, wie es scheint, sind die Anleihe-Investments nicht.

Die Sicherheit bezieht sich vor allem auf das Risiko von Zahlungsausfällen. Das ist zweifellos bei deutschen Staatsanleihen äußerst gering. Deutschland verfügt über Best-Ratings, die Steuerquellen sprudeln üppig und noch nie seit Bestehen der Bundesrepublik war die Bedienung der Papiere ernsthaft infrage gestellt.

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Anleihen und das Zinsänderungsrisiko 

Dennoch gibt es Risiken, die auch für Bundespapiere gelten. Neben dem Inflationsrisiko ist vor allem das Zinsänderungsrisiko zu nennen. Es kann Anleiheinhaber dann treffen, wenn sie ihre Papiere nicht bis zum Schluss durchhalten, sondern vorzeitig verkaufen. Auch bei Anleihefonds macht sich dieses Risiko in Form schwankender Anteilswerte bemerkbar. Das Zinsänderungsrisiko wirkt sich wie folgt aus: Wenn die Marktrendite steigt, verlieren bestehende Anleihen an Wert, weil es sich dann mehr lohnt, in neue Anleihen mit einer besseren Verzinsung zu investieren. Das zeigt sich in Form von Kursverlusten. 

Genau das ist derzeit zu beobachten. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen hat aktuell erstmals seit längerer Zeit wieder die psychologisch wichtige Marke von 0,5 Prozent nach oben durchbrochen. Zuletzt lag die Rendite um die Jahreswende 2015/16 auf diesem Niveau - damals in einem Abwärtstrend. Seit Ende Juni hat sich die Rendite fast verdreifacht. Dementsprechend haben die Kurse für Anleihe-Verhältnisse deutlich nachgegeben. Der Rentenindex Rex10P hat binnen zwei Wochen seine gesamten Jahresgewinne verloren.

In Erwartung steigender Zinsen 

Woran liegt das? Schuld ist die Erwartung wieder steigender Zinsen im Euro-Raum, die zuletzt durch Aussagen von EZB-Chef Mario Draghi befeuert wurde. Der hatte in der zweiten Juni-Hälfte bei einer Notenbank-Konferenz im portugiesischen Sintra Optimismus bezüglich der Wirtschaftsentwicklung in Europa verbreitet und vorsichtig angedeutet, dass die EZB die geldpolitischen Zügel vielleicht früher straffen könnte als ursprünglich beabsichtigt. Die Märkte reagierten sofort - der Euro schoss nach oben, ebenso die Anleiherenditen. 

Seit Ende Juni hat sich die Rendite fast verdreifacht."

Die Angst vor steigenden Zinsen treibt nicht nur den europäischen Anleihemarkt um, sie gilt weltweit, seit viele Notenbanken die Zinsen mit Geldschwemmen nach unten gedrückt haben. Die jüngste Entwicklung bei den Anleiherenditen zeigt, dass durchaus ein Kursrisiko besteht. Aufgrund der historisch immer noch sehr niedrigen Renditen befinden sich die Kurse auf einem hohen Niveau, sodass ein beträchtliches Potenzial nach unten existiert. Unabhängige Finanzberatung kann Ihnen dabei helfen, solche versteckten Risiken in Ihrem Anleihe-Depot zu identifizieren und rechtzeitig gegenzusteuern. Damit können Sie einem Zinsanstieg gelassen entgegensehen oder sogar davon profitieren.

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