In Zeiten, in denen Zinsen noch höher waren, galten Anleihen als eine attraktive und vergleichsweise sichere Form der Wertpapieranlage

Festverzinsliche auf niedrigem Niveau Die angeblich so sicheren Anleihen

In Zeiten, in denen Zinsen noch höher waren, galten Anleihen als eine attraktive und vergleichsweise sichere Form der Wertpapieranlage. Das hat sich inzwischen grundlegend geändert. Wer heute verzinsliche Papiere erwirbt, muss dankbar sein, wenn er überhaupt noch eine positive Rendite erwirtschaftet.

Das trifft zumindest auf Bundesanleihen zu. Aktuell weisen die vom Bund emittierten Papiere bis Restlaufzeiten von sieben Jahren eine Minus-Rendite auf. Erst danach wird sie positiv. Allerdings bringen auch zehnjährige Restlaufzeiten gerade mal 0,4 Prozent. Bei manchem Tagesgeld- oder Festgeldangebot ist immer noch mehr zu holen.

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Bessere Renditen nur bei höherem Risiko

Das niedrige Renditeniveau ist zwei Umständen geschuldet, die beide mit der EZB zu tun haben. Zum einen beeinflusst die fortgesetzte Niedrigzinspolitik der Euro-Notenbank das Marktzinsniveau, zum anderen wirkt sich das EZB-Anleihe-Aufkaufprogramm aus. Die massiven Käufe schaffen am Markt eine "künstliche" Nachfrage, die die Kurse der Papiere nach oben treibt. Und steigende Kurse sind bei bereits gehandelten Papieren immer gleichbedeutend mit niedrigeren Renditen. 

Wer mit Anleihen mehr bzw. überhaupt etwas verdienen will, hat derzeit de facto nur eine Möglichkeit: den Kauf von Papieren mit höherem Risiko. Die Risikoprämie in Form einer höheren Verzinsung bietet doch noch die Chance, mehr Rendite zu erzielen. Unternehmensanleihen und Staatsanleihen von Ländern mit geringerer Bonität - zum Beispiel von Schwellenländern - gehören zu diesen Papieren. Das Ausfallrisiko ist allerdings keinesfalls theoretischer Natur. Selbst Staatsanleihen können betroffen sein, wie die Beispiele Argentinien oder Griechenland zeigen. 

Sollten die Zinsen in absehbarer Zeit wieder steigen, würde das Kursverluste für bereits am Markt gehandelte Anleihen bedeuten."

Sollten die Zinsen - was vielfach erwartet wird - in absehbarer Zeit wieder steigen, würde das Kursverluste für bereits am Markt gehandelte Anleihen bedeuten. Je länger deren Restlaufzeit ist, umso empfindlicher würden Kurseinbußen ausfallen, auch wenn sie sicher nicht so dramatisch wären wie ein Crash am Aktienmarkt. Wer sein Anleihe-Investment bis zum Schluss durchhält, kann solchen Kursschwankungen gelassen entgegensehen, denn er erhält am Ende immer 100 Prozent des Nennwerts zurück. Anders sieht es bei Anlegern aus, die ihre Anleihen vor dem Laufzeitende "verflüssigen" wollen. Hier besteht ein echtes Kursrisiko.

Anleihefonds - Alternative zum Anleihe-Direktinvestment

Eine Alternative zum Erwerb einzelner Anleihen bietet der Kauf von Anleihefonds. Es gibt sowohl aktiv gemanagte Fonds als auch ETF, die sich auf bestimmte Anleihe-Indizes beziehen. Fonds besitzen aufgrund ihrer breiteren Aufstellung bessere Möglichkeiten, Risikostreuung zu betreiben und dabei auch besser verzinsliche Anleihen einzubeziehen oder "Kursspekulation" zu betreiben. Das Manko sind die vom Anleger vor allem bei aktiven Fonds zusätzlich zu tragenden Fondskosten, die renditeschmälernd wirken. Kompetente und unabhängige Finanzberatung hilft Ihnen, die richtigen Fonds für Ihren Vermögensaufbau auszuwählen.

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