Deutsche Bank Headquarters in Frankfurt/Main

Radikaler Umbau beschlossen Endlich macht die Deutsche Bank Ernst

"Back to the roots" - "zurück zu den Wurzeln": so könnte man die drastische Neuausrichtung bezeichnen, die Deutsche Bank-Chef Christian Sewing dem Institut verpasst. Deutschlands größtes Geldhaus soll wieder zu einer Bank für Unternehmen werden, gleichzeitig will man sich aus dem Aktienhandel zurückziehen. Vor allem will man endlich wieder profitabel werden.

Spätestens bis 2022 soll sich das auszahlen - mit einem Gewinn von mindestens sechs Milliarden Euro. Bis es soweit ist, muss die Bank einmal mehr eine Durststrecke zurücklegen. 7,4 Milliarden Euro soll der Umbau kosten. 18.000 Deutsch-Banker sollen ihren Job verlieren, 74.000 Stellen werden am Ende bleiben. Die Aktionäre müssen sich dieses und nächstes Jahr mit weiteren Null-Runden bei den Dividenden begnügen.

Mit einer Rosskur Konzentration aus Kerngeschäft

Konzentration auf das Kerngeschäft lautet das Erfolgsrezept von Sewing. Konkret gemeint sind das Geschäfte mit Unternehmenskunden, das Privatkundengeschäft sowie die Vermögensverwaltung. Zu diesem "Kern" gehören auch Finanzierungen, das Fremdwährungsgeschäft sowie das Beratungs- und Emissionsgeschäft. Das globale Aktienhandelsgeschäft - lange ein Hoffnungsträger - soll dagegen aufgegeben werden. Außerdem will man riskante Finanzprodukte in eine Bad Bank ausgliedern und abwickeln. 74 Milliarden Euro an Bilanzrisiken sollen so "ausgeschieden" werden.

Mit dieser Rosskur hofft Sewing auf eine strukturelle Verbesserung der Zahlen über Kostensenkungen."

Bei den sogenannten bereinigten Kosten, die 2018 noch bei 22,8 Milliarden Euro lagen, werden bis 2022 17 Milliarden Euro als Zielmarke angepeilt. Die Aufwand-Ertrags-Relation soll von 93 Prozent auf 70 Prozent sinken. Bis es so weit ist, muss ein weiteres Mal ein Tal der Tränen durchschritten werden. Für das zweite Quartal geht die Deutsche Bank von einem Verlust von 500 Millionen Euro vor und 2,8 Milliarden Euro nach Steuern aus.

Köpfe rollen, Köpfe kommen

Mit der Neuausrichtung geht ein Umbau des Vorstands einher. Der Privatkundenvorstand Frank Strauß und das für Regulierung zuständige Vorstand Sylvie Matherat verlieren ihre Posten, ebenso Investmentbanking-Vorstand Garth Ritchie. Neu hinzu kommen Bernd Leukert von SAP für IT und Digitalisierung sowie aus dem Aufsichtsrat Stefan Simon als Chief Administrative Officer (CAO). Rechtsvorstand Karl von Rohr verantwortet künftig Privatkundenbank und Vermögensverwaltung. Risikovorstand Stuart Lewis wird für Compliance zuständig. Vorsteher Sewing wird sich zusätzlich um Unternehmens- und Investmentbanking kümmern.

Kontakt zu mir

Hallo!
Schön, dass Sie mich kennenlernen möchten.