Offenbar überzeugt das ETF-Konzept die Anleger rund um den Globus

Anleihe-ETF und Smart-Beta ganz vorne ETF weiterhin sehr beliebt

Der ETF-Boom hält an. Einer aktuellen Untersuchung des Anbieters iShares zufolge sind inzwischen weltweit rd. 3,4 Billionen US-Dollar in börsengehandelten Indexfonds investiert. Allein im vergangenen Jahr kamen 375 Mrd. Dollar an Zuflüssen hinzu, 2015 waren es "nur" 348 Mrd. Dollar.

Offenbar überzeugt das ETF-Konzept die Anleger rund um den Globus. Sie haben sich von der Strategie "klassischer" Fonds verabschiedet, die besser als der Markt sein wollen - ein Ziel, das vielfach verfehlt wird - , und beschränken sich darauf, mit der Indexnachbildung Marktentwicklungen möglichst exakt nachzuvollziehen. Mit diesem passiven Investieren schneiden sie oft besser ab und sind überdies deutlich kostengünstiger als aktive Fonds. Das erklärt die hohe Nachfrage.

iShares ist Marktführer bei Zuflüssen 

iShares ist dabei einer der großen Player im ETF-Geschäft. Mehr als ein Drittel der Zuflüsse 2016 entfiel auf iShares-Indexfonds. Mit 140 Mrd. Dollar zusätzlich verzeichnete das Unternehmen 2016 einen absoluten Zufluss-Rekord. Interessant dabei: Ein erheblicher Teil der Gelder - 60 Mrd. Dollar - flossen in Anleihe-ETF. Auch von anderer Seite wird der Trend zu anleihebezogenen Indexfonds bestätigt. Amundi, der gemeinsame Vermögensverwalter von Crédit Agricole und Société Générale, hat bei europäischen ETF für das vergangene Jahr Zuflüsse von insgesamt 43 Mrd. Euro ermittelt. Davon entfielen allein 23 Mrd. Euro - mehr als 50 Prozent - auf europäische Anleihe-ETF. 

Anleihe-ETF: erstmals stärker gefragt als Aktien-ETF

Damit zeichnet sich eine deutliche Gewichtsverschiebung beim Indexfonds-Investment ab. 2015 waren noch rd. zwei Drittel der Zuflüsse in Aktien-ETF erfolgt, im vergangenen Jahr lagen die Anleihe-ETF erstmals vorn. Das mag auch damit zusammenhängen, dass das Angebot größer geworden ist. Im Unterschied zu Aktienmärkten ist es technisch schwieriger, Anleihemärkte über Indexfonds abzubilden. Deshalb lag das Schwergewicht beim Angebot zunächst auf Aktien-ETF. Inzwischen haben sich die Anbieter aber weiterentwickelt. Gefragt waren in Europa vor allem Indexfonds, die sich auf Unternehmensanleihen beziehen. In diesem Bereich betrugen die Zuflüsse 16 Mrd. Euro, bei Indexfonds mit Staatsanleihen-Bezug war es nur eine Mrd. Euro. Ebenfalls beliebt waren ETF auf Floating Rate Notes, weil sie eine Absicherung gegen Zinsänderungsrisiken bieten. 

Smart-Beta-ETF bringen ein spekulatives Element in das Indexfonds-Investment."

Smart-Beta-ETF - interessant für spekulative Anleger 

Einer regen Nachfrage erfreuten sich auch sogenannte Smart-Beta-ETF. Ihnen flossen laut Amundi im vergangenen Jahr 7,6 Mrd. Euro zu. Eigentlich sind Smart-Beta-ETF eine Nische im Indexfonds-Angebot. Bei diesen ETF wird nicht ein ganzer Marktindex abgebildet, sondern nur ein als besonders renditeträchtig eingeschätzter Ausschnitt. Auch Hebelungen sind oft mit eingebaut. Smart-Beta-ETF bringen ein spekulatives Element in das Indexfonds-Investment und widersprechen eigentlich dem ursprünglichen Investment-Ansatz. Der Beliebtheit tut das offenbar keinen Abbruch.

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