Im ersten Quartal ist die Wirtschaft im Euro-Raum um 0,4 Prozent gewachsen

Viele Euro-Länder im Plus Euro-Wirtschaft erstaunlich robust

Im Verlauf des vergangenen Jahres und in den ersten Monaten 2019 hat sich die Stimmung in Europas Wirtschaft fast stetig verschlechtert. Geht man danach, müsste man fast eine neue Rezession befürchten. Beim Blick auf die realen Zahlen sieht die Lage dagegen deutlich besser aus.

Im ersten Quartal ist die Wirtschaft im Euro-Raum um 0,4 Prozent gewachsen - mehr als von vielen Experten erwartet worden war und doppelt so stark wie im Quartal zuvor. Die Arbeitslosigkeit ist ebenfalls gesunken und liegt Stand Ende März nur noch bei 7,7 Prozent. 2013 betrug die Arbeitslosenquote mal 12 Prozent. Die jüngsten Daten machen daher Hoffnung. Eine Rezession sieht anders aus.

Selbst Italien schrammt an der Rezession vorbei

Optimistisch stimmt auch, dass selbst einige schwächelnde Volkswirtschaften der Euro-Zone mit positivem Wachstum aufwarten. Frankreichs und Spaniens Wirtschaft weisen ein Plus auf - trotz innenpolitischer Spannungen und unbewältigter Strukturprobleme. Eine besondere Überraschung ist Italien: auch hier scheint man die technische Rezession hinter sich gelassen zu haben. Damit sind die größten Volkswirtschaften im Euro-Raum neben Deutschland auf dem Wachstumspfad geblieben oder wieder darauf eingeschwenkt.

Mit dem 0,4 Prozent-Plus hat die Wirtschaft der Euro-Zone die Dynamik des 2. Quartals 2018 erreicht, im 3. und 4. Quartal hatte sich das Wachstum mit 0,1 Prozent bzw. 0,2 Prozent deutlich abgeschwächt. Ob die jüngste Entwicklung die Überwindung einer vorübergehenden Delle oder eine "Eintagsfliege" darstellt, wird sich im Jahresverlauf zeigen. Jedenfalls kann aus den positiven Zahlen noch nicht auf einen stabilen Aufwärtstrend geschlossen werden. Es bleiben viele Unwägbarkeiten.

Die US-Wirtschaft entwickelt sich solide und Chinas Konjunkturschwäche könnte überwunden sein."

Brexit, Handelsstreit, Iran und weitere Risiken

Eine davon ist der nach wie vor offene Brexit. Die Verschiebung des Austritts Großbritanniens aus der EU hat zwar etwas Ruhe gebracht, aber das ungelöste "Wie" bleibt eine große Belastung. Der ungeordnete Brexit steht weiterhin im Raum.

Ob die EU künftig handlungsfähiger oder noch uneiniger sein wird, hängt auch vom Ausgang der Europawahlen Ende Mai ab - deren Ergebnis ist offen. Weltpolitisch bleibt ebenfalls vieles unsicher. Zwar entwickelt sich die US-Wirtschaft immer noch solide und Chinas Konjunkturschwäche könnte überwunden sein.

Aber der ungelöste amerikanisch-chinesische Handelsstreit und der US-Kurs gegenüber dem Iran sind nur zwei von vielen Risikofaktoren.

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