Female Economy Finanzbranche verpasst Abschlüsse mit Frauen
Weltweit verfügt der weibliche Teil der Bevölkerung über immer mehr finanzielle Mittel. Untersuchungen zeigen, dass sich die Finanzbranche bisher nicht auf die Wünsche dieser wichtigen Zielgruppe eingestellt hat.
Noch immer gibt es zwischen den Geschlechtern deutliche Einkommensunterschiede. Das hat mehrere Ursachen. Trotz aller Bemühungen um Emanzipation und Veränderung der traditionellen Rollenverteilung, ist der Anteil der Frauen bei der Versorgung der Kinder, Haushaltsführung und Versorgung von pflegebedürftigen Familienangehörigen bis heute deutlich höher. Die Folge: Frauen arbeiten häufig in Teilzeit, in vergleichsweise niedrig entlohnten Dienstleistungsberufen oder haben nach der Kinderpause schlechtere Karrierechancen. Trotz solcher Einschränkungen verfügen die meisten Frauen - nicht nur in hochentwickelten Industriestaaten - über deutlich mehr Geld als ihre Mütter und Großmütter. Wenn es um die Verwaltung ihrer Finanzen geht, treffen sie bei den Banken und Finanzdienstleistern jedoch auf Mitarbeiter, die noch nicht verstanden haben, dass Frauen anders als Männer beraten werden wollen und andere Produkte wünschen.
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Eine Studie analysiert Aussagen weiblicher Kunden:
- Die persönliche Lebenssituation und damit die finanziellen Möglichkeiten von Frauen verändern sich häufiger als bei Männern.
- 80 Prozent der Befragten bemängeln, dass Anlageberater dafür kein Verständnis haben und sich nicht auf den Bedarf der Kundinnen einstellen.
- 73 Prozent der befragten Frauen sind mit der Beratung ihrer Bank oder ihres Finanzdienstleisters unzufrieden.
- Sieben von zehn Frauen sind der Meinung, dass Vermögensverwalter sich besser auf die speziellen Anforderungen ihrer Kundinnen einstellen müssten.
Frauen werden bei der Kreditvergabe benachteiligt
Augenfällige Unterschiede gibt es ebenfalls bei der Vergabe von Krediten. Obwohl Frauen bei der Rückzahlung zuverlässiger sind als Männer, wird ihre Kreditwürdigkeit wegen des niedrigeren Einkommens ungünstiger eingeschätzt. Kundinnen bekommen deutlich schlechtere Kreditkonditionen. Berechnungen ergaben, dass sie im Durchschnitt acht Prozent mehr zahlen müssen.
Frauen wollen anders als Männer beraten werden."
Vermögensverwalter verpassen wertvolle Chancen
Den Schaden haben nicht nur die unzufriedenen Kundinnen, sondern vor allen Dingen die Vermögensverwalter. Sie könnten nach Berechnungen von Experten pro Jahr bis zu 800 Milliarden US-Dollar mehr Gewinn erwirtschaften, wenn sie dieses Potential nicht aus Achtlosigkeit verschenken würden.
Nach Ansicht der Analysten gibt es viele Möglichkeiten, diese Zielgruppe zum Beispiel mit Workshops oder Intensivkursen gezielt anzusprechen. Eine weitere Option wäre die Nutzung digitaler Technik, um anwendbares Finanzwissen effektiv an die Frau zu bringen.
"Finanzplanung ist Lebensplanung - Geben Sie beidem nachhaltig Sinn!"