Finanzwissen ist wichtig für den richtigen Umgang mit Finanzprodukten

Serie Bildung: Eine Studie der OECD gibt Aufschluss Finanzwissen in Europa

Finanzwissen ist eine wichtige Voraussetzung für den richtigen Umgang mit Finanzprodukten - nicht nur in Deutschland, sondern auch darüber hinaus. Wie es mit den Finanzkenntnissen der Europäer bestellt ist, hat aktuell eine OECD-Studie untersucht. Sie zeigt, es gibt durchaus gewisses Basis-Know how, aber auch erhebliche Lücken.

Immerhin - den meisten Befragten ist der Zusammenhang zwischen Rendite und Risiko klar. Und auch mit dem Grundkonzept der Risikostreuung kann die Mehrheit etwas anfangen. Was Inflation ist, wissen 79 Prozent -  das heißt jedoch, jedem Fünften sagt der Begriff wenig. Als aktive Sparer bezeichnen sich 57 Prozent der Europäer, während 16 Prozent mehr ausgeben als sie einnehmen. Auch was Zinsen sind, ist der großen Mehrheit wohl bewusst. Wenn es um Zinsrechnung geht, zeigt das Finanzwissen aber schnell Grenzen.

Zinsrechnung - ein Schwachpunkt

Erhält man beim Geldverleihen nach gewisser Zeit den gleichen Betrag wieder zurück, sind keine Zinsen gezahlt worden - das wissen noch 87 Prozent der Befragten. Wenn es darum geht, den Zinsertrag bei einer Geldanlage von 100 Dollar und einem Zinssatz von 2 Prozent nach einem Jahr auszurechnen, liegen allerdings weniger als zwei von drei Europäern richtig. Nach dem Zinseszinseffekt befragt, gibt nur noch jeder Dritte ein korrekte Antwort ("mehr als 110 Dollar nach fünf Jahren"). Das mag verschmerzbar sein, denn angesichts von Niedrigstzinsen verflüchtigt sich der Zinseszinseffekt mittlerweile nahezu. 

GfK-Studie zum Finanzwissen der Deutschen

Mit Finanzwissen speziell in Deutschland beschäftigt sich eine weitere Studie der GfK. Sie bringt interessante zusätzliche Erkenntnisse: 

  • danach interessieren sich überhaupt nur 56 Prozent der Deutschen für Finanzwissen, das Interesse ist dabei - wenig überraschend - umso ausgeprägter je höher das Einkommen ist; 
  • beim Interesse für bestimmte Finanzthemen steht die Altersvorsorge (ein Drittel) ganz vorn, gefolgt von Geldanlagen allgemein (25 Prozent) und Versicherungen (25 Prozent); 
  • bei Immobilien als Geldanlage gibt es signifikante Unterschiede zwischen Ost und West. Rund 16 Prozent der Westdeutschen interessieren sich für Immobilien als Kapitalanlage, nur 8,5 Prozent dagegen in den neuen Bundesländern; 
  • bei möglichen Inhalten von Finanzkenntnissen wollen zwei Drittel mehr zu Förderung und Steuervorteilen wissen, gut die Hälfte interessiert sich jeweils für Finanzchancen und Kosten, relativ abgeschlagen ist dagegen das Thema "ethische Geldanlage". Dazu will nur jeder Vierte mehr erfahren. 

Einhellige Meinung - mehr Finanzwissen nötig 

In einem Punkt ist sich die große Mehrheit der Deutschen einig. 80 Prozent der Befragten finden, dass mehr Finanzwissen nötig sei. Sieht man die bestehenden Lücken im Finanzwissen, wie sie die OECD-Studie und die GfK-Analyse zeigen, wird man dieser Ansicht nur zustimmen können.

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