Mancher ginge lieber heute als morgen in den Ruhestand

Paradiesische Vorstellungen Frühzeitiger in Rente gehen

Mancher ginge lieber heute als morgen in den Ruhestand. Doch die Regelungen der gesetzlichen Rentenversicherung setzen solchen Wünschen Grenzen. Immerhin: wer das möchte, kann sich schon mit 63 von seinem Arbeitgeber verabschieden. Das geht - auch außerhalb der "Rente mit 63" - sogar abschlagsfrei, wenn vorher Zusatzzahlungen in die Rentenkasse geleistet wurden.

Eine im Jahre 2017 eingeführte Regelung macht es möglich. Danach kann man ab dem 50. Lebensjahr freiwillig zusätzliche Beiträge an die Rentenversicherung überweisen und dann bis zu vier Jahre früher in Rente gehen. Die so vorgenommenen Zusatzzahlungen gleichen sonst anfallende Rentenabschläge ganz oder teilweise aus.

Die Frührente muss man sich leisten können

2018 haben rund 17.000 Beitragszahler von diesem Angebot Gebrauch gemacht; ein Zuwachs fast um die Hälfte gegenüber dem Vorjahr, als die Regelung eingeführt wurde. Im Schnitt hat jeder Frührenten-Aspirant 17.000 Euro zusätzlich in die Rentenkasse eingezahlt. Für die Rentenversicherung bedeutet das ein Einnahmeplus von 289 Mio. Euro. Trotzdem - angesichts der Millionen Beitragszahler erscheint die Zahl der teilnehmenden Arbeitnehmer eher gering.

Das dürfte weniger an mangelnder Attraktivität als an fehlenden Möglichkeiten liegen. Da erst ab dem 50. Lebensjahr von der Regelung Gebrauch gemacht werden kann, ist das Gros der Beitragszahler zunächst ausgeschlossen. Und die freiwilligen Zusatzzahlungen in die Rentenkasse muss man sich auch leisten können. Um abschlagsfrei schon mit 63 in Rente zu gehen, sind Zuzahlungen bis zu 80.000 Euro erforderlich.

Die monatliche Rente fällt aber auch dann um bis zu 300 Euro niedriger aus als bei der regulären Rente mit 67, weil sich die Beitragsdauer um bis zu vier Jahre verkürzt. Auf ihre volle Rente können oder wollen viele nicht verzichten.

Der Schritt der Frühverrentung sollte gut überlegt sein."

Freiheit nicht gleich Glück

Ob der frühere Eintritt in den Ruhestand wirklich glücklicher macht, ist eine eigene Frage. Viele dürften den Ausstieg aus dem Arbeitsleben mit seinen vielfältigen Zwängen und Anforderungen als Befreiung empfinden. Aber was mit der neuen Freiheit anfangen? Nicht jeder hat darauf eine gute Antwort.

Und so kommt es durchaus vor, dass statt einer neuen Lebensqualität eher Frust und Langeweile den Tag beherrschen. Der Schritt der Frühverrentung sollte gut überlegt sein - am besten mit einem Plan für den neuen Lebensabschnitt. Jeder ist seines Glückes Schmied.

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