Moderne Wirtschaftswissenschaften Ganz unterschiedliche Ansätze
Die beiden Professoren Fama und Shiller erhielten im Jahre 2013 gleichzeitig den Nobelpreis, obwohl ihre Schlußfolgerungen sehr unterschiedlich sind. Prinzipiell bearbeiten beide Forscher dasselbe Feld. Sie nähern sich dem Kern der Problematik jedoch mit unterschiedlicher Vorgehensweise und von verschiedenen Seiten.
Nobelpreis: Prof. Eugene Fama
Der amerikanische Ökonom und Wirtschaftsprofessor Eugene Fama erhielt im Jahr 2013 den Nobelpreis. Er setzte mit seiner Hypothese der effizienten Märkte internationale Akzente und forderte damit zu kontroversen Debatten auf.
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Auch Professor Shiller ist ein Nobelpreisträger
Shiller gilt als analytischer Krisenprophet, der sich des Öfteren durch Treffsicherheit auszeichnete. Grundsätzlich arbeiten Shiller und Fama an der gleichen Problematik, sie gehen die Herausforderung allerdings von zwei verschiedenen Seiten an. Während Fama seinen Nobelpreis für eine Arbeit erhielt, die Prognosen an effizienten Märkten als sinnlos erscheinen lässt, baut Shiller seine Theorie auf Vorhersagen auf. Seiner Ansicht nach schwanken Aktienkurse aller Emittenten wesentlich stärker als die prognostizierten Dividenden.
Der Nobelpreis von Shiller ist damit auf einen kaum übersehbaren Gegensatz zu dem Preis von Fama aufgebaut, letzterer erhielt die Auszeichnung für die kaum mögliche Vorhersehbarkeit effizienter Kapitalmärkte.
Fama behauptet, effiziente Märkte sind unschlagbar
Der mit dem Nobelpreis geehrte Forscher ruft daher zur breiten Kapitalstreuung auf und fordert Anleger auf, Spekulationen bleiben zu lassen. Kursschwankungen haben seiner Theorie folgend nur zufälligen Charakter und werden später meist wieder korrigiert. Gemäß der Effizienzmarkt-Hypothese kann kein Akteur auf Dauer besser als der Markt im Ganzen abschneiden.
Fama und Shiller nähern sich dem Kern der Problematik jedoch mit unterschiedlicher Vorgehensweise und von verschiedenen Seiten."
Strategien ebenso überflüssig wie Empfehlungen
Die Schlussfolgerung des Professors stellt Anlagestrategien als sinnlose Aktivitäten heraus. Der Nobelpreis-Inhaber sieht bei einem unbedarften Anleger die gleichen Chancen wie bei einem Investor, der vermeintlich raffinierte Anlagestrategien verfolgt. Dies gilt jedoch nur dann, wenn es um Investments in den Gesamtmarkt geht.
Mit Konsequenz führt Fama die technische Analyse ad absurdum; das Erkennen von Trends, Kursverläufen sowie geeignete Zeitpunkte für Aktivitäten bringt dem einzelnen Anleger seiner Meinung nach wenig.
Auch nach dem Nobelpreis bleiben Kontroversen bei Fama und Shiller. Beide haben die Auszeichnung für signifikante Forschungsleistungen erhalten.
Beide Ökonomen können ihren ideologischen Gegnern allerdings nicht die Gültigkeit ihrer Ansichten beweisen. Bei beiden Forschern führt der Preis aber zu einer Festigung ihrer unterschiedlichen Meinungen.